
Ober-Olm. Nach dem Sieg beim TSV Saulheim konnte der SV Ober-Olm II auch im letzten Relegationsspiel gegen Türkgücü Mainz seine ganze Stärke unter Beweis stellen. In einer lange ausgeglichenen Partie behielten die Gastgeber den längeren Atem und trafen in den Schlussminuten gleich doppelt. Mit dem 4:2-Sieg ist die Dreier-Aufstiegsrunde zur B-Klasse Mainz-Bingen nun offiziell beendet – der SV Ober-Olm II hat sich als Aufsteiger durchgesetzt.
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Früh wurde es im Strafraum von Türkgücü Mainz gefährlich: Nach einem unkontrollierten Ball in Richtung des Gästetors konnte zunächst keiner der Verteidiger klären und das Spielgerät landete hinter dem Tor. Den Gästen fehlte es in dieser Phase insgesamt an der nötigen Intensität, denn auch die anschließende Ecke wurde nicht konsequent verteidigt, sondern kam vor die Füße von SV-Angreifer Paul Görke. Sein wuchtiger Abschluss aus zweiter Reihe schlug zur 1:0-Führung (7.) im unteren Toreck ein. Kurz darauf kamen dann die Gäste über ihre rechte Seite zu einem Vorstoß. Erstmals zog Beyhan Ak ab, verfehlte das Ziel jedoch knapp – der Ball rollte flach am linken Pfosten vorbei.
Dann wurde es brenzlig vor dem Tor von Türkgücü: Nach einem Ballverlust vor dem eigenen Strafraum erkämpfte sich Görke die Kugel und bediente Philipp Wettig, der den ihm zugestandenen Freiraum nutzte, sich drehte und abschloss. Sein Versuch rauschte knapp am Lattenkreuz vorbei. Im Gegenzug hatte Türkgücü die große Chance zum Ausgleich. Beyhan Ak lief frei auf Torhüter Nils Weyell zu, zögerte aber und versuchte einen Heber – dieser verfehlte das Tor. Der SV hatte im Anschluss wiederum die Gelegenheit, auf 2:0 zu erhöhen. Von der linken Angriffsseite brachten die Gastgeber eine Flanke in die Mitte, wo ein SV-Angreifer zum Kopfball hochstieg. Torwart Tarik Softic stand ebenfalls in der Luft, doch der Ball ging an ihm vorbei in Richtung Tor. Den Einschlag verhinderte letztlich ein Türkgücü-Verteidiger, indem er die Kugel auf der Linie sensationell über die Latte lenkte.
In der Defensive zeigte der SV nun Unkonzentriertheiten, die Türkgücü bestrafte: Nach einer Ecke sprang der Ball unkontrolliert im Strafraum umher. Der erste Abschluss von Onur Gürdal wurde geblockt, doch sein zweiter Versuch zappelte im Netz (38.). Die Antwort des SV auf den Ausgleich ließ jedoch nicht lange auf sich warten. Über die linke Seite wurde ein flacher Ball in die Mitte geschickt, wo Vincent Feyerabend (40.) den Ball mit dem linken Fuß zum zwischenzeitlichen 2:1 einschob. Doch Türkgücü blieb gefährlich. Mehrere Abschlüsse innerhalb kürzester Zeit forderten den SV-Torhüter heraus, der jedoch alle Versuche entschärfte. Besonders spektakulär war der Volleyschuss von Onur Gürdal, der den Ball satt traf, sich aber nicht mit einem zweiten Treffer belohnen konnte. Kurz vor der Pause hatte Ömer Tuna nochmals die Möglichkeit zum wiederholten Ausgleich. Auch er setzte zum Heber an, doch der Ball prallte mittig am Bein von SV-Schlussmann Nils Weyell ab.
Fast gelang dem SV kurz nach Wiederanpfiff der dritte Treffer: Die Gastgeber kombinierten sich durch die Abwehr und setzten den agilen Philipp Wettig ein. Dieser behauptete sich im Strafraum und traf dann die Latte. Der Abpraller landete bei einem nachgerückten Angreifer, dessen Kopfball jedoch im letzten Moment durch einen Türkgücü-Verteidiger geblockt wurde. Trotzdem setzte sich nun Türkgücü vorübergehend am Strafraum des SV fest. Immer wieder kamen hohe Bälle vors Tor, die nur mit Mühe zur Ecke geklärt werden konnten. So gelangte der Ball schließlich zu Metehan Sengül, der per Kopfball zum 2:2-Ausgleich in die obere linke Torecke traf (55.).
Es folgte eine Doppelchance für den SV: Zunächst stand Paul Görke allein vor dem Tor, sein Abschluss wurde jedoch von Tarik Softic gehalten. Der Ball kam sofort zurück auf den Kasten, doch auch den wuchtigen Nachschuss wehrte der Schlussmann mit ausgestreckten Armen ab – diesmal an den Pfosten. Ein Treffer der Heimmannschaft zeichnete sich nun ab. Über die rechte Seite kamen die Gastgeber wiederholt gefährlich vors Tor. Kurz darauf forderten die Heimfans Elfmeter, nachdem ein Spieler im Strafraum zu Fall gekommen war. Der Schiedsrichter ließ jedoch weiterspielen. Dann war es aus Ober-Olmer Sicht endlich soweit, als Angreifer Paul Görke allein auf den Torwart zulief und den Ball eiskalt am Schlussmann vorbei ins Netz schob (83.). Direkt nach dem Anstoß setzte der SV energisch nach und erzielte den nächsten Treffer zum 4:2 durch Vincent Feyerabend (84.). Türkgücü Mainz kam noch einmal zum vermeintlichen Anschluss, doch der Treffer wurde wegen Abseits aberkannt. So blieb es beim bestehenden Spielstand und einem verdienten Sieg für den SV Ober-Olm II.
Den ausführlichen Liveticker zum Relegationsspiel könnt ihr hier nachlesen.
"Wir haben phasenweise unsere Probleme gehabt und sind nicht richtig ins Spiel gekommen", sagte Marc Ehrhardt, Trainer des SV Ober-Olm II, nach Abpfiff der Begegnung. Über das gesamte Spiel hinweg sei er mit der Zweikampfführung seiner Mannschaft nicht vollständig zufrieden gewesen. Was sein Team in allen Relegationsspielen dafür ausgezeichnet und sich am Ende ausgezahlt habe, sei die hohe Fitness unter den Spielern. "Wir haben solange für diesen Erfolg gekämpft und versucht, die Spannung aufrecht zu halten. Ich bin extrem erleichtert, dass die Saison vorbei ist und wir jetzt Pause haben", sagte er abschließend.
Mehmet Coban, Trainer von Türkgücü Mainz, sagte nach Spielende: "Heute haben wir deutlich besser gespielt als gegen den TSV Saulheim. Die Jungs waren wirklich heiß und haben nie nachgelassen. Deshalb bin ich nur stolz auf meine Mannschaft". Die gesamte Saison sei ein Erfolg und eine Erfahrung, die seine Spieler in die kommende Spielzeit mitnehmen werden.