2024-04-30T08:05:46.171Z

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Gemeinsam gewinnen, gemeinsam verlieren:: Markus Winkler, spielender Co-Trainer der SG Antdorf/Iffeldorf (Mitte) beobachtet mit Wohlwollen, dass die Mannschaft zunehmend zu einer Einheit wird.
Gemeinsam gewinnen, gemeinsam verlieren:: Markus Winkler, spielender Co-Trainer der SG Antdorf/Iffeldorf (Mitte) beobachtet mit Wohlwollen, dass die Mannschaft zunehmend zu einer Einheit wird. – Foto: andreas mayr

SG Antdorf/Iffeldorf muss wieder in die Abstiegsrunde, doch das Team wächst zusammen

Nicht nur schlechte Nachrichten

Die SG Antdorf/Iffeldorf, ein Mischmasch aus hochveranlagten Fußballern mit Offensivgenen, scheitert in der Kreisklasse.

Antdorf/Iffeldorf – Hocherveranlagte Fußballer bei der SG Antdorf/Iffeldorf, die in der Kreisklasse scheitern. Genauso bemerkenswert ist aber die Entwicklung auf der Metaebene: Aus den ganzen Einzelkönnern hat sich eine Mannschaft gebildet. Markus Winkler, der spielende Co-Trainer, berichtet von Kickerturnieren, von Dart-Duellen, von vielen Mannschaftsabenden und von einer prosperierenden Trainingsbeteiligung. Egal, wie schlecht es lief, mehr als 15 Mann kamen zu jeder Einheit. „Wir haben uns nicht zerfleischt, die Stimmung war trotzdem gut“, sagt die Antdorfer Fußballikone.

Deshalb ist die Neuausrichtung schon jetzt ein Erfolg für das Bündnis der zwei Vereine, ganz egal, was das sportliche Ergebnis sagt. Es gab genügend Kritiker, die diesen Kader zum Scheitern verurteilten. Weil er doch einige schwierige Charaktere inkorporiert hatte im Sommer. Von wegen tickende Zeitbomben. „War relativ leicht, sie zu integrieren“, sagt Markus Winkler. Gemeinsam mit Florian Calliari übernahm der Oldie diese Baustelle. Regelmäßig setzten sie Teamtreffen an. Für Idee und Planung war stets ein anderer Spieler zuständig. „Es bewegt sich gerade was, auch wenn es sportlich noch nicht Früchte trägt“, sagt Markus Winkler. Vielleicht haben alle einfach zu viel erwartet. Die Beobachter von außen, die eigenen Fans, ja Mannschaft und Trainer selbst. Winkler sagt in der Rückschau: „Eigentlich war klar, dass man keine Wunder erwarten darf.“

SG Antdorf/Iffeldorf mit Problemen vor dem Tor

Jeder Verein der Kreisklasse trat mit dem Anspruch an, in die Meisterrunde einzuziehen. Wenn man sich so die Ergebnisse zu Gemüte führt, dann kickten doch zumindest sechs Teams auf annähernd einem Niveau. „Es wird keine Mannschaft gesagt haben: Die Abstiegsrunde ist unser Ziel“, veranschaulicht Winkler. Seine Mannschaft habe sich wohl von der guten Vorbereitung blenden lassen. Die starken Auftritte in den Testspielen verzerrten die Realität. Schon nach dem zweiten Spiel gegen Schlehdorf (1:4) verpuffte die Leichtigkeit und es entwickelte sich eine Eigendynamik, die nicht mehr aufzuhalten war.

Vor dem Tor ging einfach nichts rein. Selbst ein Bezirksliga-erprobter Stürmer wie Denny Krämer schoss Dinger vorbei, die er normal blind verwandelt. So sei es allen gegangen, sagt Winkler und zitiert einen seiner früheren Jugendtrainer: „80 Prozent spielen sich im Kopf ab“ – und der beschäftigte sich auf einmal mit Fehlschüssen, nicht mehr mit Toren. „Wir sind in einen Strudel reingekommen“, musste Winkler erkennen. Drei Spiele in Serie verlor die SG mit einem Treffer Differenz. Nach der fünften Pleite in Serie gegen Höhenrain (0:2) war die Mannschaft gestrandet und die Aufstiegsrunde passé.

Laufeinheiten, Fitnesstests und ein Teamabend sollen für den Klassenerhalt fit machen

Vielleicht haben sie solche Rückschläge gebraucht. Das hofft zumindest Markus Winkler. Keine neue Mannschaft wächst in zwei Monaten zusammen. Wer größer werden will, muss sich Narben und Wunden holen. „Daraus lernt man“, sagt der Assistenztrainer und verweist gerne auf die Vorsaison. Da taumelte die SG aus Antdorf und Iffeldorf als abgeschlagener Letzter in die Abstiegsrunde. So betrachtet, haben sie sich schon gesteigert. Leicht wird die Mission „Klassenerhalt“ nicht. „Das wäre naiv zu glauben“, sagt Winkler. Die Klasse hat sein Team gewiss. „Ich bin überzeugt, dass wir mit der Mannschaft die Liga halten.“ Danach ist Zeit für neue Missionen.

Man kann das Ganze auch positiv umdeuten: Sie haben nun ein weiteres halbes Jahr, um sich einzuspielen, um zusammenzuwachsen, um eine Identität zu finden. Die Hoffnungen der SG auf eine Rückkehr zum alten Modus haben sich erfüllt. Eine große Kreisklasse, die mehr Ausrutscher verzeiht. Aber das ist der Sound der Zukunft. Bis 1. Januar pausierten die Spieler, dann starteten die Laufeinheiten, die über eine Handy-App organisiert wurden. Offizieller Start der Vorbereitung ist der 10. Februar – samt Fitnesstest und Teamabend.

Ihr erstes Spiel in der Abstiegsrunde bestreitet die SG Antdorf/Iffeldorf am Sonntag, 24. März, auf eigener Anlage. Zu Gast ist dann der Landkreiskontrahent ASV Eglfing. (Andreas Mayr)

Aufrufe: 029.1.2024, 08:41 Uhr
Andreas MayrAutor