2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der Alzeyer Angreifer Tim Malkmus (links) rennt Wormatia-Spieler Anoosh Nadesmoorthy davon.	Archivfoto: Axel Schmitz/pakalski-press
Der Alzeyer Angreifer Tim Malkmus (links) rennt Wormatia-Spieler Anoosh Nadesmoorthy davon. Archivfoto: Axel Schmitz/pakalski-press

RWO Alzey mit Kampf und Kaltschnäuzigkeit

Landesligist bei Partie in Schifferstadt unter Druck +++ Offensivspieler Tim Malkmus: „Niemand steckt auf“

Alzey. In der Winterpause, in der Übergangsphase zwischen altem und neuem Spielertrainer-Duo, hatte plötzlich Tim Malkmus den Hut auf. Enes Sovtic, der neue Chefcoach von Landesligist RWO Alzey, hatte reihenweise Spielergespräche zu führen. Also übernahm der 22-Jährige bei den Hallenturnieren das Zepter – als Ältester. So schnell kann es gehen.

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Im Zuge der vielen personellen Veränderungen in der Winterpause stieg der Offenheimer, der in der Jugend in Mauchenheim und Gau-Odernheim spielte, bei der SG Framersheim aktiv wurde und in Worms bei Renolit als Elektroniker arbeitet, zum Führungsspieler auf, wurde dritter Kapitän. Sonntag (15.30 Uhr) bei Phönix Schifferstadt wird es auch auf Malkmus ankommen. Mit sieben Saisontoren ist der variable Angreifer, nach David Vodi (15), zweit erfolgreichster Schütze. Auf Rang drei hat sich in der Kürze der Zeit schon Sovtic (4) vorgeschoben, der aber wohl erst Anfang, Mitte Mai wieder mitspielen kann. RWO stellt die schwächste Offensive der Liga, aber auch die zweitschlechteste Abwehr.

Schlechte RWO-Statistiken: in Abwehr und Angriff

„Die Geilheit, mit allem, was ich habe, das Tor machen zu wollen, fehlt uns derzeit“, sagt Cotrainer Vllaznim Dautaj. Der regionalligaerfahrene Goalgetter liebäugelt damit, gegen den ärztlichen Rat selbst als Joker mitzumischen, zumindest in Belagerungssituationen in der Schlussphase. „Wenn ich vernünftig wäre, würde ich sagen, die Saison ist gelaufen“, sagt Dautaj, dem bei Sprints ein vollständiger Muskel-Abriss droht. „Ich würde schon gern ein paar Minuten rein, aber man muss auch vernünftig denken, auch unabhängig vom Fußball. Und ich muss der Mannschaft auch helfen können.“

Die Gedankenspiele des 34-Jährigen sind Ausdruck einer personellen Pechsträhne. Drei der vier als Stützen eingeplanten Ü30-Winter-Zugänge sind derzeit außer Dienst, Bahri Bayir ist die Ausnahme. Die Keeper Lars Gräff und Pascal Eder spielten noch keine Minute. Eder war jüngst im Training dabei – und verletzte sich prompt. So rotierten gegen Geinsheim (1:1) Steffen Sames und Emran Nassery ins Team, die in der Hinrunde noch B- und A-Klasse spielten. Sie hauten sich rein, genauso wie ihre Kollegen, und bügelten so zumindest rein kämpferisch den Eindruck vom 3:9-Debakel in Knittelsheim aus.

Nun ist die Hoffnung, beim Tabellenvierten auf besserem Untergrund und mit weniger Zugzwang wieder ähnlich zu performen wie in Billigheim (4:1) und gegen Büchelberg (1:2). „Wir haben schon bewiesen, dass wir gegen Gegner, die das Spiel machen wollen, ganz gut dagegen halten können“, sagt Dautaj, „wenn wir alles abrufen, können wir auch da etwas mitnehmen.“ Auf Kampf und Kaltschnäuzigkeit komme es an.

„Das Gute war, dass wir gegen Geinsheim nicht wieder auseinander gefallen sind“, sagt Malkmus, „vorne hat das Glück gefehlt. Wenn jeder sich für jeden aufopfert, schießen wir auch wieder unsere Tore.“ Das erste Zu-Null dieses Jahr würde auch helfen. Hoffnung gibt die Situation in der Verbandsliga, sodass die Zahl von vier Absteigern auf, im Idealfall, bis zu einem absinken könnte. RWO ist als Zweitletzter mit dem Dritt- und Viertletzter punktgleich, statt der Tordifferenz gäbe es Entscheidungsspiele. Ein Keller-Duell steht noch an, am 12. Mai gegen Speyer. Sonst mehren sich die Gegner ohne große tabellarische Chancen und Nöte.

„Die Einstellung der Jungs ist super, die Trainingsbeteiligung stimmt“, betont Malkmus, „wir helfen einander, haben Spaß im Training. Niemand steckt auf.“



Aufrufe: 013.4.2024, 15:20 Uhr
Torben SchröderAutor