2024-05-02T16:12:49.858Z

Allgemeines
Will in München bleiben: Maurizio Jacobacci.
Will in München bleiben: Maurizio Jacobacci. – Foto: imago

So glückte die Wende: Jacobacci ackerte sich zum Löwen-Trainer der Zukunft

Unterschrift steht bevor

Nach zwei Siegen in Serie herrscht gute Stimmung beim TSV 1860. Großen Anteil daran hat auch Maurizio Jacobacci, dessen Verlängerung bevorsteht.

München – Was waren da im Februar beim TSV 1860 für Namen gehandelt worden. Ex-Leipzig-Coach Achim Beierlorzer sollte Michael Köllner als Löwen-Trainer beerben, Manuel Baum, ehemals Schalke 04, brachte sich für eine Rückkehr ins Gespräch. Selbst Ex-Granden der Bundesliga wie Mirko Slomka, Jos Luhukay oder Friedhelm Funkel waren eine Option.

Dann jedoch rieben sich die meisten Fans verwundert die Augen, als der neue Übungsleiter feststand: Jaco-wer? Maurizio Jacobacci heuerte an – vorerst bis Saisonende. Mittlerweile jedoch hat der Italiener die konkrete Aussicht auf eine vorzeitige Vertragsverlängerung, nur die Unterschrift fehlt noch. Innerhalb von sieben Spielen hat er den Löwen neues Leben eingehaucht.

Maurizio Jacobacci: Stotternder Start bei 1860 München

Dabei verlief der Start denkbar ärgerlich: Mit 0:1 verlor 1860 Anfang März gegen Viktoria Köln, die höchst verunsicherte Mannschaft wurde von Pfiffen in die Kabine begleitet, vereinzelt flogen Bierbecher. Jacobacci jedoch sah das Positive, „sehr viele Erkenntnisse“, die er schon eine Woche später, beim Auswärtsspiel in Duisburg, in Taten umsetzte.

Raphael Holzhauser, vermeintlicher Star-Transfer des Winters, fand sich nur auf der Bank wieder. Talent Marius Wörl dagegen bekam die Chance im Zentrum, nutzte sie an der Seite von Quirin Moll und so erspielte sich Sechzig mit dem 2:2 beim MSV den ersten Punktgewinn unter Jacobacci. Auch eine Woche später stand am Ende ein Punkt, diesmal gegen die SV Elversberg – das Überflieger-Team.

Joseph Boyamba traf zum zweiten Mal in Folge, der Mannschafts-Pulk versammelte sich beim Trainer zum gemeinsamen Jubel und offenbarte die Tugenden, die Jacobacci seinen Spielern zurückgegeben hat: Leidenschaft, Teamgeist und den Glauben an die eigene Stärke.

TSV 1860: Neun Punkte aus den letzten vier Spielen

All das münzten die Löwen dann im vierten Anlauf zum ersten Mal in drei Punkte um. Im Hexenkessel von Aue ballerte sich Kapitän Stefan Lex mit zwei Treffern aus der persönlichen Krise, auch Albion Vrenezi steuerte ein Tor bei. Am Ende stand der erste Sieg seit zwei Monaten – und Jacobaccis Team vor dem prallgefüllten Gästeblock, wo Spieler und Fans gemeinsam feierten.

Dem Stimmungshoch, das die Löwen aus Sachsen mitbrachten, folgte eine Menge Ernüchterung. Beim 1:4 gegen die Bubis des BVB schien die Mannschaft besonders in den ersten zwanzig Minuten in alte Muster zurückzufallen. Dennoch begleiteten über 5000 Löwen-Fans ihre Mannschaft eine Woche später nach Ingolstadt, trieben sie zum 3:1-Auswärtssieg an der Schanz und nun, am Ostersamstag, zum verdienten 3:0 über Osnabrück. Es war der vorläufige Höhepunkt in der Entwicklung des TSV unter Jacobacci. Geht es nach den Bossen bei Sechzig, darf es gern länger so weitergehen. (Jacob Alschner)

Aufrufe: 013.4.2023, 07:42 Uhr
Jacob AlschnerAutor