2024-06-04T08:56:08.599Z

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Insgesamt 36 Tage war Frank Schmöller für den Profi-Kader des TSV 1860 München verantwortlich.
Insgesamt 36 Tage war Frank Schmöller für den Profi-Kader des TSV 1860 München verantwortlich. – Foto: Imago/kolbert-press/Ulrich Gamel

Schmöller über Abschied vom TSV 1860: „Das geht so weit, dass ich zu Hause mal feuchte Augen habe“

Nach fünf Jahren als U21-Coach

Ein bekanntes Gesicht im regionalen Fußball macht eine Pause: Frank Schmöller legt sein Amt als Trainer nieder. Aber nicht ohne Wehmut.

München – Ende April gab der TSV 1860 bekannt, dass Frank Schmöller sein Amt als Trainer der Bayernliga-Löwen nach Ende der Saison aufgeben wird. Nach vielen Jahren an der Seitenlinie bei verschiedenen Vereinen will sich die Trainer-Legende auf das Leben abseits des Fußballs konzentrieren.

Frank Schmöller hatte bei allen Trainerstationen Erfolg

„Ich möchte mich mindestens ein halbes Jahr auch mal um andere Dinge kümmern und entdecken, was die Welt außerhalb des Fußballs für mich zu bieten hat“, sagt der U21-Trainer bei der Bekanntgabe seines Ausstieges. Im Video-Interview mit dem Fanportal Sechzger.de zeigt sich Schmöller nach dem 2:2 gegen den TSV Rain wehmütig.

Der ehemalige Profi hat als Spieler und Trainer einiges erlebt. Seine Karriere an der Seitenlinie startete er in Heimstetten und führte die Mannschaft von der damaligen Bezirksoberliga bis in die Bayernliga. Auch bei seiner folgenden Station war Schmöller erfolgreich. Mit der Mannschaft des FC Ismaning gelang ihm 2012 der Aufstieg von der Bayern- in die Regionalliga.

„Ich hatte dieses Jahr faktisch keinen Tag Urlaub.“

Frank Schmöller über die letzten Monate.

Anschließend folgten fünf Jahre beim SV Pullach. Mit den Raben wurde er 2017 Bayernliga-Meister und beendete außerdem drei Spielzeiten auf Rang zwei. Der Aufstieg scheiterte damals an der fehlenden Spielstätte für die Regionalliga Bayern. Im Sommer 2019 heuerte er dann als Coach an der Grünwalder Straße an und betreute die Nachwuchstalente in der Bayernliga. Vor der Winterpause übernahm er nach der Entlassung von Maurizio Jacobacci sogar kurzzeitig die Profis.

Neben seiner Leidenschaft für den gehobenen Amateurfußball ging der gebürtige Hamburger auch einem Vollzeitjob nach. Nicht immer einfach, wie spätestens im vergangenen Winter klar wurde. Durch seine Tätigkeit als Interimstrainer der Profis fehlte ihm die obligatorische Auszeit während der Winterpause: „Ich hatte dieses Jahr faktisch keinen Tag Urlaub.“ Die Entscheidung, zum Saisonende nach vielen Jahren eine Auszeit zu nehmen, sei „Selbstschutz“, sagt Schmöller.

„Das geht dann auch so weit, dass ich zu Hause mal feuchte Augen habe.“

Frank Schmöller über seinen Abschied vom TSV 1860.

Es sei keine leichte Entscheidung und er habe damit gehadert, betonte der scheidende U21-Trainer mehrfach. Auch deswegen, weil er im Anschluss von Fans und Verantwortlichen für seine Arbeit in Giesing gelobt wurde. „Das macht mich noch wehmütiger. Teilweise macht mich das auch zweifelnd, ob es die richtige Entscheidung war“, gesteht der 57-Jährige. „Das geht dann auch so weit, dass ich zu Hause mal feuchte Augen habe, weil mir das schon was bedeutet, wenn ich das höre. Ich glaube, dass es nicht selbstverständlich ist, dass man so ein Feedback bekommt.“

Wie geht es jetzt bei Schmöller weiter? Am Samstag will er sich in Sonthofen sicherlich mit einem Sieg verabschieden. Was aber danach kommt, ist unklar. Ein Comeback schließt der ehemalige Mittelstürmer nicht aus, falls seine Auszeit die interessierten Klubs nicht abschrecken wird, wie er scherzhaft betont: „Falls mich dann noch jemand nach sechs Monaten Pause haben will.“ (ges)

Aufrufe: 016.5.2024, 15:32 Uhr
Nina GessnerAutor