2024-10-04T07:53:59.362Z

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Olchings Jakob Zißelsberger (in Weiß) im Spiel gegen den TSV 1865 Dachau.
Olchings Jakob Zißelsberger (in Weiß) im Spiel gegen den TSV 1865 Dachau. – Foto: Thomas Benedikt

„So gnadenlos ineffektiv“ – Olching hadert nach Dachau-Niederlage mit seiner Abschluss-Schwäche

Der SCO steckt auf dem Abstiegsplatz fest

Da wäre mehr drin gewesen. Aber gegen schwache Dachauer stand sich der SC Olching einmal mehr selbst im Weg – und schließlich mit leeren Händen da.

Olching – Es lief die allerletzte Szene des Spiels. Die Olchinger hatten beim Stand von 2:3 gegen den TSV Dachau 1865 noch einmal alles inklusive Torwart nach vorne geworfen. Und tatsächlich: Ben Bauer beförderte eine Flanke per Kopf in Richtung langen Pfosten. Da rauschte Kevin Roth heran und versuchte irgendwie, das Spielgerät doch noch zum Ausgleich über die Linie zu fördern – vergeblich.

Roth krachte gegen den Pfosten und musste noch minutenlang behandelt werden, der Ball trudelte ins Aus. Die Szene war sinnbildlich für den Auftritt des Teams von Trainer Andreas Zorn: engagiert, aber glücklos. Und so stand am Ende mit 2:3 (0:1) die sechste Niederlage in Folge auf der Anzeigetafel.

„Außer Spesen nix gewesen“, lautete Zorns knapper Kommentar nach der Partie. Mangelnden Einsatz und Aufwand könne er seiner Mannschaft zwar nicht vorwerfen. Und anders, als noch in den vorherigen Begegnungen ließen seine Spieler sich auch nach Rückschlägen nicht hängen. Doch einmal mehr fehlte es den Olchingern an der Effizienz vor dem gegnerischen Tor. Während die Gastgeber reihenweise gute Chancen liegen ließen und zweimal etwas Pech mit Aluminiumtreffern hatten, präsentierten sich die Dachauer eiskalt. Viermal erschienen sie gefährlich vor dem SCO-Kasten – dreimal klingelte es. „Da war fast jeder Schuss ein Tor“, so Zorn.

Einfache Fehler führen zu drei Gegentoren

Zur Wahrheit gehört aber auch, dass es die Olchinger den Gästen bei allen Gegentoren viel zu einfach gemacht hatten. „Beim 0:1 und 1:3 könnten wir klare Überzahlsituationen nicht lösen“, monierte der SCO-Trainer. So marschierte Kevin Kozica beim Dachauer Führungstreffer über den halben Platz und an fünf Olchingern vorbei, ehe er aus knapp 16 Metern flach und platziert zum 1:0 verwandelte (0:1). Beim 1:2 wurde Mhammed Sanawar nach einem Standard sträflich alleingelassen, sodass er per Sonntagsschuss aus 20 Metern dem SCO den nächsten Nackenschlag verpasste (65.). Und beim dritten Dachauer Treffer konterten drei Gästespieler fünf Olchinger plus Torwart aus (80.). „Solange man solche Fehler anbietet und vorne gleichzeitig so gnadenlos ineffektiv ist, geht der Aufzug nicht nach oben“, so Zorn. Das sei dann irgendwann auch kein Pech mehr, sondern eine Frage der Qualität.

Immerhin bewiesen die Gastgeber Nehmerqualitäten. Nach dem 0:1 bissen sie sich zurück in die Partie und kamen schließlich durch Jakob Zißelsberger zum verdienten Ausgleich (60.) und waren sogar an der Führung dran. Kurz darauf hämmerte Florian Obermeier einen Freistoß an die Latte, doch fast im Gegenzug fiel das 1:2. Doch auch davon und dem anschließenden 1:3 ließen sich die Gastgeber nicht beeindrucken. Sie erzwangen ein Eigentor durch Dachaus Leon Pfeiffer (86.) und waren Sekundenbruchteile vor Abpfiff tatsächlich am Ausgleich dran. Doch das Ende ist bekannt.

Roth schlug am Gebälk ein und der Ball neben dem Tor. Nach der insgesamt siebten Niederlage verharren die Olchinger auf dem vorletzten Tabellenplatz, der erste von zwei direkten Abstiegsplätzen. Hinter ihnen steht nur der TV Erkheim, der einzige Gegner, den der SCO bislang bezwingen konnte. (Thomas Benedikt)

Aufrufe: 08.9.2024, 11:49 Uhr
Thomas BenediktAutor