2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
Wismut-Kapitän Stefan Schumann ist fraglich für das Topspiel gegen Arnstadt.
Wismut-Kapitän Stefan Schumann ist fraglich für das Topspiel gegen Arnstadt. – Foto: © Björn Roddeck

Standards als Trumpf?

Im Sommer und Herbst legte Arnstadts Martin Hauswald im Training den Fokus auf ruhende Bälle. Wie gut dies war, zeigte sich letzte Woche gegen Schleiz.

Denn hier kamen die Nullneuner nach 0:2-Rückstand durch zwei Standards zurück ins Spiel. Auch gegen die BSG Wismut Gera im Spitzenspiel könnten diese Situationen am Ende entscheidend sein. Auch die Mannschaft von Frank Müller hat hier seine Stärken.

Dabei mussten die beiden Topteams und sicher Staffelfavoriten der Thüringenliga letzte Woche Rückschläge hinnehmen. Während Arnstadt mit angesprochenen Spiel gegen Schleiz noch einen Punkt rettete, schied Wismut Gera trotz großen Ambitionen sang- und klanglos aus dem Pokal aus (0:5 gegen Nordhausen). „Das Pokalaus haben wir nicht großartig analysiert. Das Ergebnis hat für sich gesprochen. An dem Tag sind ein paar Dinge schief gelaufen und kleine Dinge bestraft worden. Wir haben 20 Minuten sehr gut agiert und müssen in Führung gehen. Durch individuelle Fehler geraten wir in Rückstand. Nordhausen hat alles bestraft und hochverdient gewonnen. Ich glaube nicht, dass in den Köpfen der Spieler etwas zurückgeblieben ist. Dafür sind wir zu gefestigt“, macht Wismut-Trainer Frank Müller deutlich, dass dies keine Spuren hinterlassen hat.

Sein Gegenüber Martin Hauswald sieht dies ähnlich: „Natürlich hatten sie sich mehr erhofft. Dass es am Ende so klar war, hat auch mich überrascht. Ich denke aber nicht, dass die Auswirkungen auf die Liga hat.“ Den Punktgewinn gegen Schleiz nimmt der 09-Coach so mit. „Aufgrund des Spielverlaufes ist es okay. Schleiz ist eine unangenehme, eklige und zweikampfstarke Mannschaft. Spiele gegen sie kosten viel Energie. Letztendlich wollten wir gewinnen, aber mit dem Punkt können wir leben“, so der Blick in den Rückspiegel.

Nun richten die beiden Übungsleiter aber den Blick voll auf das Topspiel am Steg. Die Ausgangslage ist klar. Gewinnt Arnstadt bei Wismut, übernehmen sie deren Platz an der Sonne. In dem Fall hätte Gera aber noch ein Nachholer im Köcher. „Ich denke nicht, dass hier die Meisterschaft entschieden wird. Das wird meist nicht in den Direktduellen, sondern in den vermeintlich leichten Partien. Da muss man die Hausaufgaben machen“, nimmt Hauswald etwas Druck aus dem Spitzenspiel.

In der Analyse des Gegners werfen beide Trainer mit lobenden Worten um sich. „Wir haben schon in der Vorbereitung gegen Arnstadt gespielt. Sie haben eine gute Mischung aus Jung und Alt. Sie spielen in aller Ruhe ihr Spiel, haben eine gute Stabilität und nach vorne mit Puschi - den wir gut kennen - eine gute Qualität“, sagt so Frank Müller zu den Arnstädtern. Martin Hauswald lobt vor allem die Offensive: „Sie haben zuletzt klare Siege gefeiert. Sie spielen eine gute Saison nach dem sie anfänglich erstmal - wie wir - reinkommen mussten. Insgesamt sehe ich sie im Vergleich zu uns ein stückweit vorne. Aber wir fahren nicht hin, um in Ehrfurcht zu erstarren. Das Spiel hat eine gewisse Brisanz und wir freuen uns darauf.“

Vorfreude schwingt ebenso bei Frank Müller mit: „Wir gehen locker und befreit ins Spiel und freuen uns darauf. Ich erwarte ein Match auf Augenhöhe. Die Mannschaft, die weniger Fehler macht, wird es am Ende des Tages für sich entscheiden. Druck haben wir nicht". Und auch hier sind sich die Übungsleiter einig. Denn auch Martin Hauswald betont, dass Kleinigkeiten die Partie entscheiden können. „Das Spiel kann in jede Richtung gehen. Wichtig ist es gut reinzukommen und präsent zu sein“, so der Arnstädter Übungsleiter. Vielleicht sind es ja am Ende wirklich die Eingangs erwähnten Standards, die über Sieg und Niederlage entscheiden. „Da hat Wismut auch eine gute Qualität. Wir hatten im Sommer und Herbst darauf einen Trainingsfokus gelegt, weil es gegen tiefstehende Gegner oftmals ein Knotenlöser sein kann. Jetzt nicht unbedingt gegen Wismut, die ich sicher nicht defensiv erwarte“, erklärt Hauswald.

Personell müssen beide Mannschaften auf Leistungsträger im Spitzenspiel verzichten. Bei Wismut Gera konnte Florian Schubert aufgrund eines grippalen Infekts die ganze Woche nicht trainieren. Sicher fehlen werden Seyfert (Sprunggelenk) und Greif (Kreuzbandriss). Hinter den erfahrenen Puhan und Schumann stehen kleine Fragezeichen aufgrund von Sprunggelenksproblemen. Bei den Gästen wird der zuletzt starke Messing bis zur Winterpause nicht mehr auflaufen. Auch Davis wird nicht mehr in diesem Fußballjahr spielen. Zudem verletzte sich Zwinkmann im Training und ist fraglich. Hingegen konnte Scheuring zuletzt gegen Schleiz einen Kurzeinsatz verbuchen und traf direkt. Ob er schon gegen Gera in der Startelf steht, wird sich kurzfristig entscheiden.

Aufrufe: 025.11.2022, 09:00 Uhr
André HofmannAutor