Pfeddersheim. Ein gewisses Kribbeln habe er schon verspürt, der neue Cheftrainer des TSG Pfeddersheim, bei der Vertragsunterzeichnung in Gegenwart des Vorsitzenden Rolf Emrich und des Sportlichen Leiters Manuel Wöllner.
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„Es ist für mich gewissermaßen wie ein Nachhausekommen“, sagt Marco Streker, der den zu Beginn der Vorwoche aus rein sportlichen Gründen freigestellten Coach Nauwid Amiri abgelöst hat, und zuletzt als Assistenztrainer beim Oberligisten TSV Schott Mainz an der Seitenlinie gestanden hatte. „Denn ich hatte in Worms meine längste intensive Zeit als aktiver Spieler“, erinnert sich der 34 Jahre alte Oppenheimer gerne zurück. Vier Jahre spielte der offensive Mittelfeldspieler beim VfR Wormatia Worms und eine Saison eben bei den Pfeddersheimern. Nun hat er die hehre Aufgabe, die unerwartet nah an der Abstiegszone stehende TSG zumindest mittelfristig wieder in die Oberliga zurückzuführen.
Und nun hat sie für Streker bereits begonnen, die erste Trainingswoche bei den Pfeddersheimern. Am Montag noch als Beobachter der vom gebliebenen Co-Trainer Frederik Tilger-Kuhn, der ihn weiterhin auch als Torwarttrainer und Video-Analyst unterstützen wird. Kein leichtes Unterfangen, ist der TSG-Kader zwar weiter individuell stark, aber eben auch noch durch Verletzungen gebeutelt. Wenn auch sich das Lazarett so langsam weiter lichtet.
„Ich wurde von der Mannschaft und Frederik sehr gut aufgenommen“, zeigt Streker Freude und Dankbarkeit zugleich nach dem ersten „gegenseitigen Beschnuppern“ in seiner Auftakteinheit. Der Versicherungs-Unternehmer, der eine Agentur betreibt, wird seinen neuen Kader sogar viermal wöchentlich zu den Trainingseinheiten bitten. Der Schwerpunkt soll gerade am Anfang auf der Belastungsteuerung in intensiver Zusammenarbeit mit dem Athletiktrainer und Physiotherapeuten liegen. Am Dienstag, in seinem ersten Training, hatten 14 Kicker „normal“, deren sechs nach Krankheit oder Verletzung individuell gearbeitet.
Anderes Spielsystem als der Vorgänger
Eines stehe fest, versichert Streker: „Das Spielsystem wird nicht dasselbe bleiben“, sagt er zum von Nauwid Amiri bevorzugten 4:4:2-System, vorzugsweise mit einer Doppelsechs. In den letzten Spielen ließ sein Vorgänger allerdings eine 4:2:3:1-Formation spielen, da der Sturmpartner von Alexander Biedermann, Ibrahim „Ibo“ Anli, verletzungsbedingt passen musste. „Ich habe einen Plan A und auch einen Plan B“, verrät der Coach erst mal nur so weit. Ganz wichtig sei: Volle Konzentration auf jedes Spiel, dabei „schauen wir von Spiel zu Spiel“.
Marco Streker kennt die rheinhessischen Gegner in der Verbandsliga, sei es der FC Basara, bei dem er vor seinem Schott-Engagement verantwortlich an der Seitenlinie gestanden hatte, die TuS Marienborn mit Trainer Ali Kayhan Cakici oder den TSV Gau-Odernheim sehr gut, wie er erzählt. Aber auch vom nächsten Pflichtspielgegner FV Dudenhofen, der den Tabellen-Zehnten am 30. Oktober (19 Uhr) zum Südwestpokal-Viertelfinale erwartet, hat sich der neue TSG-Coach ein Bild machen können. Das 0:6 zu Hause gegen die Rhein-Pfälzer habe er genau analysiert.
Aber was dem 34-Jährigen mindestens genauso wichtig ist, „Ruhe in die Mannschaft und den Verein zu bringen“. Die Vorstellung vom oft zitierten „sinkenden Schiff der TSG-Mannschaft“ müsse schnell aus den Köpfen, stellt Marco Streker klar.