2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines

Saarländischer Aufsteiger bezwingt den HSV mit 2:1

SV Elversberg: Nach Auswärtssieg in Osnabrück nun auch erster Heimsieg

Die SV Elversberg hat den zweiten Saisonsieg in der Zweiten Bundesliga erzielt. Und das gegen den früheren Europapokalsieger Hamburger SV. Der einstige bundesliga-Dino unterlag in der URSAPHARM-Arena an der Kaiserlinde mit 1:2 (0:1)

Der Hamburger SV hat am Samstag sein Auswärtsspiel bei der SV Elversberg mit 1:2 (0:1) verloren. Vor rund 10.000 Zuschauern in der ausverkauften "Ursapharm-Arena an der Kaiserlinde", was für die Saaränder Vereinsrekord war, hatten die Rothosen in der ersten Hälfte Pech mit zwei zurückgenommenen Toren von Glatzel und Dompe, ehe die Hausherrn die Rochelt-Führung aus der 9. Minute nach einer Stunde durch Schnellbacher ausbauen konnten und in der Folge weitere Treffer hätten nachlegen können. Zum Ende hin kam der HSV so sogar noch zum Anschlusstreffer durch Heyer (88.), doch am Ende stand mit dem 1:2 die erste Saisonniederlage zu Buche.

HSV-Coach Tim Walter ließ die gleiche Elf beginnen, die das letzte Spiel vor der Länderspielpause mit 2:0 gegen Hansa Rostock gewonnen hatte. Und diese Elf - im Stadion an der Kaiserlinde von rund 3.000 Fans unterstützt - jubelte in der dritten Minute das erste Mal, als Glatzel den ersten ernsthaften Angriff direkt zum vermeintlichen 1:0 ins lange Eck schweißte. Doch nach Überprüfung durch den VAR wurde der Treffer zurückgenommen, da Glatzel offensichtlich - und für das normale menschliche Auge nicht erkennbar - wohl einige Millimeter im Abseits gestanden haben soll.

Ärgerlich für die Hamburger, für die ab diesem Moment so ziemlich alles gegen sie zu laufen schien. Denn in der 18. Minute ereilte sie das gleiche Schicksal noch einmal, als auch das zweite HSV-Tor des Tages nachträglich aberkannt wurde - Reis sollte in der Entstehung des Dompe-Treffers ein Foulspiel begangen haben. Und als Krönung dieses unglücklichen Starts in den Fußballnachmittag servierten die Rothosen dem Aufsteiger dessen zwischenzeitliche 1:0-Führung auch noch auf dem Serviertablett, als Hadzikadunic den Ball in der 9. Minute nach eigenem Abstoß unbedrängt an Rochelt verlor, der den Ball nur noch ins leere Tor zu schieben brauchte. Mit diesem Treffer im Rücken agierten die Elversberger in der Folge mutig und kamen kurz vor dem Halbzeitpfiff noch zu einer weiteren hundertprozentigen Rochelt-Chance, die Heuer Fernandes gerade noch vereiteln konnte und so wenigstens noch Schlimmeres verhindern konnte. Das Unheil nahm aus HSV-Sicht dann aber nach dem Seitenwechsel seinen Lauf. Zwar starteten die Rothosen erneut mit einem Glatzel-Abschluss in den Durchgang, taten sich jedoch gegen aggressiv verteidigende und offensiv schnell umschaltende Elversberger schwer - und mussten nach einer Stunde nicht nur die nächste Großchance zulassen, sondern auch das 0:2 verdauen: Einen blitzsauberen Angriff konnte Schnellbacher aus kurzer Distanz abschließen und hätte dem HSV kurz darauf um ein Haar sogar noch das 3:0 für die SVE nachgelegt.

Ebenso wie Sahin 20 Minuten vor dem Ende, als er nach einem Hamburger Ballverlust fast von der Mittellinie ins verwaiste Hamburger Tor getroffen hätte, oder eine Viertelstunde vor Schluss der eingewechselte Faghir, der am Pfosten scheiterte. Oder kurz nacheinander Sahin und Antonitsch, gegen die Meffert und Heuer Fernandes gerade noch auf der Linie klären konnten. Doch das dritte Tor fiel nicht, so dass der HSV noch einmal seine Chance witterte, nicht aufgab und noch einmal eine Schlussoffensive startete. Die brachte neben einigen Torabschlüssen auch noch den späten Anschlusstreffer zum 1:2 durch einen Heyer-Distanzschuss, der in der 89. Minute noch einmal Hoffnung säte. Doch spätestens, als SVE-Keeper Kristof in der fünften Minute der Nachspielzeit gegen anrennende Hamburger eine völlig irre Triple-Chance gegen Glatzel, Nemeth und Königsdörffer parierte, war klar: Der HSV kassiert die erste Saisonniederlage und unterliegt beim Aufsteiger aus Elversberg.

Gäste-Trainer Tim Walter sagte nach dem Spiel: "Wir haben uns die Niederlage etwas selber zuzuschreiben. Vor dem ersten Tor machen wir einen individuellen Fehler. Wir haben aber schon davor gezeigt, dass wir das Spiel hier gewinnen wollen. Dann haben wir ein Abseitstor erzielt, das meiner Meinung nach regulär war. Es wurde dann nicht einfacher für uns. Der Gegner stand dann noch tiefer. Sie haben auf Umschaltmomente gelauert. Das ist ihr Spiel. In der zweiten Halbzeit haben wir versucht, etwas umzustellen. Wir wollten Ruhe reinbringen, das hat uns aber auch nicht gut getan. Wir haben es weiter probiert und mussten einen weiteren Nackenschlag hinnehmen. Am Ende haben wir nochmal alles investiert, haben auch das Anschlusstor erzielt. Wir wurden dann aber nicht mehr belohnt dafür, dass wir alles versucht haben. Elversberg hat es verdient, in der Liga zu spielen. Benes wurde aus Leistungsgründen ausgewechselt. Miro Muheim bekam einen schlag auf das Sprunggelenk. Zum Schiedsrichter sag ich nichts. Wir hatten ja zwei Tore, die nicht anerkannt wurden. nach hinten heraus wurde es dann immer schwerer.

Horst Steffen entgegnete: "Wir haben nach dem ersten Tor versucht, das zweite noch vor der Pause nachzulegen, das ist uns nicht gelungen. Wir wollten sie dann hoch attackieren, das haben sie aber immer wieder gut gelöst bekommen. Wir hatten Kontermöglichkeiten nach dem zweiten Tor, so dass der sieg auch in Ordnung geht. Wir hatten dann ab der 89. Minute einen Torwart, auf den wir uns verlassen konnten". Paul Stock hat einen schlag abbekommen, das erwies sich aber als glimpflich. Rochelt hat gekämpft ohne ende, Carlo Sickinger hatte Magenprobleme und musste raus. Jeder Sieg ist für uns gut, das waren heute keine zusätzlichen Punkte, wir haben am Anfang ja Spiele gehabt, in denen wir besser waren und nicht punkteten, das ist heute ein Ausgleich. Das heute ist natürlich eine tolle Sache. Wir müssen auch in Wiesbaden und gegen Greuther Fürth richtig gut sein um zu punkten. Wir machen da keinen Unterschied".

Der HSV ist hinter der punktgleichen Düseldorfer Fortuna Zweiter, kann im Laufe des Abends aber noch vom 1. FC Magdeburg eingeholt werden. Der FCM gastiert im Abendspiel bei Schalke 04. Elversberg kann bei einem Schalker sieg vom zwölften Platz noch verdrängt werden.

Der HSV spielt am kommenden Freitag erneut auswärts, diesmal geht die Reise zum VfL Osnabrück, wo die Partie im "Stadion an der Bremer Brücke" um 18.30 Uhr angepfiffen wird. Die SVE spielt am darauffolgenden Samstag um 13 Uhr in der BRITA-Arena beim SV Wehen Wiesbaden.

Aufrufe: 016.9.2023, 20:06 Uhr
FriedAutor