Stuttgarter Kickers: Mehr Mitglieder, aber auch ein Defizit

Bei der Mitgliederversammlung gab der Tabellenführer der Regionalliga Südwest zwar ein Defizit für das Geschäftsjahr 2022/23 von 150.000 Euro bekannt, Präsident Prof. Dr. Rainer Lorz nannte aber durchaus positive Begründungen: „Hier spielen vor allem auch die Prämien für Meisterschaft und DFB-Pokal eine große Rolle, die wir bei allem Optimismus in der Höhe nicht eingeplant hatten. Aber die bezahlen wir natürlich gerne.“

Die Stuttgarter Kickers dokumentierten an diesem Abend ihre Verbundenheit. Obwohl keine Wahlen auf dem Programm standen, keine Brisanz zu erwarten war, kamen 232 Mitglieder, um sich über den Verein zu informieren. Erfreulich: Auch bei den Mitgliedern sind die Kickers auf Wachstumskurs. Inzwischen haben 3.376 einen Mitgliedsantrag unterschrieben und sind somit Teil der „Blauen“. Präsidium und Aufsichtsrat wurden einstimmig entlastet.

Die Zuversicht war auch bei der Präsentation des Trainerteams und der Mannschaft zu spüren, die den Aufstieg schafften und im ersten halben Jahr in der Regionalliga zeigten, dass sie auch für diese Liga eine Bereicherung sind. Kurz vor der Winterpause stehen die Stuttgarter Kickers an der Tabellenspitze und möchten auch beim Heimspiel am kommenden Sonntag, 3. Dezember, liefern. „Wir wollen am Sonntag gegen Hessen Kassel noch einmal einen raushauen,“ so Chef-Trainer Mustafa Ünal.

Kickers-Präsident Lorz berichtete von der abgelaufenen Spielzeit (2022/23), den sportlichen und wirtschaftlichen Entwicklungen der vergangenen Saison, wobei die Ausführungen zu den Finanzen durch den Schatzmeister Christian Hutter vertieft wurden. Durch höhere Zuschauereinnahmen, Dauerkartenverkäufe, aber auch durch die TV-Erlöse aus den beiden DFB-Pokal-Spielen konnten mehr Erträge erzielt werden, durch die Punkteausbeute und die hiermit verbundenen Prämien stiegen aber auch die Personalaufwendungen und hinzu kam bilanzielle Vorsorge für Umsatzsteuer-Nachzahlungen aufgrund einer steuerlichen Betriebsprüfung für vergangene Jahre. Wirtschaftlich wurde das Geschäftsjahr somit mit dem genannten Minus von 150.000 Euro abgeschlossen und das negative Eigenkapital stieg somit wieder leicht über die zwei Million Euro an. Den wirtschaftlichen Konsolidierungskurs der letzten Jahre wird man in Degerloch weitergehen. Auch die Regionalliga sei aber, so Präsident Lorz, ein wirtschaftlicher Kraftakt. „Wenn wir im nächsten Jahr ein ausgeglichenes Ergebnis präsentieren, haben wir einen super Job gemacht“, fügt der Präsident an, der seine leidenschaftliche Rede langanhaltenden Applaus erhielt.

Anschließend ging Christian Hutter in seinem Finanzbericht im Detail auf die Lage der Kickers ein während Ingo Kochsmeier für die Bereich Marketing und Sponsoring berichtete. Dabei wurde vor allem auch über die deutlich verbesserte Wahrnehmung und Außenwirkung der Stuttgarter Kickers gesprochen, die dazu führt, dass nicht nur Partner und Sponsoren dem Verein die Treue hielten, sondern auch, dass das blaue Netzwerk weiter gewachsen ist und stetig neue Unterstützer an Bord kommen. Holger Schäfer informierte bei der Jugendarbeit über den Aufstieg der U15 und den wfv-Pokalsieg der U19. Diese Erfolge dokumentieren die gute Nachwuchsarbeit im Verein. Jürgen Kindler berichtete über die anderen Abteilungen der Kickers und die Infrastruktur und ging anschließend in seinem Bericht auf den geplanten Neubau der Gegentribüne im GAZi-Stadion auf der Waldau ein. Andreas Boin gab die Informationen aus der erfolgreichen Arbeit der Kickers Leichtathletik-Abteilung.

Das positive Bild des Abends wurde abgerundet durch die flammende Rede von Guido Dobbratz über „seine Stuttgarter Kickers“. Das Ehrenratsmitglied dokumentierte die Zuversicht und den Optimismus, der derzeit in Degerloch herrscht. Wobei, so Präsident Lorz auch feststellte: „Wir sind natürlich optimistische Menschen, aber wir wissen auch, wo man landet, wenn man den zweiten vor dem ersten Schritt macht.“

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