2024-04-29T14:34:45.518Z

Interview
Sven Schuchardt will den 1. FC Bocholt zum Klassenerhalt führen.
Sven Schuchardt will den 1. FC Bocholt zum Klassenerhalt führen. – Foto: Borussia Mönchengladbach

Sven Schuchardt: „Ich möchte Euphorie entfachen“

Der Trainer, der zuletzt in Österreich tätig war, startet im Januar beim Regionalligisten 1. FC Bocholt. Das Ziel ist der Klassenerhalt.

Im FuPa-Interview erklärt der 50-jährige Sven Schuchardt, was der 1. FC Bocholt ihm bedeutet, wie er das Team zum Klassenerhalt führen will und wie es um die Kaderplanung steht.

Der Regionalligist 1. FC Bocholt hat eine bewegte Woche hinter sich. Interimstrainer Marcus John hatte überraschend angekündigt, sich wieder auf die Aufgabe als Sportlicher Leiter fokussieren zu wollen. Und als Nachfolger an der Seitenlinie wurde der 50-jährige Sven Schuchardt vorgestellt, der Anfang Januar das erste Training leiten soll. Der Fußballlehrer, der in seiner aktiven Laufbahn als Mittelstürmer etwa für Fortuna Düsseldorf, den KFC Uerdingen und Eintracht Braunschweig auf Torejagd ging, war als Nachwuchstrainer im „Fohlenstall“ von Borussia Mönchengladbach im Einsatz. Jüngst coachte er zudem die Jugend des österreichischen Erstligisten FC Admira Wacker Mödling.


Herr Schuchardt, weshalb hat Sie die Aufgabe beim 1. FC Bocholt gereizt?
Sven Schuchardt Grundsätzlich halte ich den 1. FC Bocholt für einen tollen Klub mit viel Tradition. Ich selbst durfte als Spieler am Hünting zu Gast sein, als 4000 Zuschauer im Stadion waren. Die Stimmung in Bocholt war immer grandios. Und auch wenn die vergangenen Jahre sportlich nicht mehr glorreich waren, hat der Verein noch immer eine große Strahlkraft. Es steckt eine Menge Potential im 1. FC Bocholt.

Sie kennen Marcus John noch aus gemeinsamen Zeiten bei Borussia Mönchengladbach. Lag es daher nahe, dass er als Sportchef auf Sie zugekommen ist?
Schuchardt Meine Wege haben sich immer wieder mit denen von Marcus John gekreuzt. Wir haben sogar noch ein halbes Jahr zusammen bei ETB Schwarz-Weiß Essen gespielt. Später haben wir dann beide bei Borussia Mönchengladbach gearbeitet, wenngleich wir andere Altersklassen betreut haben. Doch der Kontakt ist nie abgerissen, auch wenn wir nicht wöchentlich telefoniert haben. Aber so waren die Wege natürlich kurz.

Wann starten Sie als Trainer beim 1. FC Bocholt?
Schuchardt Ich habe mich der Mannschaft in der vergangenen Woche bereits vorgestellt. Am 7. Januar folgt dann der Trainingsauftakt, Anfang Februar geht es wieder um Punkte. Einige Spieler kenne ich auch noch. Mit Mika Hanraths und Marcel Platzek habe ich sogar bereits bei Borussia Mönchengladbach gearbeitet.

Sven Schuchardt legte ein Jahr Pause ein

Zum Ende 2021 haben Sie den Vertrag beim FC Admira Wacker Mödling aufgelöst. Was haben Sie das Jahr über gemacht?
Schuchardt Ehrlicherweise habe ich anfangs viel Urlaub gemacht und Dinge ausprobiert, für die du sonst keine Zeit hast. Im Laufe des Jahres habe ich mir dann wahnsinnig viele Fußballspiele angesehen und bei Vereinen hospitiert. Zuletzt wollte ich unbedingt wieder auf den Platz. Nun brenne ich für die neue Aufgabe.

Haben Sie auch schon ein Spiel des 1. FC Bocholt gesehen?
Schuchardt Ja, ich habe mir einige Partien angesehen. Ich war auch schon live vor Ort, weitere Spiele habe ich mir digital angeschaut. Mittlerweile habe ich einen guten Eindruck vom Team.

Welche Spielidee wollen Sie am Hünting verfolgen?
Schuchardt Es geht gar nicht so sehr um die Frage, welche Spielidee ich mir vorstelle. Es braucht einen realistischen Ansatz. Zunächst muss ich mich damit auseinandersetzen, welche Qualität wir im Kader haben. Daraus leitet sich ab, was wir spielen können. Außerdem ist es meine Aufgabe, an Schwächen zu feilen. In den nächsten Wochen werde ich noch viel Zeit investieren, um den Kader zu analysieren und Schlüsse daraus zu ziehen.

Der 1. FC Bocholt sucht nach Verstärkungen

Wollen Sie zusammen mit Kaderplaner Marcus John im Winter noch Neuzugänge verpflichten? Kento Wakamiya und Arman Corovic haben den Klub bereits verlassen.
Schuchardt Wir werden auf jeden Fall schauen, was möglich ist. Aktionismus ist nicht nötig, aber einige Verstärkungen wären durchaus sinnvoll. Wenn wir Spieler holen, dann müssen sie auch gleich helfen und spielen. Allerdings bin ich davon überzeugt, dass wir grundsätzlich bereits reichlich Qualität haben, um den Klassenerhalt zu schaffen. Wir haben viele Spieler in unseren Reihen, die bereits Erfahrung in der Dritten und Vierten Liga gesammelt haben.

Wie zuversichtlich sind Sie, dass der 1. FC Bocholt den Klassenerhalt schafft?
Schuchardt Ich bin sehr zuversichtlich. In der Hinrunde hat die Mannschaft bereits viele gute Spiele gezeigt. Wir müssen uns weiterentwickeln und das im neuen Jahr noch häufiger machen, dann werden wir unser Saisonziel erreichen. Auf dem Weg dahin ist viel akribische und fleißige Arbeit nötig.

Aufrufe: 023.12.2022, 12:30 Uhr
Maarten OversteegenAutor