2024-04-29T14:34:45.518Z

Spielbericht

Sieg in Wernigerode mit drei Punkten gegen Halle 96 vergoldet

Grimma schließt damit zu den Trothaern in der Tabelle auf

Gäste bringen sich mit Roter Karte aus dem Spiel

NOFV-Oberliga Süd • Nachholspiel vom 15. Spieltag

FC Grimma – VfL Halle 96 3:1 (0:0)
Grimma: Hauswald – Markus (ab 28. Walter), Mattheus, T. Ziffert, Spreitzer – E. Ziffert – Nitschke, Brand, Jackisch (ab 85. Pechmann), Huhn (ab 61. Goldammer) – Stockmann (ab 61. Farkas) – Trainer: St. Ziffert
Halle 96: Drese – Bolz (ab 77. Borval), Cabral, Pessel, Shevtsov, Schubert (ab 46. Arzumanyan) – Schade (ab 77. Korngiebel) – Ohurtsov, Bölke (ab 66. Vujanić) – Lubsch, Jagupov – Trainer: Hausdörfer
Schiedsrichter: A. Stolz (Pritzwalk) – Schiedsrichter-Assistenten: Starost (Werder), T. Bauer (Joachimsthal) – Tore: 1:0 Farkas (72.), 2:0 T. Ziffert (76.), 3:0 Jackisch (83., Foulstrafstoß – Cabral an Brand), 3:1 Ohurtsov (89.) – Gelbe Karten: Mattheus (Grimma) wegen Foulspiels (56.) – Rote Karten: Jagupov (Halle 96) wegen einer Tätlichkeit (51.) – Reservebänke: T. Jentzsch (Tor), Schwarz, Böhme – Jagodzik (Tor), Frühauf, Ludwig – Zuschauer: 166 im Husaren-Sportpark zu Grimma

Grimma. Oberligist FC Grimma hat im Kampf um den Klassenerhalt den letztwöchigen 3:2 (1:2)-Auswärtssieg in Wernigerode vergoldet. Am Mittwochabend bezwangen die Muldestädter im Nachholspiel im heimischen Husaren-Sportpark den VfL Halle 96 mit 3:1 (0:0) und schoben sich mit diesen drei wichtigen Punkten an die Trothaer heran. Damit haben die Grimmaer erst einmal die Abstiegszone verlassen, doch bei noch acht ausstehenden Begegnungen ist dies nicht mehr als nur ein kleiner Schritt in Richtung Klassenerhalt. Weitere Zähler sind noch dringend von Nöten, doch sechs Punkte aus den letzten beiden Begegnungen stellen eine vielversprechende Basis dar. Dies sah auch Trainer Steffen Ziffert so, der seiner Mannschaft nach dem Sieg gegen den direkten Konkurrenten aus Halle ein Kompliment machte. „Nach dem Sieg in Wernigerode war es natürlich unser Wunsch, im Nachholspiel gegen Halle 96 nachzulegen“, so der FC-Coach. „Dass der Kopf und die Nerven im Fußball jedoch eine nicht zu unterschätzende Rolle spielen, war unserer Mannschaft im ersten Durchgang anzumerken. Defensiv standen wir zwar ganz gut, doch nach vorn blieb vieles Stückwerk. Nach dem Wechsel hat uns der Platzverweis der VfL natürlich etwas in die Karten gespielt, so dass wir das Geschehen mehr und mehr in die Hälfte des Gegners verlagern konnten. Hinten raus ist unser Sieg sicherlich nicht unverdient, da wir nach der Pause ein Chancenplus zu verzeichnen hatten. Was mich allerdings ärgert, ist der Gegentreffer kurz vor Schluss. Dieser war absolut unnötig, zumal wir den durch einen Ballverlust im Vorwärtsgang wieder selbst eingeleitet haben. Nichtsdestotrotz freuen wir uns über die drei Punkte, durch welche wir weiterhin alle Optionen besitzen, auch in der kommenden Saison in der Oberliga zu spielen. Aber nochmal: Es war nur ein kleiner Schritt.“
Dabei spielten sich die ersten 45 Minuten in dieser für beide Mannschaften richtungsweisenden Partie hauptsächlich zwischen den Strafräumen ab. Beide Teams neutralisierten sich, Torchancen waren auf beiden Seiten an einer Hand abzuzählen. Auf Grimmaer Seite setzte Christoph Jackisch die ersten beiden Achtungszeichen, doch sowohl bei einem Schuss aus spitzem Winkel als auch bei einem Freistoß zeigte sich der 17-jährige VfL-Schlussmann Lennart Drese auf der Höhe (8., 12.). Der Gast aus der Saalesatdt brauchte etwas, um ebenfalls eigene Offensivaktionen zu starten, doch war die Gefährlichkeit in diesen Situationen nicht zu übersehen. Nach einer Flanke von Nils Morten Bolz nahm Oleksii Ohurtsov den Ball direkt, doch fehlten hier die berühmten Zentimeter (22.). Kurz darauf waren die Gäste jedoch dem Führungstreffer sehr nah. Nach einem Chipball von Marvin Schade konnte der herauslaufende Christopher Hauswald zwar gerade noch vor Ludwig Bölke klären, doch wäre der FC-Keeper gegen den anschließenden Heber von Jegor Jagupov machtlos gewesen, der jedoch die Kugel neben das Gehäuse setzte (24.). Ansonsten prägten eine Unmenge von Zweikämpfen die Begegnung, der gegnerische Respekt war beiden Teams anzumerken. Nichtsdestotrotz hatten die Gastgeber vor der Pause noch zwei recht gute Gelegenheiten, um in Führung zu gehen. Nach einem Eckball von Jackisch köpfte zunächst Toni Ziffert die Kugel knapp am Tor vorbei (33.) – anschließend konnte VfL-Keeper Drese einen hohen Ball nur unzureichend klären, doch setzte der aufgerückte Tim Mattheus das Streitobjekt aus bester Position am Tor vorbei (37.).
Nach dem Wechsel hatte die Begegnung dann deutlich mehr Highlights zu bieten. Die taktischen Zwänge lockerten sich langsam, so dass die Zuschauer eine bessere Begegnung zu sehen bekamen. Dabei hatte man im FC-Lager kurz nach Wiederbeginn den Torschrei auf den Lippen, als Mattheus die Kugel nach einem Jackisch-Eckball gekonnt verlängerte – Drese per Blitzreflex den Ball jedoch unter sich begrub (50.). Sequenzen später jedoch der Kulminationspunkt der Begegnung. Nach einem Zweikampf mit Eric Ziffert ließ sich Jegor Jagupov am Grimmaer Strafraum zu einer Tätlichkeit hinreißen – Schiedsrichter Stolz (Pritzwalk) stand direkt daneben und stellte den VfL-Torjäger mit Rot vom Platz (51.). In Überzahl verlagerte der FC das Geschehen zwar mehr und mehr in die Hälfte der Trothaer, doch allzu zwingend wurden die Muldestädter zunächst nicht. Als Ausnahme diente da ein Schuss von Robin Spreitzer, doch zischte das Streitobjekt knapp am Tor vorbei (63.). Die Gäste legten in Unterzahl zwangsläufig ihren Fokus verstärkt auf die Defensive, doch hatte der VfL trotzdem eine recht vielversprechende Möglichkeit, um selbst in Führung zu gehen. Von der linken Seite zog Francesco Lubsch per Sololauf in den Grimmaer Strafraum ein, doch traf der Routinier aus spitzem Winkel nur das Außennetz (71.). Dennoch blieben die Muldestädter in Überzahl geduldig – ein grober Torwartfehler der Gäste sollte schlussendlich die Partie in die Bahnen der Grimmaer lenken. Einen recht harmlosen Schuss von Jackisch ließ Youngster Drese zur Überraschung aller nach vorn prallen – der eingewechselte Samyr Farkas roch den Braten und staubte aus Nahdistanz zum 1:0 ab (72.). Mit der Führung im Rücken lief im FC-Spiel nun vieles einfacher, konsequent spielte man in der Folgezeit auf das zweite Tor. Und nur vier Minuten nach dem Führungstreffer sollten die Muldestädter dementsprechend nachlegen. Nach einem Eckball von Jackisch setzte sich Toni Ziffert am Fünfmeterraum entscheidend durch und nickte die Kugel zum 2:0 in die Maschen (76.). Nach einem Jackisch-Eckball hätte Farkas sogar den dritten Treffer nachlegen können, doch tauchte Drese im VfL-Gehäuse hier rechtzeitig ab (82.). Sequenzen später sollten die Platzherren jedoch noch einen drauf setzen. Recht unbeholfen ging Davidson Tomás Cabral im Zweikampf im eigenen Strafraum gegen Robin Brand zu Werke – der gut postierte Referee Stolz zeigte sofort auf den ominösen Punkt. Jackisch ließ sich die Chance nicht entgehen und verwandelte den Elfmeter souverän – 3:0 (83.). Damit war eine Art Entscheidung gefallen, die Gegenwehr der Gäste war endgültig gebrochen. Stattdessen luden die Gäste die Einheimischen in der Endphase zu weiteren Toren förmlich ein. Nach einem Rückpass von Robert Pessel ließ Drese die Kugel über den eigenen Fuß springen – nur mit letztem Einsatz holte der junge VfL-Keeper das Streitobjekt von der Linie (86.). Kurz darauf zeigte sich Farkas im Torabschluss etwas zu eigensinnig (drüber, 88.), der Pass auf den weitaus besser postierten Matty Goldammer wäre wohl die bessere Variante gewesen. Nichtsdestotrotz schluderten die Gastgeber im Gefühl des sicheren Sieges in der Schlussphase und fingen sich noch einen völlig unnötigen Gegentreffer ein. Nach einem Ballverlust von Robin Spreitzer ließ man nach einem Rückpass von Cabral den Rückraum trotz Überzahl völlig unbeachtet – Ohurtsov zog staubtrocken von der Strafraumgrenze ab und verkürzte zum 3:1 (89.). Obgleich dieser Gegentreffer extrem ärgerlich war, am verdienten Heimsieg der Grimmaer sollte dies nichts mehr ändern.
„Meine Mannschaft hat Geduld bewiesen und sich nicht unverdient diese drei wichtigen Punkte gesichert“, so FC-Trainer Steffen Ziffert im Nachgang. „In Überzahl haben wir mehr und mehr die Kontrolle übernommen, insgesamt war die zweite Halbzeit sehr ordentlich. Insgesamt waren die sechs Punkte aus den letzten beiden Begegnungen natürlich extrem wichtig. Erfreulich zu sehen war allerdings auch, dass die Truppe in diesen beiden Spielen trotz der angespannten Tabellensituation nicht die Nerven verlor und sich nun dafür belohnt hat.“

Aufrufe: 011.4.2024, 16:54 Uhr
Tom RietzschelAutor