2024-06-03T07:54:05.519Z

Spielbericht

SG Bohmte/Ostercappeln/Schwagstorf I steigt in die Landesliga auf

Absolutes Herzschlag-Finale am allerletzten Spieltag der Frauen-Bezirksliga Weser-Ems Mitte. Alle Spiele wurden zudem vom Verband zeitgleich angesetzt. So kämpften dann im Fernduell die SG Bohmte/Ostercappeln/Schwagstorf I (49 P) und der Krusenbuscher SV (48 P) um die Meisterschaft in der Liga, und dem damit verbundenen Aufstieg in die Frauen-Landesliga Weser-Ems. Die SG BOS durfte an der heimischen Ovelgönne antreten, der Krusenbuscher SV an der heimischen Tweelbäker Tredde. Ein einfacher Sieg, egal wie hoch, würde dem Team um Detlef Häberle und Waldemar Reimer dabei reichen, um für eine gigantische Partystimmung nach dem Abpfiff zu sorgen. Letztendlich kam es auch so, doch für Herzpatienten und sonstige, gesundheitlich etwas angeschlagene Fans war das Spiel sicher kein Reha-Programm, fiel das erlösende 2:1 erst in Minute 88, durch einen vollumfänglich berechtigten Foulelfmeter von Kapitänin Merle Unland. Gut, ok, als das Ergebnis aus Krusenbusch durchsickerte, wurde klar, das ein Stück weit der Aufregung umsonst war, trennte sich der KSV von der SG Hemmelte/Lastrup/Kneheim doch nur 1:1, und ein Unentschieden hätte der SG BOS auch gereicht. Aber sowas kann man ja vorher nicht wissen. Jedenfalls war nach dem Abpfiff des souveränen SR Dennis Götsch vom SV Bad Laer die Ovelgönne ein gigantisches Partymeer. Die Gastgeberinnen hatten eigentlich in der gesamten Partie die Oberhand gegen einen TV Dinklage 04, der alles andere als auf Sightseeing-Tour in Bohmte war. Die vorbildliche, kämpferische Einstellung der Mädels vom TVD wurde bei der anschließenden Siegerehrung durch Staffelleiter Thomas Eilers denn auch noch mal ausdrücklich gelobt. So geriet die gesamte Performance der SG BOS, denen die offensive Durchschlagskraft in Durchgang 1 vollkommen abgegangen schien, mehr oder weniger zu einer kleinen Quälerei. Den Mädels von Detlef und Waldemar war deutlich eine gewisse Nervosität anzusehen. Die erste eigentlich so richtig gute Möglichkeit hatten die Gastgeberinnen erst in Minute 25, als Antonia Loheide schön in einen Freistoß von Nina Segermann sprang, das Leder aber knapp am Tor vorbeisetzte. Zu allem Überfluss gingen die Gäste in Minute 31 auch noch in Führung. Nach einem Fehler in der SG-Hintermannschaft gab es einen Eckstoß von der linken Seite. Dieser wurde an den 5er getreten, wo Elisa Abeln sträflich frei stand, und zum 0:1 einnicken konnte. Ein Rückschlag für die Gastgeberinnen, die SG BOS wirkte sichtbar ein wenig angeschlagen, bis zur Pause gelang gar nichts mehr. Der Tabellenführer im Rückstand. Sah man es negativ: Bei der SG BOS lief offensiv gar nichts zusammen. Sah man es positiv: In Einen lag man zur Pause auch mit 0:1 im Rückstand. Naja, zu gucken blieb, was Durchgang 2 noch so bringen würde. Viel gesagt wurde offenbar von den Trainern in der Kabine nicht, denn sehr, sehr früh waren die Gastgebrinnen zurück auf dem Rasen. Möglicherweise wurde einfach nur noch versucht, die Spielerinnen vehement heiß zu machen. Doch eine gute Viertelstunde in den 2. Durchgang hinein lief weiter offensiv nicht viel zusammen. Da scherte die gut 200 Fans aber kaum, die mit Macht weiter ihr Team anfeuerten, und weiter optimistisch blieben. Dann die 63. Minute, ohrenbetäubender Lärm an der Ovelgöne, die SG BOS war zurück im Spiel. Merle Unland gab aus der Zentrale raus an die linke Seitenauslinie, der dann eigentlich als Flankenball gedachte Ball von Antonia Loheide wurde lang und länger, und schlug mithilfe des rechten Innenpfostens ein ins Netz, 1:1. Das bedeutete sofort eine total andere Körpersprache der Häberle/Reimer-Elf, die die Gäste mehr und mehr nun in die eigene Hälfte zurückdrängten, und Angriff um Angriff initiierten. Doch dem Offensivspiel der SG BOS fehlte weiterhin fast vollständig die Struktur, was bedeutete, das Großchancen weiterhin Mangelware blieben. So verann die Zeit, die letzten 10 Minuten brachen an, und alles fragte sich, ob den Gastgeberinnen hier noch der entscheidende Lucky Punch gelingen würde, um nicht gen Krusenbusch gucken zu müssen. Noch 5 Minuten offizielle Spielzeit, die eingewechselte Katharina Paul kommt am 5er an den Ball, jagte diesen aber nur gegen den Querbalken. Der Torschrei lag da schon auf allen Lippen. Doch dann Minute 88. Über die linke Seite drang die wieselflinke Nina Segermann in den Strafraum ein und wurde dabei, deutlich sicht- und hörbar, von ihrer Gegenspielerin gelegt. Ohne zu zögern entschied der souveräne SR Götsch auf Strafstoß. Kapitänin Merle Unland übernahm die Verantwortung, und mit einer für diesen Moment schon beinahe gigantisch unglaublichen Bierruhe, verlud sie die Keeperin, und setzte das Leder flach links unten rein, 2:1. Unter den Fans gab es kein Halten mehr, die Spielerinnen fielen in einer Jubeltraube über sich her, natürlich klar verständlich. Der Schiedsrichter zeigte dann nur wenig Nachspielzeit an, es schien also, als wäre das nun der Lucky Punch zur Landesliga gewesen. Zeitnah pfiff Götsch dann ab, und es war also der Lucky Punch. Fazit: Ein Traum ist für die Mädels in allererster Linie, die lange Zeit in der Bezirksliga Süd erfolglos versuchten, den Aufstieg zu realisieren, natürlich aber auch für die an der SG beteiligten Vereine, endlich wahr geworden. Gott war an diesem Tage mit der SG TV 01 Bohmte/FV Ostercappeln/SV Schwagstorf. WE ARE ALL LANDESLIGA NOW !!!!! Die Stimmung war gigantisch nach dem Abpfiff, das Bier floss in Strömen, auch in Form der üblichen Bierduschen gegen bestimmte Personen, und nach der Ehrung, einer kurzen Ansprache und der Meisterteller-Übergabe kannte der Party-Zug an der Ovelgönne, auch in Form einer Polonaise über den gesamten Platz, kein Halten mehr. Bis tief in die Nacht wurde der Traum der Mädels gebührend wahr gemacht.

Aufrufe: 015.5.2024, 18:49 Uhr
Thomas MönterAutor