Die Reserve des SV Raisting verliert das Heimspiel gegen Kochelsee-Schlehdorf. Damit steht die Mannschaft vor dem Rätsel: „Woran hat es gelegen?“
Raisting – Nach sieben Spielen Vorletzter in der Fußball-Kreisklasse zu sein, war sicher nicht der originäre Plan des SV Raisting beziehungsweise dessen Zweitvertretung. Aber nach der 1:2-Niederlage gegen den FC Kochelsee-Schlehdorf bleibt keine Alternative, als der hinterste Bereich im Klassement.
Raisting II verliert seine Partien nicht, weil das Team per se schlechter ist als die Konkurrenz. Sondern weil vor dem gegnerischen Kasten eine physikalische Unwucht herrscht – es geht einfach nichts zusammen. „Wir machen die Tore nicht“, bedauert Bernd Ziehnert unter zeitgleicher Benennung der Ursachen. „Es ist ein Problem des Spielaufbaus.“ Zudem fehle seinem Team in einigen Situationen das Schussglück. „Obwohl wir nicht weit weg sind.“ Gegentore fallen primär wegen mangelnder Kommunikation. „Man hört die Mannschaft nicht“, bekrittelt der Coach. „Sie ist zu brav und passiv.“
Mit den Schlehdorfern kam ein Gegner, der nach gefälligem Beginn zuletzt Rückschläge erlitten hatte; erst drei Tage vor der Partie in Raisting hatte die Mannschaft nach einer 3:1-Führung gegen Krün die Remis-Kröte schlucken müssen. Dafür präsentierten sich die Gäste am Sonntag erstaunlich selbstbewusst. Michael Schratt nagelte einen Distanzschuss unter die Latte, weil er zu viel Spielraum für die Ausführung hatte. Beim 2:0 segelte ein Eckball in den hinteren Teil des Strafraums, wo Sebastian Reißenweber zum Abschluss kam und seinen zentral postierten Gegenspieler zum Selbsttor nötigte.
Die Raistinger setzten den gefälligeren Fußball entgegen. Der aber reichte gegen ein gestandenes Kreisklassenteam nicht. „In dieser Liga kannst du mit Schönspielerei nichts gewinnen“, betont Ziehnert. Lange Zeit schien der Auswärtserfolg der Schlehdorfer besiegelt. Dann aber nutze Andreas Hoy einen Positionierungsfehler von FC-Keeper Markus Lantenhammer zum 1:2 – und die Partie erwachte noch einmal. Glück hatte der SVR, als Pascal July wegen vermeintlicher Notbremse nicht vorzeitig zum Duschen geschickt wurde. Pech kam hinzu, als ein Freistoß der Heimelf nach Ampelkarte für Tobias Kieslinger weit über das Schlehdorfer Gehäuse segelte. (Oliver Rabuser)