2024-06-06T14:35:26.441Z

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Die Frauen des SV Glehn waren in der vergangenen Saison fast nicht zu stoppen.
Die Frauen des SV Glehn waren in der vergangenen Saison fast nicht zu stoppen. – Foto: Norbert Jurczyk

SV Glehn: Die Krönung einer überragenden Saison

Mit nur einer einzigen Niederlage und einem Unentschieden feiern die von Christopher Papadopoulos und Christian Kaiser trainierten Fußballerinnen die Meisterschaft und den Aufstieg in die Landesliga.

Ein Unentschieden in der Hinrunde, eine Niederlage in der Rückrunde, 20 Siege. Diese Bilanz lässt sich sehen. Und bescherte den Fußballerinnen des SV Glehn Platz eins in der Bezirksliga und den Aufstieg in die Landesliga.

Nicht unbedingt das Ziel, aber auch nicht komplett unerwartet. „Platz acht in der vergangenen Saison war für uns schon etwas enttäuschend gewesen“, sagt Vereinsvorsitzender Norbert Jurczyk. „Aber mit Kaarst war die stärkste Mannschaft weg. Wir wussten, dass wir das Potenzial für die Top 3 haben.“ Da hielten sich die Glehnerinnen ab dem zweiten Spieltag dann auch ununterbrochen auf. Ab dem fünften Spieltag waren sie sogar immer unter den ersten Zwei. „In der Winterpause haben wir die Ziele dann neu definiert“, so der Vorsitzende. „Wir wollten das Niveau halten und an der Tabellenspitze bleiben.“ Das gelang. Zwar gab es gegen die direkte Konkurrenz aus Grimlinghausen eine Niederlage, aber mit zwei Punkten Vorsprung sicherte sich der SV die Meisterschaft.

Der Erfolg kommt nicht von ungefähr: „Das sind jetzt die Früchte der jahrelangen Aufbauarbeit“, sagt Jurczyk. „Wir sind einer der wenigen Vereine in der Region, der Frauenfußball schon länger ernst nimmt und langfristig aufgebaut hat. Da stecken über zehn Jahre Aufbauarbeit drin, aber nur so ist langfristiger Erfolg möglich.“ In Glehn sind von der U9 an alle Mädchen- und Frauenmannschaften im Spielbetrieb. Die Spielerinnen der ersten Mannschaft kommen aus der eigenen Jugend.

Damit steht auch schon der Kader für die kommende Saison. Große Veränderungen gibt es nicht. Das Trainerteam aus Christopher Papadopoulos und Christian Kaiser macht weiter, auch die Spielerinnen bleiben. Jurczyk: „Wenn jemand von extern dazustoßen möchte, sagen wir nicht nein. Aber wir suchen auch nicht aktiv nach Zugängen.“ Aus der U17 rücken sieben Spielerinnen in die Damenmannschaften auf.

Große Identifikation mit dem Verein

Das Trainerteam hat natürlich einen erheblichen Anteil am Erfolg: „Beide sind wahnsinnig empathisch und fußballverrückt“, sagt der Vereinschef. „Sie haben es geschafft, um die Mannschaft herum eine tolle Kulisse und Stimmung aufzubauen.“ Und das übertrage sich aufs Personal: „Viele spielen hier seit der Jugend und identifizieren sich mit dem Verein. Sie unterstützen gemeinsam soziale Projekte wie den Girlsday for Namibia.“ Das passt alles zum Gesamtkonzept des SV Glehn: „Wir wollen mehr als ein Fußballverein sein“, stellt Jurczyk klar. „Wir schimpfen uns selber Football Family. Und in einer Familie ist man eben füreinander da.“

Die Glehnerinnen können ihrer ohnehin schon überragenden Saison am Samstag noch die Krone aufsetzen: Um 18 Uhr treffen sie im Kreispokalfinale in Grimlinghausen auf die SG Kaarst. „Das wäre das i-Tüpfelchen“, sagt Jurczyk. „Wir sind zwar die eindeutigen Außenseiter, aber in einem Finale kann alles passieren.“ In der Woche nach dem Endspiel wird dann beim internen Saisonabschluss nochmal ordentlich gefeiert – eventuell sogar das Double. Nach der verdienter Sommerpause starten die Glehnerinnen in die Vorbereitung zur ersten Saison in der Landesliga. Große Sorgen, dass man nur gegen den Abstieg spielt, hat zumindest der Vorsitzende nicht: „Wir sind schon in der Winterpause gegen Mannschaften aus der Landesliga in Testspielen angetreten. Die Mannschaft hat auf jeden Fall das Niveau, um mitzuhalten.“

Aufrufe: 016.6.2023, 13:30 Uhr
RP / Sophie RhineAutor