2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht
Verband passt zum Trikot: KSC-Innenverteidiger Ruben Milla Nava spielt nach Kopfverletzung weiter.
Verband passt zum Trikot: KSC-Innenverteidiger Ruben Milla Nava spielt nach Kopfverletzung weiter. – Foto: guv

Ruben Milla Nava vom Kirchheimer SC „Habe eine solche Negativserie noch nicht erlebt“

Neuzugang hat beim Aufsteiger als einziger Akteur alle Punktspiele komplett absolviert

Seit diesem Sommer läuft Ruben Milla Nava für die noch sieglosen Bayernliga-Fußballer des Kirchheimer SC auf: Hat der einzige echte Dauerbrenner im Kader des Aufsteigers sich das alles so vorgestellt?

Kirchheim – Ein Bild mit Symbolcharakter: Mit einem blauen Turban um den Kopf geht Ruben Milla Nava vom Platz der Kies-Arena in Gilching, nachdem der Kirchheimer SC beim 1:5 gegen den TSV 1860 München II erneut eins auf die Nuss bekommen hatte. Sechzig-Angreifer Mansour Ouro-Tagha entschuldigt sich dann beim KSC-Innenverteidiger für sein Einsteigen in der 65. Minute, als er mit hohem Bein in den Zweikampf ging, seinen Kontrahenten am Kopf verletzte.

„Es sieht schlimmer aus, als es ist“, gibt Milla Nava Entwarnung. „Als ich noch für den SC Olching gespielt habe, musste ich gegen den FC Memmingen II mal mit einer dicken Beule und einem Cut raus, diesmal sind es nur Schürfwunden, und ich konnte ja ohne Probleme weitermachen“, erinnert er sich an seine Zeit beim Südwest-Landesligisten. „Da hatte ich zwei super Jahre, wollte aber in Kirchheim den nächsten Schritt gehen.“

Auf die Frage, ob er die Entscheidung angesichts des desaströsen Saisonstarts mit nur einem Punkt und bereits 38 Gegentoren bereits bereue, antwortet der 1,92 Meter große Abwehrmann wie aus der Pistole geschossen: „Nein, absolut nicht. Natürlich macht es keinen Spaß, wenn du immer wieder verlierst, und ich habe eine solche Negativserie bisher auch noch nicht erlebt, aber ich hake so ein Wochenende möglichst schnell ab, konzentriere mich auf die nächste Aufgabe. Und das tut die ganze Mannschaft auch, alle hängen sich im Training gleich wieder rein, die Stimmung ist gut.“

Als einziger Akteur im Kader stand der Deutsch-Spanier in allen zehn Punktspielen von der ersten bis zur letzten Minute auf dem Platz, ist mit seinen Leistungen als Abwehrspieler „grundsätzlich zufrieden“. Aber auch selbstkritisch – schließlich sprechen 38 Gegentore nicht gerade für eine stabile Defensive: „Ich bin erst 22 Jahre alt, neu in der Bayernliga und mache ebenfalls Fehler.“

Das weiß auch Spielertrainer Steven Toy, der Milla Nava sehr schnell das Vertrauen schenkte: „Wir sind sehr froh, dass wir ihn haben – gerade im Hinblick anstehenden Generationswechsel. Er macht seine Sache gut. Manchmal hebt er das Abseits auf, weil er lieber weiter hinten steht und nichts riskieren will.“

Beiden Abwehrspezialisten ist klar, dass sich im Defensivverhalten möglichst schnell etwas tun muss. „Das gilt für die gesamte Mannschaft“, findet Milla Nava, der die Saison noch lange nicht abgeschrieben hat: „Es ist ja nicht so, dass wir neunzig Minuten eingeschnürt werden und hoffnungslos unterlegen sind. Am Ende brechen uns nur Kleinigkeiten das Genick, weil wir eben nicht lange genug mit dem Kopf da sind.“

Aufrufe: 011.9.2023, 15:08 Uhr
Guido VerstegenAutor