Das war sicher die dickste Überraschung des 11. Spieltags! Der SC St. Tönis entzauberte mit einem verdienten 2:0 (1:0)-Erfolg den bis dato ungeschlagenen Tabellenführer SpVg Schonnebeck. Das Team um Trainer Bekim Kastrati, der seine Elf an entscheidenden Stellen gehörig umbauen musste, bot eine tolle Mannschaftsleistung und stellte erneut unter Beweis, dass die bisherige Performance kein Zufall ist. Dank des siebten Saisonsieges rückten die Blau-Gelben auf Rang vier vor.
Kastrati musste auch auf Kapitän Dominik Dohmen verzichten, was sich in der Anfangsphase der Partie besonders im Spielaufbau bemerkbar machte. Aber die Gastgeber fanden sowohl im Spiel nach vorne als auch in der Defensivarbeit zunehmend zusammen, und stellten den Favoriten, der schon 44 Saisontore erzielte, vor eine schwere Aufgabe. Nach vorne schien bis auf eine Chance von Julian Suaterna-Florez (4.) zunächst die Überzeugung zu fehlen, die beste Abwehr der Liga knacken zu können. Dieser Knoten war spätestens gelöst, als Suaterna-Florez mit Vehemenz in den oberen linken Winkel zum 1:0 traf (31.). Hinten brannte um den sicheren Rückhalt Jan Fauseweh nicht viel an, weil der SC trotz personell ungewohnter Abwehrkette weitestgehend gut stand und nur eine Chance von Torjäger Arne Wessels zuließ, der freistehend über das Tor zielte (45.).
Mit drei guten Chancen eröffnete der SC die zweite Hälfte und fand auch danach immer wieder Lösungen, sich durch die Gäste-Abwehr zu spielen. Sehenswert war die Entstehung des 2:0, als Maximilian Pohlig zur Torauslinie durchbrach und den im Rückraum lauernden Daiki Kamo fand, der mit einem satten Schuss in den Winkel erfolgreich war (69.). Kurz zuvor hatte der SC allerdings Glück, dass Thorben Kern seine klare Möglichkeit zum Ausgleich liegen ließ (61.). Schonnebeck drückte nach dem 2:0 noch mehr auf das Tempo, aber die Blau-Gelben verteidigten nach wie vor leidenschaftlich ohne sich hinten reinzustellen. Mit weiteren Nadelstichen beschäftigte der SC den Gegner und hätte den Sack eher zumachen können, wenn ein gefühlvoller Heber von Morten Heffungs nach schöner Einzelleistung sein Ziel nicht um Zentimeter verfehlt hätte (87.).
„Wir haben heute Vieles richtig gemacht“, fand der hoch zufriedene Kastrati. „Das war eine Top-Leistung. Heute hat die bessere Mannschaft mit der besseren Einstellung gewonnen. Wir bleiben aber auf dem Boden und sind immer noch in einem Lernprozess. Aber die Jungs sind auf einem guten Weg.“
St. Tönis: Fauseweh - Pohlig, Bella Tchanas, Withofs, Esposito (64. Baum) - Lufarenko Torrens (88. Bouassaria) - Suaterna-Florez (81. Heffungs), Nakano, Noukoumo (64. Galic) - Kamo (76. Knops)