2024-05-02T16:12:49.858Z

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Unzufrieden: „Das war heute die mit Abstand schlechteste Leistung, seit ich hier Trainer bin“, sagt Markus Kubick.
Unzufrieden: „Das war heute die mit Abstand schlechteste Leistung, seit ich hier Trainer bin“, sagt Markus Kubick. – Foto: Dieter Michalek

„Sind nicht dort, wo ich hin will“: Feldkirchen bleibt auf Titelkurs

Das Tor des Tages ist gleich in mehrerlei Hinsicht symptomatisch für das Heimspiel des TSV Feldkirchen gegen den TSV Oberpframmern II – also das Duell Spitzenreiter gegen Schlusslicht der B-Klasse 6. So fällt jenes 1:0 nicht nur kurz vor dem Abpfiff. Sondern in der Entstehung sei ein Feldkirchner auch haarscharf im Abseits gestanden, was der Schiedsrichter jedoch übersehen habe, urteilt TSV-Trainer Markus Kubick.

Feldkirchen – Kurzum, dass der haushohe Favorit gegen den Tabellenletzten am Ende drei Punkte einfährt, ist – defensiv ausgedrückt – nicht eben verdient. Oder wie es Markus Kubick als Freund klarer Worte nach dem 1:0-Erfolg seines Teams formuliert: „Das war kein Arbeitssieg, das war kein erspielter Sieg, das war pures Glück.“ Und an die Adresse seiner Kicker fügt er hinzu – in der Hoffnung, dass dieser „Warnschuss“ gehört werde: „Das war heute die mit Abstand schlechteste Leistung, seit ich hier Trainer bin.“

Nun ist Kubick bereits seit 2021 in Feldkirchen, was wiederum zeigt, wie sehr den 41-Jährigen die maue Vorstellung seiner Elf wurmt. Zumal damit nicht zu rechnen war - schließlich bleibt der TSV durch den Duselsieg auch im zwölften Ligaspiel hintereinander unbesiegt. Wobei die Leistungen während dieser Serie wechselhaft gewesen seien, berichtet der Trainer. „Die Mannschaft ist noch in einem Lernprozess, was vielleicht auch dem jungen Alter vieler Spieler geschuldet ist.“ In jedem Fall aber, so Kubick, „sind wir noch lange nicht dort, wo ich hin will“.

Dieser Satz trifft nicht nur auf die fußballerische Entwicklung des Teams zu, sondern auch auf seine Ligazugehörigkeit. So hat der TSV vor Saisonbeginn den Aufstieg in die A-Klasse als Ziel ausgerufen. Und aktuell befindet sich Feldkirchen auf Kurs: Mit 39 Punkten thront der Club an der Tabellenspitze – jedoch nur einen beziehungsweise drei Zähler vor Moosach und Kirchseeon. Dieses Trio dürfte sich einen Dreikampf um die zwei Aufstiegsplätze liefern. Jedoch werde sein Team chancenlos sein, warnt Markus Kubick, „wenn wir in den nächsten Spielen nicht wieder anders auftreten als heute“.

Seinen Spielern habe gegen Oberpframmern „der Wille zum Arbeiten gefehlt“, moniert der Coach. In der Folge habe der Gegner schnell bemerkt, dass der Spitzenreiter an diesem Tag verwundbar sei. Und tatsächlich erzielen die Gäste auch den ersten Treffer des Tages, den der Schiedsrichter jedoch wegen einer Abseitsstellung nicht gelten lässt. „Allerdings war das aus meiner Sicht ein reguläres Tor“, glaubt der TSV-Coach.

Genau umgedreht fallen die Urteile von Trainer und Schiedsrichter beim goldenen Tor der Feldkirchner in der 87. Minute aus. Hier sieht Kubick bei einem Diagonalball seinen Offensivmann Antonio Salvo im Abseits, während der Unparteiische auf Weiterspielen entscheidet. Und so kann der TSV-Routinier in den Strafraum eindringen und die Kugel mustergültig auf Deniz Balik zurücklegen. Dessen Schlenzer wiederum rutscht vom Innenpfosten ins Netz – zum 1:0-Siegtor für den TSV. „Dabei habe ich“, sagt Markus Kubick – und auch das passt zu diesem Spiel – „den Ball eigentlich schon daneben gesehen“. (PATRIK STÄBLER)

TSV Feldkirchen – TSV Oberpframmern II 1:0 (0:0)

Feldkirchen: Schlicht, Konitz (46. Groß), Voigt, Schreiner, Heidegger (61. Eder), Reitmayer (79. Bajrami), Evers (79. Meckenstock), Bayerl, Salvo, Uysal, Balik.

Tor: 1:0 Balik (87.).

Schiedsrichter: Oliver Allenbacher (FC Ottobrunn) – Zuschauer: 100.

Aufrufe: 015.4.2024, 14:30 Uhr
Patrik StäblerAutor