
Zunächst war noch die Hoffnung da, alles sei vielleicht gar nicht so schlimm. Doch im Laufe des Donnerstags haben sich dann die schlimmsten Befürchtungen leider bestätigt. Marco Pledl hat sich beim Verbandspokaleinsatz für Viktoria Köln am Mittwochabend das vordere Kreuzband und den Außenmeniskus gerissen. Eine besonders bittere Pointe: Nur wenige Minuten zuvor hatte er noch sein erstes Pflichtspieltor für den Drittligisten aus der Rheinmetropole erzielt. Himmel und Hölle, beim Fußball oft nahe beisammen...
"Ich habe sofort gemerkt, dass etwas passiert ist. Es war eine äußerst unglückliche Situation an der Außenlinie. Ich mache eine langen Schritt und will den Ball noch wegspitzeln, der Gegenspieler auch, wir berühren uns und dann knickt mein Knie nach innen weg. Zunächst hatte ich noch gehofft, dass es vielleicht nur das Innenband erwischt hat. Aber leider ist doch wieder das vordere linke Kreuzband durch, das ich mir schon einmal gerissen habe vor zwölf Jahren zu meiner Zeit in der Deggendorfer Jugend", sagt Marco Pledl, als in FuPa am Handy erreicht. Trotz der niederschmetternden Diagnose macht er einen gefassten Eindruck: "Als ist die Nachricht bekam, war es richtig hart. Jetzt blicke ich schon wieder nach vorne. Verletzungen gehören leider zum Fußball dazu, aber es geht weiter!"
Aufgemuntert hat den 24-Jährigen der enorme Zuspruch von Coach und Mannschaft, aber auch von ehemaligen Weggefährten: "Ich habe wahnsinnig viele Nachrichten bekommen. Aus der Heimat, aber auch aus Paderborn oder Vilzing. Meine Freundin unterstützt mich total, meine Eltern kommen vorbei, ich hatte auch schon Kontakt mit meiner Schwester. Natürlich habe ich auch Kontakt zu meinem Bruder als meinen ersten Ansprechpartner. Das tut mir schon gut alles."
Wie geht`s nun weiter für den Bayerwäldler? "Am Montag habe ich nochmal eine CT-Untersuchung. Das Knie ist aktuell noch sehr geschwollen. Der Plan wäre, die Schwellung in den kommenden zwei Wochen raus zu bekommen, um dann die Operation durchführen zu können." Den Eingriff möchte er in München beim Kniespezialisten Prof. Dr. Stefan Hinterwimmer durchführen lassen. "Mein Bruder wurde bereits viermal von ihm operiert und hat den Kontakt hergestellt. Anschließend werde ich etwa drei bis vier Wochen zuhause in Bischofsmais sein, bis ich wieder ein wenig mobiler bin. Danach will ich die Reha in Köln bei der Mannschaft absolvieren. Wie genau das dann ablaufen wird, das werden wir noch sehen."
Er könnte jetzt ob des Pechs den Fußballgott verteufeln. Es lief doch so gut für ihn in Köln, und jetzt dieser heftige Rückschlag. Aber Marco Pledl lässt sich nicht unterkriegen, versprüht Optimismus und verabschiedet sich mit den Worten: "Des kriegma scho hin!"
