Stefan Aigner ist ab der neuen Saison beim FC Augsburg Co-Trainer der U23. In Oberbayern hat er nicht nur beim TSV 1860 Spuren hinterlassen.
Es gibt Fußballprofis, die nach ihrem Karriereende in der Versenkung verschwinden. Also dem Blickpunkt der Öffentlichkeit entschwinden. Einige aber lässt der Fußball nicht los. Sie geben in vielfältigen Funktionen ihr Wissen weiter und dienen dem Nachwuchs als Vorbild. Stefan Aigner ist dem Fußball treu geblieben.
Der ehemalige Bundesligaspieler aus dem Warngauer Ortsteil Lochham hat auch in seiner Zeit als Fußball-Profi nie den Bezug zum Oberland verloren. Nun hat Aigner einen neuen Job übernommen – nämlich als Co-Trainer der U 23 des FC Augsburg. Cheftrainer ist dort Tobias Strobl, mit dem Aigner einst zusammen beim TSV 1860 München spielte. Das Umfeld in Augsburg ist dem Lochhamer bereits bekannt. In der Vorsaison war der 36-Jährige im Trainerstab der U 19 des FCA.
Aigner hatte seit jeher eine Affinität zum Fußball. Und sein Talent sprach sich schnell herum. Der TSV 1860 griff zu und bot ihm eine Ausbildung, wie sie nur wenigen Talenten zuteil wird. Aigner durchlief sämtliche Altersklassen bei den Löwen und reifte zu einem Spieler heran, dem sogar eine Profikarriere zuzutrauen war. Und der SV Wacker Burghausen griff zu. Im Jahr 2006 erhielt Aigner als 19-Jähriger seinen ersten Einsatz in der 2. Bundesliga. Es folgten 28 Ligaspiele in der Saison 2006/07, in denen er gleich fünf Tore schoss.
Umso bitterer war der Abstieg. Darauf nahm der Lochhamer ein Angebot von Arminia Bielefeld an. Vornehmlich in der Reserve, aber im Herbst 2008 auch erstmals in der Bundesliga. Im Januar 2009 erhielt Aigner einen Vertrag bei seinem Lieblingsverein, dem TSV 1860 München. Dass er nach der Spielzeit 2009/2010 zum „Löwen der Saison“ gewählt wurde, war einer der Höhepunkte seiner Profikarriere. Es folgten insgesamt 96 Einsätze für die „Blauen“ und anschließend 121 Begegnungen für den Erstligisten Eintracht Frankfurt.
Aber der Fußball forderte seinen Preis. Langwierige Verletzungen zwangen Aigner, der zwischenzeitlich für den Zweitligisten SV Wehen Wiesbaden kickte, seine Profikarriere im Sommer 2021 mit 33 Jahren zu beenden. Er arbeitete für Wiesbaden zwar noch als Scout für den süddeutschen Raum, hatte nun aber mehr Zeit, sich als Zuschauer auf den Plätzen zu tummeln. Gerne beim TSV Otterfing, da sein Bruder am Nordring kickte.
So kamen der dortige Fußball-Chef Dominik Urban und dessen Jugendleiter Markus Stutz mit dem Ex-Profi ins Gespräch. Und Aigner sagte zu, mit den dortigen Nachwuchs-Kickern einmal die Woche zu arbeiten. Ein Ex-Profi mit 265 Einsätzen in der Bundesliga und 2. Bundesliga als Nachwuchsförderer in Otterfing. Eine Fußball-Sensation für das Oberland.
Aber der Lochhamer, der zwischenzeitlich im Umfeld von Starnberg wohnt, hatte auch eine Familie zu ernähren. Zuerst wurde er Co-Trainer der U 19 des FC Augsburg, und nun ist er frisch zum Assistenztrainer in der U 23 befördert worden. Sollte es allerdings der Trainings- und Punktspielplan der Fuggerstädter erlauben, wird Stefan Aigner weiterhin auf den Plätzen im Landkreis ein gerne gesehener Gast sein.