2024-06-14T14:12:32.331Z

Spielbericht
Julius Paris hat sich in Straelen positiv entwickelt.
Julius Paris hat sich in Straelen positiv entwickelt. – Foto: Heinz Spütz

SV Straelen: Am Torwart liegt’s ganz bestimmt nicht

Regionalliga: Julius Paris trägt keinerlei Schuld daran, dass der SV Straelen abgeschlagen am Tabellenende steht und nur noch geringe Chancen auf den Klassenerhalt hat. Der junge Winnekendonker ist ein sicherer Rückhalt.

Sechs Punkte sind in der Regionalliga bis zur Winterpause noch zu vergeben. Und diese sechs Punkte sollte der SV Straelen auch holen, um der enteilten Konkurrenz noch auf die Pelle rücken zu können, damit die allerletzte Hoffnung auf den Klassenerhalt nicht schon vor dem Weihnachtsfest begraben werden muss.

Am Samstag reist die Mannschaft von Trainer Bekim Kastrati ins 200 Kilometer entfernte Siegerland und trifft dort auf den 1. FC Kaan-Marienborn, der in der Herkules-Arena seine Spiele austrägt. Herkules-Arena – passender kann ein Stadionname für die bevorstehende Aufgabe des Tabellenletzten kaum sein. Der hochkarätig besetzte Gastgeber spielt als Aufsteiger eine bärenstarke Saison und steht mit 28 Punkten auf einem ausgezeichneten sechsten Platz. Kurz zur Erinnerung: Bereits im Hinspiel präsentierte sich der 1. FC Kaan-Marienborn an der Römerstraße reif und abgeklärt und behielt verdient mit 1:0 die Oberhand.

Zu den Hauptgewinnern der Hinrunde in Reihen einer neu formierten Straelener Mannschaft zählt zweifellos Torwart Julius Paris. Der junge Mann aus dem Golddorf Winnekendonk profitiert von der Zusammenarbeit mit Torwarttrainer Manfred Gloger und hat mit konstant guten Leistungen auf hohem Niveau den nächsten Schritt in seiner Entwicklung gemacht. „Manni ist ein echter Profi und akribischer Arbeiter, der Spieler besser macht“, sagt der gerade 21 Jahre jung gewordene Keeper.

Die Nominierung zum Torwart Nummer eins kam für Außenstehende sicher etwas überraschend, war er doch in der vergangenen Saison hinter Robin Udegbe und Kevin Kratzsch nur dritte Wahl. „Ich habe in den Pokalspielen gute Leistungen gezeigt und eine sehr solide Vorbereitung gespielt. Deshalb hatte ich mir insgeheim schon Hoffnungen auf einen Stammplatz gemacht.“ Zu den besonderen Stärken von Julius Paris zählt die Fähigkeit, mögliche Störfaktoren komplett auszublenden und sich völlig auf seine Aufgaben konzentrieren zu können. „Das gelingt mir, da bin ich im Tunnel. Dann braucht mich auch niemand mehr ansprechen, da reagiere ich nicht drauf.“

Zehn Zähler Rückstand

Seine Mannschaft steht bei aktuell zehn Punkten Rückstand auf das rettende Ufer zwar abgeschlagen am Tabellenende, präsentierte sich allerdings in den vergangenen Wochen deutlich im Aufwind. Ausschließlich der anhaltenden Straelener Offensivschwäche war es geschuldet, dass es in den jüngsten Heimspielen gegen den 1. FC Köln II, den SV Rödinghausen und den FC Schalke 04 II jeweils nur zu Nullnummern reichte. Die neue Stabilität des Abstiegskandidaten ist auch ein Verdienst von Bekim Kastrati. „Unser Trainer hat genau die richtigen Punkte angesprochen und bei den Spielern das Bewusstsein, resolut und konsequent verteidigen zu müssen, deutlich geweckt“, sagt der 21-Jährige.

Selbstverständlich weiß auch Julius Paris, dass die Straelener Mannschaft in den letzten beiden Spielen im alten Jahr unbedingt punkten muss. Doch von dieser Tatsache lässt sich der Torhüter nicht unnötig unter Druck setzen. „Das wäre auch nicht förderlich. Die Situation ist uns allen bewusst, aber kein Grund, sie jedes Mal neu zu thematisieren.“

Parallel arbeitet der Winnekendonker auch an seiner beruflichen Zukunft und absolviert eine Ausbildung im Bauunternehmen von Präsident Hermann Tecklenburg, wo er in der Abteilung für Projektentwicklung arbeitet. Über seine nahe sportliche Zukunft hat er sich noch keine Gedanken gemacht, zunächst gilt seine volle Konzentration dem nächsten Spiel beim Aufsteiger aus Siegen.

„Der Zug ist noch nicht abgefahren. Natürlich sinkt die Chance auf den Klassenerhalt mit jedem weiteren Punktverlust. Aber die Mannschaft funktioniert. Wir haben in dieser Saison oft genug gezeigt, dass wir gegen jeden Gegner bestehen können und uns nicht verstecken müssen“, gibt sich das Torwart-Talent kämpferisch.

Aufrufe: 02.12.2022, 21:45 Uhr
RP / Heinz SpützAutor