2024-04-30T13:48:59.170Z

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Domenico Gagliardi (hier in blau gegen die TSG Pfeddersheim II) kam im Sommer vom TSV Gau-Odernheim und konnte vom ersten Moment an den Horchheimern auf dem Platz helfen.
Domenico Gagliardi (hier in blau gegen die TSG Pfeddersheim II) kam im Sommer vom TSV Gau-Odernheim und konnte vom ersten Moment an den Horchheimern auf dem Platz helfen. – Foto: Claus-Walter Dinger (Archiv)

SVH-Trainer Löcher: "Manchmal muss man erst tief fallen"

Bezirksligist SV Horchheim nutzt den verpassten Landesliga-Aufstieg als zusätzliche Motivation +++ Trotz ungeschlagener Bilanz sieht der Trainer noch Verbesserungspotenzial

Worms. Nach acht Spielen steht der SV Horchheim ungeschlagen an der Tabellenspitze der Bezirksliga. Lediglich der FSV Oppenheim konnte gegen den Tabellenführer einen Punkt entführen. Die restlichen Duelle konnte das Team von Trainer Sascha Löcher alle für sich entscheiden. Überheblichkeit bleibt jedoch ein Fremdwort für den Horchheimer Trainer. Stattdessen erinnert der Wormser an das Ende der vergangenen Saison und fordert absoluten Fokus in allen Spielen.

Saisonstart mit Wut im Bauch

Anfang Juni, Relegationsrückspiel in Knittelsheim: Eine schmerzhafte Erinnerung für alle Spieler und Fans des SV Horchheim. Nach zwei roten Karten in der ersten Halbzeit scheiterte der SVH gegen den TuS Knittelsheim in der Aufstiegsrelegation für die Landesliga. Über drei Monate später blickt Trainer Löcher zwiegespalten zurück: "Es war brutal. Dieses Saisonende hat uns noch lange nachgehangen. Selbst in unserer Vorbereitung hat man diese Enttäuschung noch gemerkt. Es ist jedoch auch etwas, dass eine Mannschaft zusammenschweißt. Keiner von uns will so etwas nochmal erleben. Manchmal muss man tief fallen, um oben ankommen zu können." Beispiele aus dem Profibereich gebe es dafür genügend, ganz unter diesem Motto fightet das Team von Sascha Löcher nun Woche für Woche, um in der kommenden Saison Landesliga-Fußball spielen zu dürfen.

Aktuell ist der SVH auf einem sehr guten Weg in diesem Jahr den direkten Weg in die Landesliga anzutreten. Acht Spiele, sieben Siege und lediglich sieben Gegentore. Doch Sascha Löcher sieht sich keineswegs in der Position, um über einen Aufstieg zu philosophieren und fokussiert sich lieber auf das Hier und Jetzt: "Unsere Defensivarbeit hat sich im Vergleich zum letzten Jahr nochmal verbessert. Wir müssen jedoch schauen, dass wir in der Offensive weiter schlagkräftig bleiben. Die meisten Spiele wurden lediglich mit einem Tor Differenz gewonnen, die Offensive muss noch verbessert werden." Das Ausscheiden im Verbandspokal (2:1 nach Verlängerung gegen den Landesligisten SG VfR Kirn/ Kirn-Sulzbach) war natürlich ärgerlich, aber für den SVH-Trainer noch verschmerzbarer als eine Niederlage in der Liga.

Zusätzliche Möglichkeiten

Einen gehörigen Anteil am hervorragenden Saisonstart der Horchheimer haben laut Löcher auch die externen Neuzugänge Domenico Gagliardi, Pascal Sadurski, Niklas Voll und Dennis Renner. Aus der eigenen Jugend kamen zusätzlich Lamine Jalloh und Marcel Günther zur ersten Mannschaft. Alle zusammen bieten der Mannschaft, sowohl in der Breite als auch in der Spitze, eine neue Flexibilität. In der vergangenen Saison fehlte eben dieses Niveau und die Tiefe in Phasen, in denen Stammspieler ausgefallen sind. Im Gegensatz zu den meisten Erwartungen konnte der SVH im Sommer alle Spieler halten und mit den punktuellen Neuzugängen eine neue Leistungsdichte kreieren. Vor allem Offensivspieler Domenico Gagliardi konnte sich von Beginn an als Stammspieler in Horchheim etablieren. Mit acht Einsätzen und mehreren Torbeteiligungen glänzt der flexible Angreifer in der SVH-Offensive. Mit dieser zusätzlichen Qualität in der Hinterhand sei das Team von Trainer Sascha Löcher für eine fordernde Saison gewappnet.

Vergangenes Wochenende kam es bereits zu einer der gefürchteten Schrecksekunden beim SV Horchheim: Kapitän, Goalgetter und Leistungsträger Lars Freese musste nach wenigen Minuten verletzungsbedingt den Platz verlassen. Coach Löcher gibt jedoch Entwarnung: "Es handelt sich um eine Muskelverletzung, aber nichts schlimmes. Im besten Fall ist es nur eine Verhärtung, die im Laufe der Woche wieder weg ist." Gänzlich ausgeschlossen sei ein Einsatz von Torjäger Freese an diesem Wochenende (Sonntag, 15 Uhr) gegen die TuS Marienborn II demnach nicht.

"Vermeintlich kleinere Spiele müssen erst gewonnen werden"

Mit der Verbandsliga-Zweitvertretung hat der SV Horchheim noch eine Rechnung offen. In der vergangenen Saison verloren die Vorortler in Marienborn mit 0:1 und verpassten am Ende der Saison den direkten Aufstieg um einem Punkt. "Die Motivation Marienborn am Sonntag zu schlagen ist auf jeden Fall da", sagt Löcher zufrieden.

Sollte der SVH das anstehende Duell für sich entscheiden, steht bereits eine Woche später das Bezirksliga-Spitzenspiel gegen den Zweitplatzierten FSV Nieder-Olm an. "Noch ist der FSV nicht in den Köpfen", schmunzelt Löcher, "auch die vermeintlich kleineren Spiele müssen erst gewonnen werden und Marienborn ist immer gefährlich."

Aufrufe: 05.10.2023, 18:00 Uhr
Karim MathisAutor