2024-05-17T14:19:24.476Z

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Asllan Shalaj hat beim SV Türk Gücü Straubing seine erste Spelertrainerstation in Angriff genommen
Asllan Shalaj hat beim SV Türk Gücü Straubing seine erste Spelertrainerstation in Angriff genommen – Foto: Stefan Ritzinger

Shalaj: »Wir brauchen mehr Disziplin«

Der 27-jährige Edeltechniker ist seit einem halben Jahr Spielertrainer des Kreisliga-Tabellenführers Türk Gücü Straubing

Asllan Shalaj ist einer der begnadesten Techniker weit und breit. Der 27-jährige Linksfuß stand bereits in Diensten der SpVgg Landshut, des VfB Straubing und der SpVgg Osterhofen. Seit einem halben Jahr ist der ehemalige Junioren-Bundesligakicker des SSV Jahn Regensburg Spielertrainer des Bezirksliga-Absteigers SV Türk Gücü Straubing, mit dem er zur Winterpause souverän das Ranking der Kreisliga Straubing anführt. Grund genug, uns mit dem erfolgreichen Jung-Coach zu unterhalten.

Asllan, im besten Fußballeralter hast du vergangenen Sommer deine erste Spielertrainerstation in Angriff genommen. Hast du diesen Schritt schon bereut?
Asllan Shalaj (27): Überhaupt nicht. Ich habe in meiner Laufbahn schon viel gesehen und hatte eine Reihe namhafter Trainer. Der Reiz, meine eigene Ideen umzusetzen und etwas zu entwickeln, war schon länger vorhanden und als die Anfrage von Türk Gücü Straubing kam, habe ich mich entschieden, diese spannende Aufgabe in Angriff zu nehmen.



Bisher läuft alles nach Plan. Ihr führt die Tabelle der Kreisliga Straubing mit einem deutlichen Vorsprung von fünf Punkten auf den Rangzweiten SV Bischofsmais an und die Meisterschaft wird im Normalfall nur über euch laufen. Wie zufrieden bist du mit der bisherigen Bilanz?

Bisher gibt es wenig Grund zu meckern. Die Jungs machen es richtig gut. Wir haben 12 von 16 Spielen gewonnen, erst zweimal verloren und bereits 53 Tore geschossen. Das ist mehr als ordentlich, denn in den meisten Partien bekommen wir es mit sehr defensiv eingestellten Gegnern zu tun. Aber es gibt im Fußball immer Dinge, die man verbessern kann.



Zum Beispiel?

Wir brauchen mehr Disziplin. Sowohl auf dem Trainings- als auch auf dem Spielplatz.

Gibt es in der Winterpause personelle Veränderungen?

Mirza Hasanovic, der uns im Herbst dankenswerterweise ausgeholfen hat, wird nach der Winterpause nicht mehr für Türk Gücü Straubing auflaufen. Granit Bekaj wird verletzungsbedingt seine Schuhe womöglich komplett an den Nagel hängen müssen. Andrei Beica und Sandro Berovic müssen sich im neuen Jahr beide am Knie operieren lassen. Das sind eine Reihe von Hiobsbotschaften, die uns schon treffen. Mit Arber Zeciri wird aber ein sehr guter junger Spieler, der enormes Potenzial hat, wieder fit. Neu im Kader ist Carlos Kolazar, der von den Plattlinger Kickers gekommen ist und in der Jugend unter anderem beim FV Illertissen in der U19-Bayernliga gespielt hat. Vielleicht tut sich auf der Zugangsseite noch etwas.


Eine große Herausforderung bei einem Migranten-Verein ist es zweifellos, die vielen Nationalitäten unter einen Hut zu bekommen. Wie geht es dir damit?

Das ist nicht immer ganz easy, aber halb so schlimm. Unsere Spieler sind fast ausnahmslos Straubinger Jungs, die sich teilweise schon ewig kennen und privat viel miteinander machen. Und wenn mal einer meint, aus der Reihe tanzen zu müssen, dann habe ich kein Problem damit, demjenigen klar zu machen, wer der Chef bei uns ist.


Wirst du dein Engagement am Uferweg über das Saisonende hinaus fortsetzen?

Das wird sich zeigen. Unabhängig von meiner Person ist mir wichtig, dass unser Projekt mittel- und langfristig funktioniert. Die Straubinger Jungs sollen bei Türk Gücü eine Heimat haben und bei diesem Verein gemeinsam zocken können. Umso schöner wäre es, wenn das in der Bezirksliga der Fall ist.

In der Halle stehst du zwischen den Pfosten. Welchen Hintergrund hat das?

Im Futsal ist das ein taktisches Mittel, auf das ich gerne zurückgreife. Wenn ich von hinten raus das Spiel machen kann, sind wir in Ballbesitz immer in Überzahl. Beim traditionellen Hallenfußball bin ich eigentlich nicht scharf darauf, im Tor zu stehen (schmunzelt). Beim Volksbank-Cup des FC Dingolfing fehlte unser Stammkeeper Mario Jorz krankheitsbedingt, deshalb musste ich für ihn in die Bresche springen. Beim SAR-Cup, für den wir uns mit dem Turniersieg qualifiziert haben, sollte Mario aber wieder fit sein und dann kann ich wieder als Feldspieler auflaufen.
Aufrufe: 028.12.2023, 15:20 Uhr
Thomas SeidlAutor