2024-04-30T13:48:59.170Z

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Das Meisterteam des SC Reute
Das Meisterteam des SC Reute – Foto: Fritz Zimmermann

Zwölf Fragen an den Aufsteiger: SC Reute steigt in die Bezirksliga auf

Aufsteigerportrait (Nummer 1), der SC Reute: Als Meister der Kreisliga A, Staffel I, in die Bezirksliga

In der Serie „Aufsteigerportrait“ stellen wir in den kommenden Wochen die Aufsteiger von der Fußball-Kreisliga A bis zur Verbandsliga vor. Den Anfang macht der SC Reute, der bereits zwei Spieltage vor Saisonende als Meister der Kreisliga A, Staffel I, feststand und so in die Bezirksliga aufsteigt. Kapitän Mario Hess beantwortete die Fragen von Lukas Karrer. Hess (31) spielte seine zweite Saison für den SC Reute und war zuvor bereits als Führungsspieler beim FV Herbolzheim und FC Teningen in der Landesliga aktiv. Der Verteidiger kam in 23. Saisonspielen zum Einsatz und erzielte dabei vier Treffer.



BZ: Was war das beste Spiel der Mannschaft in der zurückliegenden Saison und warum?
Hess: Puuh, da könnte ich nach dieser so erfolgreichen Saison einige nennen. Wir haben viele gute Ergebnisse eingefahren, bei denen wir richtig ordentlich gespielt haben. Mir kommt spontan das 5:1 im Heimspiel gegen Königschaffhausen, das 5:1 in Sexau, vermutlich unser bestes Saisonspiel, und natürlich das 5:2 vor eigener Kulisse gegen die SG Rheinhausen in den Sinn.

BZ: Wer ist der Newcomer im Team?
Hess: Auch hier muss ich mehrere Namen aufzählen. Im Winter bekamen wir mit Nicolai Bührer und Fabio Moscaritolo zwei absolute Maschinen neu in unser Team. Nach langwierigen Verletzungen war anfangs nicht klar, wie sie mit höherer Belastung zurechtkommen würden. Doch vom ersten Tag an waren beide unglaublich gewillt schnell helfen zu können und so haben ihren Anteil am Aufstieg. Mit den beiden kamen neue fußballerisch extrem gute Komponenten in unser Spiel. Mit Nico Tritschler möchte ich noch einen ganz jungen Spieler nennen. Was er die ganze Saison über abgerissen hat, war unfassbar gut. In seinem Alter 30 Spiele so konstant zu liefern ist einfach unglaublich gut.

BZ: Was war der Schlüssel zum Aufstieg?
Hess: Was ich schon die ganze Saison gesehen habe, war ein unglaublicher Wille, ein Teamspirit, den wir uns über die ganze Saison erarbeitet haben. Unser Kader bestand bei Weitem nicht nur aus elf Spielern. Alle Mann im Team haben sich vorbildlich verhalten, sich immer in den Dienst der Mannschaft gestellt und das Ego hinten angestellt. Ein riesen Kompliment an die komplette Truppe. Wir haben immer an uns geglaubt und uns Woche für Woche neu eingeschworen.

BZ: Wer ist der Schussel der Mannschaft?
Hess: Auch das ist extrem schwierig zu beantworten. Natürlich hatten wir mit Thomas Bober den überragenden Spieler dieser Saison. Über 45 Tore konnte alleine er zum Aufstieg beisteuern. Ich sehe da aber auch weitaus mehr als diese hohe Anzahl an Toren. Er profitiert natürlich auch von extrem guten Bällen seiner Mitspieler. Ich glaube, dass wir viel Qualität besitzen. Auf jeden Positionen wirklich tolle Spieler haben. Wichtig waren auch unsere Stimmungskanonen. Eine Kabine oder Ersatzbank ohne Miguel Rosales Angulo, Jimoh Ibrahim, Amadou Bah oder Timo Rudolph ist eigentlich unvorstellbar. Ich glaube, dass auch ich mit meiner Erfahrung und meiner Art, die eine oder andere Eigenschaft mit einbringen konnte.

Urkunde an Spielführer Mario Hess
Urkunde an Spielführer Mario Hess – Foto: Dritz Zimmermann

BZ: Was würde Trainer Angelo Saggiomo ungern über sich in der Zeitung lesen?
Hess: Ich kenne Angelo mittlerweile sehr lange und hatte sogar noch das Vergnügen mit ihm gemeinsam spielen zu dürfen. Er ist ein extrem lässiger Coach, der für jeden Spaß zu haben ist. Ich glaube ihn kann keine Schlagzeile aus der Bahn werfen. Mit Sicherheit gibt es Sachen, die er ungern lesen würde. Ich glaube aber, er freut sich auch schöne Dinge zu lesen und möchte das hier kurz nutzen. Er war die ganze Saison über unser größter Fan und hat immer an uns und unsere Stärken geglaubt. Er hat uns stark gemacht und wusste genau wie er mit uns umzugehen hat. Danke an Angelo für eine unvergessliche und tolle Saison.

BZ: SC Freiburg, Bayern München, Real Madrid … Welches Trikot wird in der Freizeit im Kader des SC Reute besonders häufig getragen?
Hess: Ich muss sagen, da mischt sich die eine oder andere Rarität bei uns mit unter. Wir haben einige Spieler die immer wieder für ein spezielles Trikot gut sind. Durch unsere unterschiedlichen Nationen muss ich sagen, habe ich schon echte Kracher gesehen. Natürlich gibt es leider auch bei uns viele Bayern Fans, wenn ich aber merke, dass einer nur um zu provozieren ein Bayern Trikot anhat, kann es auch sein, dass ich die ein oder andere Grätsche mal auspacken muss. Im Großen und Ganzen muss ich aber sagen, dass wir relativ ausgeglichen unterwegs sind.


BZ: Was war die Szene des Jahres abseits des Platzes?
Hess: Da gab es mit Sicherheit auch einige. Das von Alwin Schneider und seinem Kumpel Ottmar Mörder, jährlich organisierte Gyros essen, mein Polterabend bei dem fast alle dabei sein konnten oder das unvergessliche Gesangssolo bei der Einstandsfeier der Neuzugänge. Auch hier hat Thomas Bober mit einem Kinderlied aus der Menge gestochen.

BZ: Wer ist der Team-DJ und was hört die Mannschaft in der Kabine?
Hess: Wir haben einige, die sich bei uns um die Musik kümmern. Ich persönlich bevorzuge die Musik von unseren Startänzern Miguel Rosales Angulo und Jimoh Ibrahim. Sie stehen immer für gute Laune und wenn sie sich dabei noch bewegen wirkt das alles nochmal ganz anders. Sie treffen oft meinen Geschmack. Mahsum Sönmez war anfangs auch ganz stark an der Musikbox, leider fehlte er uns verletzungsbedingt die ganze Rückrunde. Für Mallorca Hits stehen unsere beiden Torhüter. Wenn Claudius Gass aber dann seine Schalke-Lieder hören will, ist es besser ihm das Handy aus der Hand zu nehmen.

BZ: Worauf muss die Konkurrenz in der kommenden Saison in der Bezirksliga aufpassen?
Hess: Auf einen Aufsteiger, der sich auch nächstes Jahr in einer neuen Liga nicht verstecken will. Ich glaube, wir haben das Zeug und die Qualität dazu, auch dort eine ordentliche Rolle zu spielen. Wir wollen unseren Weg weitergehen und uns in der Bezirksliga schnell etablieren. Wir wollen uns weiterentwickeln und werden an unseren Schwächen arbeiten. Wir freuen uns extrem auf die neue Aufgabe und werden alles raushauen um auch dort zu bestehen.

BZ: Mallorca oder lokales Weinfest? Wie wurde und wird der Aufstieg gefeiert?
Hess: Ich glaube, wir haben in Weisweil nachdem uns der Aufstieg nicht mehr zu nehmen war, mit dem Feiern angefangen und den Abend dann gemeinsam bei uns im Waldeck verbracht. Beim letzten Heimspiel gegen Sasbach haben wir als Doppelmeister dort weitergemacht, wo wir in Weisweil aufgehört hatten. Aber die richtige Aufstiegsfeier findet dann tatsächlich mit 25 Mann auf Mallorca statt.

BZ: Welches Tor bleibt rückblickend aus der vergangenen Saison in besonderer Erinnerung?
Hess: Da denke ich auch an mehrere. Ich glaube, das wichtigste oder die wichtigsten waren der Doppelpack von Patrick Jurzinski in Burkheim. Er konnte als Joker in der Nachspielzeit noch zwei Tore erzielen (95 + 97 min). Endstand 3:2. An Emotionen war dieser Sieg kaum zu überbieten. Leider konnte ich an diesem Tag krankheitsbedingt nicht dabei sein. Ich denke aber, noch an ein Freistoßtor aus der Hinrunde. Patrick Schlupft erzielte in Jechtingen aus der eigenen Hälfte einen direkten Freistoß.

BZ: Wer aus dem Umfeld des Vereins hat den Aufstieg besonders verdient?
Hess: Da könnte ich glaube ich ganz viele Namen nennen. Ich glaube einfach, dass es sich der gesamte Verein verdient und auch ein Stück weit erarbeitet hat. Sportvorstand Alwin Schneider, mit dem ich natürlich in sehr engem Austausch bin. Sein Freund Ottmar Mörder, der sich täglich um die Anlage kümmert und uns bei jedem Spiel unterstützt hat. Die treusten und besten Fans, die uns sowohl zuhause auch als auswärts immer so zahlreich unterstützt haben, Helle, Didi, Clemens die uns zur Meisterschaft ein unglaublich tolles Banner geschenkt haben. Ich könnte jetzt noch ganz viele aufzählen, denen sage ich es aber auch gerne nochmal persönlich.

Aufrufe: 08.6.2022, 15:45 Uhr
Lukas Karrer (BZ)Autor