2024-05-28T14:20:16.138Z

Spielbericht

SG BOS I sorgt für Herzschlagfinale in der Bezirksliga Mitte

Sonntag, früher Nachmittag, Sportplatz Einen, vorletzter Spieltag, und das Team um Detlef Häberle hatte Meisterschaft und Aufstieg noch immer in der eigenen Hand. Mit dem klaren Willen, das dieses nach Spielschluss auch weiterhin noch so bleibt, ging unsere heimische SG in dieses Spiel, unabhängig vom Ergebnis des fast zeitgleich beim TV Dinklage 04 antretenden, einzigen noch verbliebenen, Verfolgers Krusenbuscher SV. Kurz gesagt war ein Sieg also beinahe Pflicht. Das ganze aber mit einer äußerst dünnen Personaldecke. Mit Lena Piening stand zum Anpfiff nur eine einzige Ergänzungsspielerin parat, somit konnte die SG also nur mit ganzen 12 Spielerinnen antreten. Und eben in diesem Wissen machte sich die Mannschaft offenbar doch den einen oder anderen Gedanken zuviel. Seltsam gehemmt, und ohne viel Körpersprache startete sie den 1. Durchgang, was sich bis zum Halbzeitpfiff auch nicht gravierend änderte. Offensiv ohne viel Durchschlagskraft sah man sich einer wuchtig, strukturiert und schnell angreifenden Gastgeber-Elf gegenüber. Die Defensive der SG hatte einiges an Arbeit zu verrichten, war in Minute 20 letztlich aber chancenlos, als die Kapitänin des SVF, Ina Schlömer eine Unachtsamkeit in der Hintermannschaft eiskalt ausnutzte, und aus kurzer Distanz einschob. Das wirkte zunächst wie ein kleiner Schock, ein Schlag ins Kontor der Wittlagerinnen, von dem sie sich bis zur Pause auch nicht mehr erholen sollten. Der Wille und das Bemühen war in jedem einzelnen Gesicht der SG klar erkennbar, doch dieses mutierte zu keiner Phase in eine effektive Durchschlagskraft. So gingen die Gastgeberinnen, die auch noch einige weitere, gute Möglichkeiten besaßen, mit einer völlig verdienten Führung in die Pause. Im Lager der SG war nun guter Rat teuer, und beim Gang in die Kabine muss es furchtbar geraucht haben im Kopf von Coach Detlef Häberle, was er seinen Mädels nun sagen sollte, und wie er es sagen muss. Für das, was Häberle dann in der Kabine offenbar geleistet haben muss, hat er einen Nobelpreis verdient. Mit einer völlig veränderten, beinahe dramatisch erhöhten, Körpersprache ging Durchgang 2 los. Kaum hatte der souveräne SR Yasin die Halbzeit freigegeben, bekam die SG schon eine Großchance aufs Konto verbucht. Merle Unland zog aber leider freistehend aus 6m das Leder hauchzart am linken Pfosten vorbei. Aber in dieser Phase war vor allem “Perle” on fire. In Minute 52 war zumindestens erstmal der Ausgleich hergestellt, durch eben “Perle”. Hereingabe von der linken Seite von Antonia Loheide, die die Torfrau nur vor die Füße von Unland abklatschen ließ, von da aus zappelte der Ball ins Netz. Und Unland schien Blut geleckt zu haben. Keine 2 Minuten nach dem 1:1 hatte sie per Doppelschlag das Spiel für ihr Team gedreht. Direkter Freistoß aus 22m zentrale Position, den sie herrlich, unnachahmlich und unhaltbar in die linke Seite drehte, 1:2. Weitere Großchancen der SG folgten, u.a. durch Antonia Loheide in Minute 67, die das Leder aus 5m aber nur an die Latte drosch. Obwohl sich aber die SG in Durchgang 2 sukzessive die Oberhand erarbeitete, traf sie immer noch auf zwar sukzessie abbauende Gegnerinnen, die nichtsdestotrotz aber weiterhin formidabel mitspielten und dagegenhielten. So war allen im Lager der SG, so ca. 10 Minuten vor dem Ende, bewusst, das das hier noch eine nervenaufreibende Schlussphase werden könnte. Und so kam es auch. Der SVF kam wieder mehr auf, und drückte verzweifelt auf den Ausgleich. Ecke um Ecke, sowie gar nicht mal so schlechte Abschluss-Gelegenheiten, holten die Gastgeberinnen heraus. Hektische Aktionen der SG prägten zudem auch ein wenig die Schlussphase. Aber mit der nötigen Prise Geschick, und auch der nötigen Prise Glück, überstand die SG BOS die Schlussminuten, und konnte nach 3-minütiger Nachspielzeit den ganz, ganz wichtigen Sieg bejubeln. Fazit: Aufgrund der dünnen Personaldecke nachvollziehbar keine überragende, dafür aber zweckmäßige Performance der SG. Die vorzeitige Meisterschaft kann aber noch nicht gefeiert werden, da Verfolger Krusenbuscher SV 5:0 in Dinklage gewann. Somit gibt es am allerletzten Spieltag, zeitgleich, ein Herzschlag-Finish um Meisterschaft und Aufstieg zwischen der SG BOS I (49 P, +34 T, Heimspiel gegen den TV Dinklage 04) und dem Krusenbuscher SV (48 P, +41 T, Heimspiel gegen die SG Hemmelte/Lastrup/Kneheim). Die SG hat aber, wie zu sehen, alle Trümpfe in der eigenen Hand.

Aufrufe: 06.5.2024, 13:56 Uhr
Thomas MönterAutor