Er ist wieder da – und wie: Nico Denzer hat nach zwei Knieoperationen und einem überstandenen Knochentumor am Innenband seine Sorgen hinter sich gelassen und startet bei der DJK Pluwig-Gusterath voll durch. In den Spielzeiten 2019/20 und 20/21 fiel der Stürmer, der am Montag seinen 27. Geburtstag gefeiert hat, komplett aus. Ein Innenbandabriss im Knie sowie muskuläre Probleme infolge von Fehlbelastungen ließen den Offensivspieler fast zum Verzweifeln bringen. „Jetzt hoffe ich, dass es über längere Zeit so bleibt und ich auf lange Sicht schmerz- und verletzungsfrei bin. Meine Muskulatur habe ich aufgebaut. Der Spaß am Fußball ist definitiv zurück“, berichtet der aus Pluwig stammende und im Süden Triers in einer Wohngemeinschaft mit Teamkollege Robin Mohm lebende Vollblutfußballer.
Mit seinem Fünferpack bei der 10:1-Gala gegen Geisfeld II vor knapp drei Wochen ließ Denzer mächtig aufhorchen. Anschließend steuerte der gelernte Physiotherapeut, der derzeit auf dem Campus am Hahn eine Ausbildung bei der Polizei absolviert, gegen Saarburg drei und zuletzt beim VfL Trier (4:0) einen Treffer bei. „Es läuft wieder rund bei mir. Doch den guten Lauf habe ich vor allem meinen Mitspielern zu verdanken. So konnte ich meine Schnelligkeit nach präzisen Pässen sehr gut ausnutzen und habe zuletzt viele Tore gemacht.“
Vor allem mit Florian Berens klappe das Zusammenspiel perfekt, wie Denzer durchblicken lässt: „Flo kennt meine Lauf- und Passwege bestens. Er weiß, wie er mich am effektivsten einsetzen kann. Darüber hinaus gibt der Trainer stets klare Anweisungen. Uwe Wess weiß, wovon er redet, er ist taktisch gut geschult und motiviert die Spieler. Klar, dass es auch mal kracht, wenn etwas schiefläuft.“
Denzer, dessen zwei Jahre älterer Bruder Tim ebenfalls in Pluwig spielt, besticht nicht nur durch Schnelligkeit, sondern auch durch ein hohes Maß an Selbstbewusstsein und Selbstreflexion. „Ich bin ehrgeizig, körperlich fit und kann gut antizipieren. Weitere Stärken sind, dass ich sehr diszipliniert und hochkonzentriert bei der Sache bin.“
Mit fünf Jahren begann er bei der JSG Pluwig-Gusterath und stand anschließend drei Jahre unter Jan Stoffels im C- und B-Junioren-Rheinlandligateam der JSG Ruwertal. „Es war etwas ganz Besonderes, dass ich in meiner ersten Seniorensaison 2016 mit der DJK gleich in die A-Klasse aufgestiegen bin. Die Entwicklung im Verein ist großartig“, berichtet Denzer, der in seinem Team „viel Potenzial und Dynamik“ sieht. Schnelle Offensivspieler auf den Außenbahnen, aber auch gute Sechser und die stabile Abwehr seien für die bislang so starke Saison verantwortlich. „Yannick Boesen hat gefühlt noch kein Spiel verpasst, Flo Berens und Benny Schroeder sind erfahrene Leute, die das junge Team lenken können. Jetzt wollen wir an unserem Traum arbeiten“, sagt der passionierte Snowboarder und Playstation-Zocker. Auch Denzer ist sich darüber bewusst, „in dieser Saison „etwas Großes erreichen zu können“. Zum ersten Mal in der Vereinsgeschichte könne man in die Bezirksliga aufsteigen. „Das wäre ein Meilenstein in der Entwicklung des Vereins, mit dem ich mich absolut identifiziere.“
Denzer engagiert sich im Verein auch noch als Beisitzer im Vorstand und traut sich zu, nach dem Ende der aktiven Laufbahn als Sportlicher Leiter zu fungieren. Der Ausnahmestürmer, der in seinen bisherigen zwölf Einsätzen 15 Tore erzielte, mahnt Demut und Konstanz an: „Ich gehe davon aus, dass es bis zum letzten Spieltag heiß hergeht. Tawern wird wohl keinen Fehler mehr machen. Der Ausgang unseres Heimspiels gegen Welschbillig am 30. April wird den Titelkampf entscheidend beeinflussen.“
Am Sonntag ab 15.30 Uhr geht’s erst mal gegen Schlusslicht FC Könen. Denzer warnt vor der vermeintlich leichten Aufgabe: „Sie können an einem guten Tag jede Mannschaft vor Probleme stellen. Es muss aber unser Wille und unsere Pflicht sein, die drei Punkte zu holen und zu zeigen, dass wir es verdient haben, auf dem ersten Platz zu stehen.“