SV Polling leistet sich beim 0:6 gegen TuS Geretsried zu viele individuelle Fehler: Trainer Willi Link sieht verdiente Niederlage.
Aus Landkreissicht war es eine Art unangekündigtes Wochenende der offenen Türe. Sieben Gegentreffer für den ASV Habach, deren sechs für den VfL Denklungen. Und auch beim Fußball-Kreisligisten SV Polling schlug es am Samstag ein halbes Dutzend Mal ein, ohne dass die Elf von Willi Link auch nur annähernd einen Ausgleich schaffen konnte. Nach der 0:6-Niederlage bei der Reserve des TuS Geretsried müssen sich die Klosterdörfler trotz ihres vorderen Tabellenplatzes nun mit einem negativen Torverhältnis auseinandersetzen.
Schon in der ersten Halbzeit brachten die flinken Geretsrieder die Elf vom Jakobsee einige Male gehörig ins Schwitzen. „Die Ausbildung kommt nicht von ungefähr“, hält Link mit Blick auf den üppigen Pool an Talenten fest. Der SV-Trainer erkannte Vorteile beim TuS in puncto Technik, Spielschnelligkeit und der Ruhe bei der Spieleröffnung. Die Art wie die Geretsrieder spielen, unterscheidet sich von den meisten Kreisligisten doch erheblich. Auch der TSV Peißenberg hatte unlängst lange Zeit Schwierigkeiten, sich auf die ungewohnten Gegebenheiten einzustellen. Dennoch reichte es immerhin für eine Punkteteilung.
Davon waren die Pollinger meilenweit entfernt, zudem ganz früh in Rückstand. Fabio Hägl verdribbelte sich vor dem eigene Sechzehner, es folgten Steil- und Querpass. Und folglich auch das 2:0 für Geretsried. Link wollte gar nicht alle Patzer aneinanderreihen, sprach ganz allgemein von „persönlichen Fehlern“.
Im zweiten Abschnitt traf es dann auch Routiniers wie Christian Baierlacher oder Sebastian Gößl. Dabei hatte man sich in der Pause doch eigens noch einmal etwas vorgenommen. Doch das Vorhaben, die Partie noch zu drehen, hatte eine Halbwertzeit von nicht einmal zwei Minuten. Nach dem 0:3 sei sein Team „mental zusammengebrochen“ bilanzierte Link.
„Den Gegnern immer wieder in die Füße gespielt und dadurch eingeladen“, lautete das diesmal fast schon vernichtende Urteil. „Ballverluste 20 bis 25 Meter vor dem Tor kannst zu meistens nicht mehr verteidigen“, so der Coach. Mit dem Vorteil im Rücken war es für die Gastgeber denkbar einfach, die Partie nach ihrem Gusto zu verwalten. „Sie haben auf unsere Fehler gewartet, und die haben wir produziert“, moniert der Coach. Annäherungen auf einen eigenen Treffer verbuchten Jonas Jäcker und Maxi Hoyer. „Wir hätten ein Tor machen können, haben aber in dieser Höhe vollauf verdient verloren“, stellt Link klar. (Oliver Rabuser)