2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der 4:1-Heimsieg von Viktoria Griesheim war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Alexis Chantzaras (links, im Zweikampf Raoul Kassabri) schoss einen der Treffer gegen den SV Darmstadt 98, der sich in einer sportlich schwierigen Phase befindet.
Der 4:1-Heimsieg von Viktoria Griesheim war zu keinem Zeitpunkt gefährdet. Alexis Chantzaras (links, im Zweikampf Raoul Kassabri) schoss einen der Treffer gegen den SV Darmstadt 98, der sich in einer sportlich schwierigen Phase befindet. – Foto: Thomas Zöller

C-Junioren: Griesheims Meisterschafts-Traum

Viktoria wahrt mit 4:1 gegen SV 98 ihre Chancen +++ Trainer Lettieri sorgt für Aufschwung, geht aber bald wieder

Griesheim. In der Aufstiegsrunde der C-Junioren-Hessenliga kam Viktoria Griesheim gegen die U14-Junioren des SV Darmstadt 98 zu einem ungefährdeten 4:1-Heimerfolg. Die geringe Hoffnung auf die Meisterschaft und den Aufstieg in die Regionalliga konnten die Griesheimer so erhalten.

Noch nie waren die C-Junioren von Viktoria Griesheim der Hessenliga-Meisterschaft so nah. Über viele Wochen führte das Team in der einfachen Hinrunde die Tabelle an. Nach der Teilung der Liga in eine Meister- und eine Abstiegsrunde lief es dann nicht mehr so rund. Niederlagen gegen Rosenhöhe Offenbach und Eintracht Frankfurt ließen die Viktoria auf den dritten Platz zurückfallen. Hessen Kassel und die Eintracht stehen zwar drei bzw. zwei Zähler vor den Griesheimern, treffen aber am heutigen Montag direkt aufeinander. Deshalb könnte es am letzten Spieltag in Kassel zum Showdown kommen.

Griesheimer können frei aufspielen da alle Erwartungen schon erfüllt sind

Mit dem neuen Griesheimer Trainer Rocco Lettieri, der vom Nachwuchsleistungszentrum von Eintracht Frankfurt kam, gelang eine sportlich bemerkenswerte Entwicklung. Der Coach sagt: „Die Ausbildung der Jungs stand klar im Fokus. Dass dann auch noch die Spielergebnisse passten, war die Bestätigung unserer Arbeit.“ Aber wie hat ein Jugendtrainer der Eintracht, der zudem auch in Frankfurt wohnt, den Weg nach Südhessen gefunden? Es war Griesheims Vorsitzender Christian Bergemann, der Lettieri kannte und diesen zum Sportclub lockte. Einen Platz zwischen fünf und acht hatte Lettieri zunächst angestrebt. Was sich dann entwickelte, überraschte auch ihn: „Das Team ist in allen Mannschaftsteilen überaus stabil. Wir suchen immer eine fußballerische Lösung in unserem Spiel und sind spielerisch zu einer Größe gewachsen“, beschreibt der Trainer die Stärke seines Teams. Die Mannschaft hatte plötzlich einen Lauf und Rückenwind, um die Hinrunde mit 42 Punkten vor Hessen Kassel und Eintracht Frankfurt als Spitzenreiter abzuschließen. Der Umstand, dass man nun auf Rang drei zurückgefallen und neben den eigenen Pflichtsiegen auch auf die Hilfe anderer angewiesen ist, erscheint den Griesheimern nicht als Malus. Schließlich sind die Erwartungen bereits jetzt erfüllt.

Griesheim Überlegenheit hielt über das ganze Spiel an

Im Spiel gegen die U14 des SV Darmstadt 98 fuhr Griesheim einen verdienten Sieg ein. Für Darmstadts Trainer Eric Ledwina sind die letzten Monate nicht einfach: „Corona hat doch einiges durcheinander gebracht. Zumal wir auch immer wieder Spieler für die Regionalliga-Elf abstellen müssen. Deshalb haben wir auch wieder einige U13-Spieler im Kader.“ Einigen Spielern merkte man dann auch die körperliche Unterlegenheit an. Andererseits waren die Darmstädter spielerisch gleichwertig, im Abschluss jedoch nicht so konsequent wie die Viktoria. Die legte durch Alexis Chantaras (5.) schnell das 1:0 vor. Die Dominanz der Gastgeber hielt an, auch weil die Lilien sie durch unnötige Ballverluste in Position brachten. Alexander Behrendt (23.) erhöhte auf 2:0, doch dann konnte Maximilian Roth (27.) unverhofft verkürzen. Das 3:1 von Maximo Kadoglou (31.), was auch der Pausenstand war, entsprach den Kräfteverhältnissen. Nach der Pause hatte sich Darmstadt besser auf die Gastgeber eingestellt. An Griesheims Überlegenheit änderte das nicht viel. Deniz Sakal (62.) besorgte das Tor zum 4:1 Endstand für Griesheim.

„Ein verdienter Erfolg für Griesheim“, beurteilte Eric Ledwina das Spiel. „Kompliment aber an meine Elf, die kämpferisch war. Die Teilnahme an der Meisterrunde ist in unserer Situation ein Erfolg“. Griesheims Coach Rocco Lettieri war ebenfalls zufrieden: „Es war ein Pflichtsieg, um unsere theoretischen Chancen aufrechtzuerhalten“. Unabhängig vom Ausgang der Meisterschaft steht für die C-Junioren ein Umbruch an. Der Trainer wird nach Offenbach zu den Kickers wechseln und dort die U15-Regionalliga-Elf übernehmen. Sieben Spieler der Viktoria werden mit ihm gehen. Andere zieht es zu weiteren Vereinen. Das scheint die Kehrseite des Erfolgs zu sein. „Man ist auf uns aufmerksam geworden“, erklärt Lettieri.

Viktoria Griesheim: Uckermann (36. Sinancevic) – Kloss, Sakal, Frank, Tietze – Neuwirth, Chantzaras (36. Tekeroglu), Kadoglou, Bilmez - Bah (36. Ruppert), Behrendt (50. Helbig).

SV Darmstadt 98: Hassenzahl (36. Napetschnig) – Kassabri, Günther, Storim (46. Errami), Hajrovic - Roth, Diop, Planicka, Efiamarho (36. Brunnträger) – Drakovac, Rovcanin.

Tore: 1:0 Chantzaras (5.). 2:0 Behrendt (23.), 2:1 Roth (27.), 3:1 Kadoglou (31.), 4:1 Sakal (62.). Schiedsrichter: Joshua Ihring (Altheim). Zuschauer: 60.



Aufrufe: 015.5.2022, 21:00 Uhr
Michael SobotaAutor