Nach dem sportlichen Klassenerhalt: Günthersdorf zieht zurück
Landesliga Süd +++ Aufgrund von Personalmangel gehen die Blau-Weißen eine Spielklasse tiefer an den Start
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Von einem denkwürdigen Spiel kann man schon sprechen. Nicht, weil die zweite Mannschaft des 1. FC Merseburg bei Blau-Weiß Günthersdorf klar mit 6:1 gewann und Pascal Mittler gleich dreifach für die FC-Kicker traf, sondern wohl vor allem, weil es diese Ansetzung in Zukunft wohl nicht mehr geben wird. In gut zwei Wochen wird es den 1. FC Merseburg nicht mehr geben. Der heißt dann VfB Merseburg, kehrt damit zu seinen Wurzeln zurück.
Offen ist vor allem, ob die Günthersdorfer zukünftig in der Landesliga auflaufen werden. Sportlich hätten sie dank der Niederlage des VfB Nessa gegen Lüttchendorf, die Partie endete 3:7, zwar die Klasse gehalten, doch die blau-weißen Fußballer haben bereits eine Entscheidung getroffen, wie es weitergehen soll. „Aufgrund der Personalsituation werden wir uns aus der Landesliga zurückziehen und in der Landesklasse antreten“, bestätigte Blau-Weiß-Vorstandsmitglied Stefan Kaiser auf MZ-Nachfrage.
Verantwortliche haben ein neues Projekt im Kopf
Doch es geistert bei einem Teil der Günthersdorfer schon seit einiger Zeit eine andere Idee durch die Köpfe. Gemeinsam mit dem SV Zöschen und dem SV Wallendorf will man die Männermannschaften in einem neuen Verein zusammenführen, der ab der neuen Saison unter dem Namen FC Union Aue am Spielbetrieb innerhalb des Fußballverbandes Sachsen- Anhalt (FSA) teilnehmen sollen. Die Idee findet aber nicht überall Befürworter. „Der Großteil unseres Vorstandes lehnt das ab“, sagt Kaiser.
„Möglich ist das. Es ist aber an Voraussetzungen geknüpft“, erklärt FSA-Vizepräsident Jörg Bihlmeyer auf MZ-Nachfrage. „Eine Übertragung des Spielrechts ist nur dann möglich, wenn die komplette Fußballabteilung eines Vereins, die am Spielbetrieb des FSA teilnimmt, in den neuen Verein wechselt und beim alten Verein abgemeldet wird. Dazu gehört neben der ersten Mannschaft dann auch der gesamte Nachwuchs der Vereine“, erklärt Bihlmeyer weiter.
Günthersdorf will seinen Nachwuchs halten
Soll heißen: Blau-Weiß Günthersdorf, der SV Zöschen und der SV Wallendorf müssen ihre Fußballabteilungen abmelden, damit diese in den neuen Verein aufgenommen werden können. „Das wird es mit uns nicht geben. Unser Nachwuchs wird auch in der nächsten Saison bei uns spielen“, legt sich Stefan Kaiser fest. „Und wenn es in der kommenden Saison keine erste Mannschaft mehr gibt, dann wird unsere zweite Mannschaft als Blau-Weiß Günthersdorf in der Kreisklasse spielen“, fügt er hinzu.
Damit wäre das Fußballprojekt geplatzt, noch bevor es dem FSA richtig vorgestellt wurde. Günthersdorf steht zudem vor einer Zerreißprobe, da die Gedankenspiele offensichtlich nicht mit allen im Verein ausführlich diskutiert und beschlossen wurden.
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