2024-05-02T16:12:49.858Z

Vereinsnachrichten
Ein Blick in den Saal während der Wormeldinger Generalversammlung
Ein Blick in den Saal während der Wormeldinger Generalversammlung – Foto: paul@lsn.sarl

Stimmen zur Fusion zwischen Wormeldingen und Ehnen

Das neue Logo wurde bereits enthüllt! Die Vorsitzenden beider Clubs sprachen mit FuPa.

Am Donnerstagabend entschieden die Generalversammlungen des FC Koeppchen Wormeldingen und FC Vinesca Ehnen, dass beide Clubs für die kommende Saison fusionieren werden, FuPa berichtete live aus Wormeldingen. Im Nachgang sprach unser Portal mit den beiden Vereinsvorsitzenden.

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Dass das bestens gehütete Geheimnis am Donnerstag in der kleinen luxemburgischen Fußballwelt durchaus einschlug wie eine Bombe, untermauern u.a. zahlreiche Reaktionen auf Social Media. Aus manchen Kommentaren lässt sich ablesen, dass Wormeldingen und Ehnen nicht die einzigen Vereine mit den angedeuteten Problemen sind, manche fühlen sich auch vom Verband im Stich gelassen.

Das Logo des neuen Clubs

„Bei uns in Ehnen kam es zu keinerlei Diskussionen im Rahmen der Vorstellung des Fusionsprojekts“ erklärte Vinesca-Präsident Claude Leuck am Donnerstagabend FuPa gegenüber. „Unser Programm wurde relativ schnell abgehakt“. Nach Begrüßung der anwesenden Mitglieder habe man ihnen das Projekt vorgestellt und es besprochen. „Die Abstimmung fiel einstimmig aus“ präzisierte Leuck. In Ehnen waren insgesamt weniger Mitglieder anwesend als beim größeren Nachbarvein und künftigen Partner.

„Der ganze Fußball ist gescheitert“

FuPa wollte wissen, ob das Projekt mit einem sozialen Hintergrund, durch das der FC Vinesca vor drei Jahren überhaupt am Leben erhalten werden konnte, gescheitert sei. „Nein, es ist nicht gescheitert. In meinen Augen ist der ganze Fußball gescheitert, wenn ich es so formulieren kann. Das ursprüngliche Projekt in Ehnen sollte sein, ohne Geld irgendwie zu funktionieren (...). Im ersten Jahr hatten wir viele Spieler, die Mannschaft funktionierte gut. Im zweiten Jahr hatten wir das Problem, dass jeder spielen wollte, was aber bei rund fünfzig Lizenzierten schwierig wurde. Bei einer 2.Mannschaft wären viele Freitagsabends lieber ausgegangen als Fußball zu spielen. Unser Ziel war es, aus dem Keller herauszukommen und im dritten Jahr führten wir dann doch eine wirklich kleine Punktprämie ein. Niemand wurde bei uns reich. Durch diesen kleinen Ansporn mischen wir jetzt vorne mit.“

„Als Verein der 3.Division findet man bei der FLF kein Gehör“

Mit zwei Vereinen deren Plätze keine fünf Kilometer voneinander entfernt lagen und mit dem kaum noch vorhandenen Ehrenamt raffte man sich in den Vorständen zusammen, um frühere Differenzen hinter sich zu lassen. Leuck: „Sportlich steht Wormeldingen hervorragend da. Ehnen steht in der 3.Division auf dem 2.Platz. Unser Ziel bleibt es weiterhin, aufzusteigen. Das habe ich der Mannschaft so auch mitgeteilt. Eine Aufstiegsfeier wäre für mich der krönende Abschluss des FC Vinesca Ehnen. (…) Ich möchte aber betonen, dass man als Verein der 3.Division bei der FLF kein Gehör findet. Hätte man die 3.Division zum Aufstocken der 2.Division in einer gewissen Form genutzt, dann wäre das in Ordnung. Der FLF ist es aber egal, ob Jungs von der Mosel oder aus dem Ösling unter der Woche einer zu dem andern fahren müssen. Schließlich arbeitet ja keiner von uns“ so der ironische Abschluss von Claude Leuck.

„Werden ein immer größerer Verein“

Wormeldingens Präsident Pit Sadler bekräftigte FuPa gegenüber die Vorteile, die sein Verein durch die Fusion davontragen wird und die er der Mitgliederversammlung zuvor bereits erörtert hatte. „Nach außen hin scheinen wir gut aufgestellt zu sein“ sprach Sadler das Thema Ehrenamt ebenfalls an. „Man muss in Betracht ziehen, dass wir ein immer größerer Verein werden. Wir haben z.B. eine Damen-Abteilung mit sehr vielen engagierten Mitgliedern, im Bereich der Herren ebenfalls“. Doch in der Ehrenpromotion würde man an Grenzen stoßen, da die Organisation mit immer mehr Arbeit verbunden sei. „Zusätzlich wollen wir immer mehr in den Jugendbereich investieren. Dafür brauchen wir Manpower.“

Sadlers Verein verfügt über knapp 130 Jugendlizenzen, insgesamt seien annähernd 200 Spielerinnen und Spieler beim FC Koeppchen Wormeldingen lizenziert. Was mit sich bringt, dass ein Spielfeld wie z.Z. nicht mehr reicht. „Bei den Damen sind wir froh über die Entente mit den zwei anderen Vereinen (d.Red.: Munsbach und Grevenmacher), sonst würde in dem Bereich bereits nichts mehr klappen. Bei den 2.Herren haben wir schon Probleme, die richtigen Trainingstermine zu finden.“ Würde man durch die Fusion in der kommenden Saison eine 3.Herren-Mannschaft anmelden wäre ein zusätzliches Spielfeld eine Pflicht. „Wir probieren auch die 1.Herren weiterzuentwickeln und da kann es eventuell sein, dass diese irgendwann eine vierte Trainingseinheit absolvieren werden und dann würden wir noch mehr Platz benötigen.“

Kein Fusionsdruck von der Gemeinde

Auf unsere Nachfrage hin bestätigte Pit Sadler das, was er den Vereinsmitgliedern zuvor bereits erklärte hatte: es gab keinen Fusionsdruck oder -wunsch seitens der Gemeinde. „Wir haben die Gespräche zwischen den beiden Vereinen begonnen und zu Ende gebracht. Danach wurde eine Konvention unterschrieben. Erst nach dieser Unterzeichnung sind wir an die Gemeinde herangetreten und haben einen Termin beim Schöffenrat beantragt um unsere Pläne vorzustellen. Erst zu diesem Zeitpunkt wurde die Gemeinde über das Vorhaben in Kenntnis gesetzt. (…) Es war nicht der Wille der Gemeinde, sondern der der beiden Vereine“ schloss Sadler das Gespräch mit FuPa ab.

Aufrufe: 026.4.2024, 13:00 Uhr
Paul KrierAutor