2024-04-25T14:35:39.956Z

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Treffen in der Rückrunde nicht aufeinander: Die SF Fischbachau (grau) spielen in der Meisterrunde, der TSV Schliersee gegen den Abstieg.
Treffen in der Rückrunde nicht aufeinander: Die SF Fischbachau (grau) spielen in der Meisterrunde, der TSV Schliersee gegen den Abstieg. – Foto: Thomas Plettenberg

Stimmen aus der A-Klasse zum Pilotprojekt: „Manche Sachen muss man nicht verändern“

Vier Trainer äußern sich

Vier Trainer aus der A-Klasse im Landkreis Miesbach sprechen sich deutlich für eine Rückkehr zum alten Spielmodus im Kreis Zugspitze aus.

Landkreis – Für die beiden Mannschaften des SV Miesbach hat sich die Umstellung in das neue Spielsystem im Kreis Zugspitze gelohnt. Die zweite Mannschaft der Kreisstädter sicherte sich mit einem fulminanten Schlussspurt in den letzten drei Spielen der Hauptrunde der A-Klassen-Gruppe 14 einen Platz in der Aufstiegsrunde. Ziemlich so hat sich der Bayerische Fußball-Verband (BFV) das Pilotprojekt wohl auch vorgestellt. Größtmögliche Spannung vor wie auch nach der Winterpause. Und dennoch stößt das System selbst bei Christian Pralas, Trainer der Miesbacher Reserve, tendenziell auf kaum Gegenliebe. „Grundsätzlich ist das mal was anderes und gehört ausprobiert“, findet Pralas und sagt direkt darauf: „Ich glaube, dass es nicht so bleiben wird. Manche Sachen muss man nicht verändern.“ Deutlich unglücklicher lief es hingegen für den TSV Schliersee.

Im Triell um die zwei verbleibenden Plätze für die Aufstiegsrunde mit Miesbach II und den SF Fischbachau zog der TSV den Kürzeren und muss sich nun mit der Abstiegsrunde begnügen. „Wir haben uns schon im Vorfeld dagegen ausgesprochen und finde es unabhängig davon, dass wir jetzt die Abstiegsrunde spielen, immer noch einen absoluten Käse“, sagt Spielertrainer Sebastian Fischer. „Für uns ist das jetzt ein totes halbes Jahr.“ Auch das Argument des Verbands, es gebe kürzere Auswärtsfahrten erschließt sich Fischer nicht: „Wenn ich mir jetzt ansehe, wie weit Weyarn fahren muss und wir an Parsberg und Hausham vorbeifahren, ist dies absolut unsinnig.“

Die wohl drastischste Meinung gegen den neuen Spielmodus hat auch ein Trainer, der davon profitieren könnte. Denn käme Fischbachau stark aus der Winterpause, dann spielen die Sportfreunde um Thomas Gschwendtner ganz schnell wieder um den Aufstieg mit. Und das, obwohl Herbstmeister SC Wall schon auf zehn Punkte enteilt war – so beträgt der Rückstand nur noch zwei Zähler. „Ich war von Anfang an strikt dagegen und verteidige diese Meinung bis aufs Blut“, betont Gschwentner. „Es tut mir total leid für die Schlierseer oder Wörnsmühler, die um Haaresbreite an der Aufstiegsrunde vorbeigeschrammt sind.“ Außerdem hätten die Teams aus dem Mittelfeld noch im klassischen Modus in der Rückrunde zumindest die Möglichkeit gehabt, Top-Teams zu ärgern. Auch das falle nun weg, findet Gschwendtner. Er hätte gerne auch mal Spieler belohnt, die sich im Training empfohlen hatten. „Wir mussten in jedem Spiel alles geben, weil jeder Punkt entscheidend war.“

Kreis Miesbach: Die Gruppen im Frühjahr 2023.

Eindeutiges Stimmungsbild

Auch gegen Gegner wie die DJK Darching II, die am Ende der Vorrunde mit nur einem Punkt abgeschlagen Letzter war. Die dadurch aber auch von der neuen Regelung profitiert, denn in der Abstiegsrunde werden die Karten wieder neu gemischt. „Wir fanden die Hinrunde mit vielen Derby super, in der Rückrunde haben wir jetzt dafür weitere Wege“, sagt Trainer Andreas Hallmannsecker. „Aber es ist richtig, etwas Neues auszuprobieren. Dennoch finden wir den alten Modus besser.“ Ein nicht ganz vollständiges Stimmungsbild bei den A-Klassen-Mannschaften aus dem Landkreis spricht sich also gegen eine Fortsetzung des Pilotprojekt über den Testzeitraum (zwei Jahre bis Ende der Saison 2023/24) aus. Auch, wenn die kürzlich bei einer Tagung mit Kreisspielleiter Heinz Eckl besprochenen Verbesserungsvorschläge zur neuen Spielzeit umgesetzt werden sollten.

In einem sind sich alle Verantwortlichen aber einig: Hauptsache Fußball. „Wichtig ist, dass die Jungs kicken, egal in welcher Klasse“, sagt zum Beispiel Hallmannsecker. emi

Aufrufe: 09.2.2023, 06:28 Uhr
Michael EhamAutor