SpVgg Unterhaching: Gibson Adu wird jüngster Drittliga-Spieler – „Er hat eine unfassbare Qualität“

Bielefeld/Unterhaching – Die SpVgg Unterhaching sorgt derzeit in der 3. Liga für Aufsehen. Mit dem 2:1 (2:0) bei Arminia Bielefeld gelang den Hachingern nicht nur der dritte Sieg in Serie, sondern auch der erste Auswärtserfolg seit Ende November. Exakt 82 Tage vor dem Sieg bei den Ostwestfalen war dem Aufsteiger der letzte Erfolg auf fremden Boden geglückt, nämlich beim 1:0-Derbysieg im Grünwalder Stadion beim TSV 1860.

Haching überwand mit dem verdienten Dreier nicht nur seine Auswärts-Durststrecke, sondern schrieb durch den erst 16 Jahre alten Gibson Nana Adu Drittliga-Geschichte. Das in der Nachspielzeit eingewechselte Hachinger Talent ist der jüngste Spieler seit Gründung der dritthöchsten Profiliga vor 15 Jahren.

Raphael Schifferl und Ben Westermeier treffen zum Sieg

Nur wenige Sekunden nach seiner Hereinnahme ließ der Stürmer seine Qualitäten aufblitzen, als er in den Bielefelder Strafraum dribbelte und prompt einen Foulelfmeter herausholte (den Fetsch allerdings verschoss). „Er hat eine unfassbare Qualität“, so Hachings Trainer Marc Unterberger über Adu, der erst drei Tage vor dem Spiel mit seinem 16. Geburtstag ein Spielrecht für die 3. Liga erwarb. „Wir werden schauen, wie er sich bei uns in den nächsten Jahren entwickelt.“

Der Hachinger Erfolg beim 450. Pflichtspiel von Arminia-Ikone Fabian Klos war unter dem Titel Arbeitssieg zu verbuchen. In der ersten Hälfte behielten die Gäste gegen unsortierte Bielefelder lange Zeit die Oberhand und belohnten sich mit zwei Toren. Einem Kopfballtreffer von Raphael Schifferl nach einem Freistoß von Sebastian Maier (10.) folgte das 0:2 nach einem abgefälschten Schuss von Ben Westermeier (35.). Im Anschluss musste sich Haching gegen die anrennenden Bielefelder stemmen. Unterberges Team fing sich nach einem Foul von Nils Ortel an Klos im eigenen Strafraum das 1:2 durch Ex-180-Profi Merveille Biankadi, der vom Punkt traf (58.).

Ein nicht gegebener Platzverweis gegen Bielefelds Maximilian Großer wegen einer Notbremse gegen Hachings Aaron Keller (63.), ein aberkanntes Tor (67.) sowie ein nicht gegebener Elfmeter für die Arminia (83.) und der verschossene Hachinger Foulelfmeter von Mathias Fetsch (90.+7) sorgten für viele Höhepunkte im packenden zweiten Durchgang. „Es war 90 Minuten ein harter Kampf. Wir sind dafür belohnt worden, dass wir so gut gekämpft haben“, sagte Torschütze Schifferl. (ROBERT M. FRANK)