2024-04-25T14:35:39.956Z

Spielbericht

Ecken und Kanten

Im Freitagabendspiel auf dem Daspel traf die SVH auf den Tabellenzweiten Fortuna Kassel. Die Gäste haben seit Monaten einen Lauf, den die SVH gerne unterbrochen hätte. Doch wie schon im Hinspiel zeigte sich an Kleinigkeiten, was eine Erfolgsmannschaft in der KOL ausmacht.

Das Spiel begann ohne großes Abtasten. Die Gäste, um Spielkontrolle bemüht, versuchten meist durch lang geschlagene Bälle auf die schnellen Spitzen Schmidt und Zimmermann Tiefe zu erzeugen. Doch da die SVH klug verschob und die Viererkette wach verteidigte, wirkten die Fortunen zunehmend ratlos. Die SVH hingegen wurde bereits früh zweimal zum Wechseln gezwungen. Der linke Läufer der Fortunen verletzte unbeabsichtigt gleich 2 rechte Außenverteidiger zum Teil schwer. Zunächst wurde Wassermanns Schulter vom Gegenspieler begraben und kurz nach seiner Einwechslung fand sich auch Fehrs Fuß unter dem Kontrahenten wieder. Beiden an dieser Stelle gute und schnelle Genesung!

Die SVH steckte diese Nackenschläge erstaunlich gut weg und erzielte in der durch die Verletzung bedingten Unterzahl sogar das 1:0. Einen Freistoß von Geldmacher ließ der Gästekeeper durch die Handschuhe rutschen und Zapkau durfte sich bedanken. Der Plan A der Gäste, so es einen gab, schien weiter nicht aufzugehen. Einzig ein gefährlicher Angriff inklusive Pfostenschuss konnte aus dem Spiel heraus generiert werden. Stattdessen rieben sich die Fortunen immer mehr am Schiedsrichter auf, forderten auch bei normalen Zweikämpfen lautstark Freistöße und Karten. Dass so etwas den Schiedsrichter durchaus beeinflussen kann, zeigte der Treffer zum 1:1. Eine von links mit links getretene Ecke segelte vom Toraus auf die Latte und von dort auf den Kopf von Reitze. Der Referee, mit Pfeife im Mund, hatte dann wohl doch zu viel Angst vor der eigenen Courage.

Auch nach der Pause waren Standardsituationen die Ausgangspunkte für die weiteren Treffer der Fortuna. Zunächst landete eine (regelkonform getretene) Ecke beim viel zu freistehenden Hanske (1:2), anschließend vollendete Rothe nach starkem Sololauf zum 1:3. Hier ging ein schläfrig verteidigter Einwurf an der Mittellinie voraus. Dass die Ossen nach dieser kalten Dusche nicht aufgaben und weiter im Spiel blieben, war aller Ehren wert. Nach dem Anschlusstreffer durch Geldmacher kam in der Schlussphase dann sogar nochmal ordentlich Spannung auf. Und auch SVH-Nostalgiker kamen noch auf ihre Kosten. Der Wahlfranzose Basti "Thomanoglu" Thom durfte nach fast 5 Jahren Abstinenz mal wieder 10 Minuten KOL-Luft schnuppern. Die Hoffnung auf einen Luckypunch sollte sich aber ebenso wenig erfüllen wie ein Tor durch Euler, welcher nach einem Konter und Heber an die Latte die Vorentscheidung verpasste.

Fortuna erteilte den Ossen mal wieder eine Lehrstunde in Effizienz. Letztlich heiligt der Zweck wohl die Mittel und 3 Punkte sind wichtiger als die Art und Weise wie sie erspielt werden. Apropos 3 Punkte - die würde die SVH im Auswärtsspiel am Dienstagabend in Heiligenrode gerne mitnehmen. Dafür braucht es eine ähnlich engagierte Leistung wie gegen Fortuna und etwas weniger Verletzungspech.

Aufrufe: 030.4.2022, 21:23 Uhr
Gerd von AchsenAutor