2024-05-02T16:12:49.858Z

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Trainer als Seelentröster: Unmittelbar nach dem Schlusspfiff versuchte Coach Peter Mahl, seine Spieler wieder aufzurichten.
Trainer als Seelentröster: Unmittelbar nach dem Schlusspfiff versuchte Coach Peter Mahl, seine Spieler wieder aufzurichten. – Foto: Holger Wieland

Schongau schon fast in der Kreisklasse - und dann bekommt Igling die „zweite Luft“

Relegation zur Kreisklasse

Der TSV Schongau hat gegen Igling den Aufstieg vor Augen - und dann kippt in der 80. Minute die Partie. Immerhin: Den Schongauern bleibt am Donnerstag noch eine Chance.

Schongau – Der Schiedsrichter Lukas Rehekampff hatte die Pfeife zum Abpfiff noch gar nicht in den Mund genommen, da betätigte sich Schongaus Trainer Peter Mahl schon als Seelentröster. Dem an der Seitenlinie stehenden und sichtbar niedergeschlagenen Almahdi Alissa ließ Mahl eine aufmunternde Geste samt einiger Worte zukommen. Danach machte er sich auf fürs Shakehands mit Referees und Gegnern.

Es war beeindruckend, wie schnell Mahl das turbulente Ende des Relegationsspiels gegen den SV Igling verwunden hatte, in dem die Schongauer schon wie ein sicherer Aufsteiger in die Kreisklasse aussahen und binnen weniger Minuten in der Schlussphase aus allen Träumen gerissen wurden. Mit 1:3 (1:0) verlor der A-Klassist; für Igling bedeutete das Resultat den Ligaverbleib. Den Schongauern bleibt noch eine Chance – am Donnerstag (19 Uhr) geht’s in Issing gegen den FSV Eching. Sollten die TSV-Spieler über ähnliche Nehmerqualitäten wie ihr Coach verfügen, dann könnte es durchaus noch etwas werden mit dem Aufstieg.

TSV Schongau spielt 80 Minuten stark

Mahl wirkte vom Verlauf in der Schlussphase nicht wirklich überrascht. Faktisch waren die Gastgeber nur mit einem spielfähigen Ersatzmann angetreten, zu allem Überfluss war ein Wechsel schon vor der Pause notwendig. „Wenn du ab der 70. Minute keine frischen Kräfte mehr hast, wird es schwierig“, so Mahl. Gegenüber dem letzten Vergleich hatte der Coach vier Ausfälle zu verzeichnen. „So viel konnten wir nicht kompensieren.“ Fabian Staffa, Bernhard Kneißl, Elias Röder und nicht zuletzt Daniel Holzmann fehlten verletzt oder wegen Corona.

Zur Besonderheit dieses Duells gehörte zudem, dass gestern schon das dritte Spiel stattfand. Am Pfingstsonntag musste die Partie nach gut 60 Minuten wegen eines Gewitters abgebrochen werden. Es stand 1:1; mit diesem Resultat wäre Schongau, nach dem 1:0-Hinspielsieg, aufgestiegen gewesen. Man einigte sich auf den Pfingstmontag – auch, weil noch eine zweite Runde zu spielen ist (siehe Statistik rechts). Die Regeln wollen es so, dass nach einem Abbruch eine Partie komplett neu begonnen wird.

Igling nach dem 1:1 plötzlich voll unter Strom

Ins dritte Spiel startete Igling mit einem Freistoß, bei dem Schongaus Keeper Matthias Höpfl Riesenglück hatte, dass der vom Pfosten zurückprallende Ball nicht von ihm ins Tor sprang (2.). Danach übernahm aber Schongau das Kommando. Mit einem satten Schuss ins Kreuzeck erzielte Clemens Riedl das 1:0 (10.). Den Schuss von Alissa lenkte SVI-Keeper Maxi Demleinter an die Latte (12.). Schongau war in den Zweikämpfen besser und kontrollierte das Geschehen, das spielerisch eindeutig höheres Niveau aufwies als der Vergleich am Tag zuvor.

Die Schongauer bejubeln das 1:0 von Clemens Riedl - erzielt mit einem Schuss ins Kreuzeck.
Die Schongauer bejubeln das 1:0 von Clemens Riedl - erzielt mit einem Schuss ins Kreuzeck. – Foto: www.holger-wieland.de

Nach der Pause blieb der TSV tonangebend. Im Anschluss an eine Ecke köpfte Dominik Bätzner den Ball an die Latte (48.). Von Igling kam kaum etwas. Immer wieder lief sich der Kreisklassist fest. Die Gäste schienen trotz einer mit acht Spielern besetzten Auswechselbank auch körperlich am Ende. Bitter für Schongau: Nach einem von Bätzner erkämpften Ball schoss Alissa gut postiert am Tor vorbei (68.). „Mit dem 2:0 hätten wir dem Gegner den Stecker gezogen“, sagte Mahl. So blieb Igling zumindest am Netz und stand nach dem überraschenden 1:1 (80.) plötzlich voll unter Strom.

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Maximilian Götzfried hatte im Anschluss an einen Distanzschuss und eine starke Parade Höpfls im Nachsetzen getroffen. Igling bekam die zweite Luft, Schongau rannte plötzlich nur noch hinterher. Eine unglückliche Aktion von Torwart Höpfl außerhalb des Strafraums, bei der er nahe der Eckfahne nicht an den Ball kam, nutzten die Iglinger durch Christoph Menacher zum 2:1 (84.). Kurz darauf sah TSV-Spieler Daniel Böhm nach einem Foul berechtigterweise Gelb-Rot (88.). In der Nachspielzeit bekam Schongau einen Freistoß an der Außenlinie zugesprochen. Die Flanke fingen die Iglinger ab, starteten einen Gegenzug und erzielten durch Kapitän Götzfried den 3:1-Endstand. „Wir brauchen nicht zu jammern. Jetzt heißt es, sich auf den Donnerstag zu konzentrieren“, so Mahl.

Statistik: TSV Schongau 1 SV Igling 3 Schongau: Höpfl – Böhm, R. Schwarz, S. Schwarz, Geigler, Stöckler, Bätzner, Riedl, Dedic, Alissa, Naoum/eingew.: Klein. Tore: 1:0 (10.) Riedl, 1:1 (80.) Götzfried, 1:2 (84.) Menacher, 1:3 (90.+6) Götzfried. Gelbe Karten: Schongau 3, Igling 2. Gelb-rote Karte: Schongau: Böhm (88.). Schiedsrichter: Lukas Rehekampff (VfL Kaufering). Zuschauer: 506.

Aufrufe: 07.6.2022, 06:52 Uhr
Paul HoppAutor