2024-05-29T12:18:09.228Z

Spielbericht
Malerische, aber tückische Kulisse: Die Löwen in Schönau, einem Hotspot der Unwetter-Katastrophe 2021.
Malerische, aber tückische Kulisse: Die Löwen in Schönau, einem Hotspot der Unwetter-Katastrophe 2021. – Foto: Uli Wagner

TSV 1860: „Sinn erfüllt“ - Acht Tore und 20 000 Euro für einen guten Zweck

Benefizkick in Schönau

Die beste Nachricht gab es bereits in der Halbzeitpause, eine knappe Stunde, bevor der 8:0 (3:0)-Sieg des TSV 1860 im Benefizspiel bei der SG Schönau feststand.

Schönau – Knapp 3000 Zuschauer waren erschienen, um die Drittliga-Löwen am Fuße des Watzmanns kicken zu sehen, 20 000 Euro sind auf diese Weise für die Opfer der Flutkatastrophe vor einem Jahr zusammengekommen.

Günther Gorenzel lief bei Traumwetter am idyllischen Sportplatz entlang, schaute rauf zur imposanten Gipfelkette neben dem Jenner und nickte mitfühlend. „Es ist eine Wahnsinnskulisse hier, aber ich weiß, was es bedeutet, wenn man in so einer Gegend lebt“, sagte der an der österreichisch-slowenischen Grenze aufgewachsene 1860-Sportchef zu unserer Zeitung: „Als Kind habe ich so etwas mindestens zehnmal erlebt. Gorenzel kommt von Gorica, was Bauer am Berg heißt. Meine Großeltern hatten so einen Hof, und wenn es geregnet hat, dann stand der Schlamm oft bis zu den Knien.“ Ehrensache für seine Löwen, „dass wir mit so einem Spiel etwas zurückgeben. Man kann sich nicht vorstellen, was manche Einwohner hier erlebt haben.“

TSV 1860: Viertes Testspiel ohne Gegentor

Am Sonntag erlebten sie sportliche Abwechslung bei gefühlt 40 Grad – und den erwartet klaren Sieg des nicht in Bestbesetzung angetretenen Favoriten. Die Löwen gewannen eher pflichtschuldig als souverän – durch Tore von Kobylanski (zwei, einer per Foulelfmeter), Sür, Skenderovic und die in der 60. Minute eingewechselten Cocic, Deichmann, Lakenmacher und Boyamba. „Sinn des Spiels erfüllt“, kommentierte 1860-Trainer Michael Köllner: „Ich glaube, wir haben den Opfern dieser Unwetter-Katastrophe eine schöne Ablenkung beschert. Von dem her passt alles. Auch, weil sich keiner verletzt hat.“

Entwarnung gab es auch bei Jesper Verlaat, der sich am Vortag beim KSC-Spiel an der Wade verletzt hatte. Immerhin: Die Null stand auch ohne den neuen Abwehrchef, im bereits vierten Testspiel (27:0 Tore). „Das bedeutet mir sehr viel“, bekannte Köllner. Die Defensive sei schließlich „eine Disziplin, in der wir voriges Jahr nicht besonders geglänzt haben“. (Uli Kellner)

Aufrufe: 027.6.2022, 07:04 Uhr
Uli KellnerAutor