2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
In den vergangenen Spielen fühlten sich die Herrschinger oft durch die Schiedsrichter benachteiligt
In den vergangenen Spielen fühlten sich die Herrschinger oft durch die Schiedsrichter benachteiligt – Foto: Jürgen Schwarz

„So ist eben Fußball“ – TSV-Abteilungsleiter nimmt Schiedsrichter nach schweren Vorwürfen in Schutz

Fußballabteilungsleiter Peter Seidl rudert bei Schiedsrichter-Thematik zurück

Nach den Vorwürfen von Trainer Sandro Pasalic gegen die Unparteiischen versucht Peter Seidl, der Abteilungsleiter des TSV Herrsching, nun, die Wogen zu glätten.

Herrsching – Eine Woche ist wohl eine ausreichende Zeit, damit sich Gemüter nach aufreibenden Vorfällen wieder etwas beruhigen. So ist es auch bei den Fußballern des TSV Herrsching. Knapp eine Woche ist der Spielabbruch der A-Klasse-Partie zwischen dem TSV Pähl und Herrsching nun her (wir berichteten). Weil Mannschaft und Trainerteam der Gäste mit gleich mehreren Schiedsrichterentscheidungen nicht einverstanden waren, entschieden sie sich kurz vor Schluss kurzerhand dazu, nicht mehr weiterspielen zu wollen. Die Begegnung wurde in der 90. Spielminute beim Stand von 2:1 für Pähl abgebrochen.

Es war nicht das erste Mal in dieser Saison, dass sich die Ammerseer durch Unparteiische benachteiligt fühlten. TSV-Cheftrainer Sandro Pasalic stellte einen Tag nach dem Abbruch, als die Emotionen noch frisch waren, den Verdacht in den Raum, dass einige Schiedsrichter befangen gegenüber seinem Klub sein könnten – der Verein habe noch immer den üblen Ruf der alten Herrschinger Mannschaft von vor einigen Jahren. Nun steht das erste Sportgerichtsurteil in dem Fall fest. Die Partie wird per Sonderwertung mit demselben Ergebnis wie zum Abbruchzeitpunkt gewertet: 2:1 für den Gastgeber aus Pähl.

Der TSV Herrsching muss wohl mit keinen weiteren Konsequenzen rechnen, wie Fußballabteilungsleiter Peter Seidl bestätigt: „Wir haben das Sportgerichtsurteil zur Spielwertung erhalten, und das ist rechtskräftig. Da wird jetzt auch nichts mehr nachkommen.“ Laut Auskunft der BFV-Presseabteilung wurde der Spielabbruch aufgrund mehrerer Faktoren – unter anderem der späte Zeitpunkt des Abbruchs – durch das Sportgericht als unverhältnismäßig eingestuft.

Auch weil keine besondere Schuld bei einer der beteiligten Mannschaften festgestellt werden konnte, einigten sich letztendlich beide Klubs auf die Spielwertung von 2:1 für Pähl, und die Partie wurde nicht neu angesetzt. Einzig die individuellen Strafen der im Spiel verteilten Roten Karten stehen noch aus.

Mit etwas Abstand zu den Geschehnissen ordnen die Herrschinger nun die Situation ein. Abteilungsleiter Peter Seidl versuchte laut eigener Aussage bereits auf dem Spielfeld, die Eskalation zu verhindern: „Ich wollte die Spieler aus der Kabine zurückholen und überzeugen weiterzuspielen. Aber alles war sehr emotional aufgeladen.“ Einen großen Anteil daran hätten auch Pähler Zuschauer gehabt. „Spieler von uns wurden schwer beleidigt, es hat sich alles hochgeschaukelt. Eine Spielfortsetzung war dann leider nicht mehr möglich“, resümiert Seidl.

Anders als viele andere Vereinsmitglieder sucht das Oberhaupt der Herrschinger Fußballabteilung die Schuld aber nicht beim Schiedsrichter: „Er hat aus meiner Sicht korrekt gepfiffen. Die Roten Karten konnte man geben, nur die zwei Situationen mit den Handspielen waren etwas unglücklich. Aber so ist eben Fußball.“ Man könne den Verlauf der Dinge jedenfalls nicht am Unparteiischen festmachen, wie Seidl nochmals betont. „Wir können einfach froh sein, dass wir überhaupt noch junge und ambitionierte Schiedsrichter haben, die den Job machen wollen“, führt er weiter aus.

Auch was die generellen Vorwürfe seines Trainers gegenüber Unparteiischen betrifft, rudert Seidl zurück. „Sandro ist manchmal im Herzen noch immer mehr Spieler als Trainer und immer sehr emotional dabei. Ich versuche, den Schiedsrichtern schon seit Jahren auf Augenhöhe zu begegnen, und hatte diesbezüglich nie wirklich Probleme“, so der Abteilungsleiter.

Um die Wogen zu glätten, plant Peter Seidl, nach Saisonende mit den Schiedsrichtern in Kontakt zu treten. „Wir würden den Schiedsrichterobmann gerne einladen und die Dinge in einem gemeinsamen Dialog mit allen Beteiligten ausräumen“, kündigt Seidl an. Der verantwortliche Obmann, Klemens Wind, teilte dem Starnberger Merkur gestern mit, dass er sich derzeit nicht öffentlich zur Thematik äußern wolle. (kd)

Aufrufe: 022.5.2024, 08:08 Uhr
Kilian DrexlAutor