Zeit, Abschied zu nehmen, heißt es für Mateusz Krawiec. Schon vor zweieinhalb Jahren hatte er gesagt: "Natürlich möchte ich, wann immer das auch sein wird, zurück in meine Heimat. Ich habe nicht geplant, für immer in Deutschland zu bleiben, auch wenn es mir hier wirklich gut gefällt." Der Zeitpunkt ist nun gekommen. Der 29-Jährige, der nach einer hartnäckigen Verletzung nicht mehr richtig auf die Beine gekommen ist und den Hankofener Triumphzug durch die Bayernliga Süd nur als Zuschauer verfolgen konnte, kehrt im August in seine Heimat Polen zurück.
Über eineinhalb Jahre ist es nun her, im Oktober 2020 war`s, als Mateusz Krawiec das letzte Mal richtig für Hankofen die Schuhe schnürte. Seitdem quält ihn eine Verletzung im linken Fuß. Am vergangenen Samstag dann die große Geste, als Krawiec in der 90. Minute eingewechselt wurde und so den Gewinn der Meisterschaft in der Bayernliga Süd auf dem Platz miterleben konnte. Recht oft wird man ihn höherklassig aber nicht mehr sehen können. "Das hatte sich schon viel früher angedeutet, als ich noch in Polen war. Damals wurde eine Fehlstellung des Fußes diagnostiziert. Eine Operation würde irgendwann drohen, wurde mir gesagt. Ich habe jahrelang weitergespielt und es wurde leider immer schlimmer", erzählt er.
Im November 2020, als Corona den Spielbetrieb lahmlegte, entschloss er sich zu einer Operation am großen Zeh. Im Nachhinein wurde aber schnell klar: Das war nicht die richtige Entscheidung. "Die Beweglichkeit im Fuß hat sich nicht verbessert und ich habe mittlerweile eine Arthrose im Gelenk. Ich habe auch jetzt immer noch Schmerzen, weil durch die Arthrose das Gelenk immer wieder entzündet ist", klagt Krawiec und hat die Hoffnung schon fast aufgegeben: "Ich bin mittlerweile müde, von Arzt zu Arzt und von Physiotherapeut zu Physiotherapeut zu tingeln." Seine Leidenszeit will einfach kein Ende nehmen. Höherklassige Ambitionen hat er mittlerweile deshalb ad acta gelegt. "Als ich nach Deutschland kam, wollte ich unbedingt mindestens Regionalliga spielen. Das hat sich leider erledigt. Vielleicht kann ich noch in der A-Klasse ein bissl den Libero geben. Hoffentlich. Ich werde alles dafür tun, zumindest auch weiterhin ein bisschen Fußballspielen zu können. Sollte das aber nicht möglich sein, werde ich wohl oder übel ganz aufhören müssen. Ich möchte auch mit 40 oder 50 noch schmerzfrei gehen können."