2024-05-02T16:12:49.858Z

Spielbericht

Rottendorf startet die Aufholjagd

Mit einem überzeugenden Auftritt startete das Gröschl/Lang Team den Kampf um den Klassenerhalt in der Landesliga Nordwest. Auf dem neuen, aber leider rutschigen Kunstrasen am Aschaffenburger Schönbusch zeigte der TSV alle Tugenden und auch Qualitäten, die es benötigt die Liga zu halten.

Doch bevor Schiedsrichter Hofmann die Partie anpfiff überreichte Kapitän Nico Schubert im Namen der Mannschaft den Gastgebern, in deren Reihen viele Spieler mit türkischen Wurzeln stehen, noch einen Scheck über 500 Euro, die den Opfern des schrecklichen Erdbebens zu Gute kommen sollen – eine tolle Geste!

Die Gastgeber zeigten sich jedoch in der Anfangsphase des Spiels nicht in Geberlaune und drückten mit schnellem Kombinationsspiel den TSV in die eigene Hälfte. Doch schon in den ersten Minuten erkannte man, dass die Heimelf bei schnellen Kontern anfällig war und so war es der TSV, der das erste Ausrufezeichen setzte. In der 13. Minute kam Moritz Schubert zu einer Flanke vom linken Flügel, die beim aufgerückten Julian Weber ihren Abnehmer fand, dieser aber zu wenig Druck hinter seinen Kopfball bekam. Torhüter Schreiber konnte die Kugel zur Ecke lenken. Nur drei Minuten waren vergangen als Vatan Spor eiskalt zuschlug. Auf der linken Angriffsseite fand die TSV Abwehr keinen Zugriff und so war es der sehr auffällige Ferizovic, der einen Pass direkt annahm und aus 15 Metern unhaltbar ins lange Eck einnetzte. Der gleiche Spieler leitete nur zehn Minuten später die nächste Riesenchance der Gastgeber ein, als er sich auf dem rechten Flügel gegen Jakob Siedler durchsetzte und scharf vor das Tor passte. Dort brachte es sein Mitspieler tatsächlich fertig, den Ball aus fünf Metern am leeren Tor vorbei zu schieben. Doch statt 2:0 zu führen kassierte der SV fast postwendend den Ausgleich. In der 28. Minute spielte Mathis Böhler eine Ecke flach an den Sechzehner zurück, wo Nico Schubert den Ball direkt Richtung Tor beförderte und Glück hatte, dass sein Abschluss unhaltbar in die Maschen abgefälscht wurde. Nur 120 Sekunden danach hätte sein Bruder Moritz um ein Haar fast die Führung erzielt als er von Böhler steil geschickt wurde, doch leider geriet die Ballannahme etwas zu weit und sein Schuss aus spitzem Winkel landete am Aschaffenburger Lattenkreuz. Die Schlussminuten der ersten Halbzeit boten in der Folge große Unterhaltung! In der 39. Minute hatte sich wieder einmal Ferizovic gegen mehrere Rottendorfer durch gedribbelt, sein strammer Abschluss aus 14 Metern knallte jedoch gegen den rechten Pfosten. Für den letzten Aufreger vor dem Pausenpfiff dieser nasskalten Partie sorgte aber der TSV in der Nachspielzeit. Nach einer Böhler-Ecke war es wieder Weber, der am höchsten stieg, doch erneut geriet sein wuchtiger Kopfball zu zentral und konnte mit einem tollen Reflex vom SV-Keeper über die Latte gelenkt werden.

Der zweite Spielabschnitt begann wie der erste geendet hatte, nämlich mit Chancen auf beiden Seiten. Es war kaum eine Minute vergangen, als Nico Schubert am rechten Flügel in Ballbesitz kam und in die Mitte zog. Aus 20 Metern hämmerte er die Kugel an die Unterkante der Latte und der zurück springende Ball landete bei Jannik Fischer, der diesen jedoch mit dem Kopf nur streifte. Schon im nächsten Angriff blitzte die Gefährlichkeit der Gastgeber wieder auf. Mit einer feinen Kombination hatte man sich bis in den Strafraum gespielt, doch diesmal versagten Ferizovic die Nerven und er schob den Ball am Kasten vorbei. Der TSV hingegen machte es zwei Minuten später besser. Nico Schubert hatte seinen Bruder Moritz mit einem gefühlvollen Pass in den freien Raum geschickt, von wo er unaufhaltsam Richtung Tor dribbelte und aus 18 Metern das Spielgerät ins linke untere Eck feuerte (50.) Nur neun Minuten danach schlug Rottendorfs Top-Goalgetter wieder zu. Nico Schubert hatte einen Freistoß in den Strafraum auf Böhler gezirkelt, welcher die Kugel auf Moritz Schubert prallen ließ. Dieser fackelte nicht lange, ließ den Ball einmal aufhüpfen und beförderte ihn von der Strafraumgrenze an Freund und Feind vorbei ins Gehäuse der konsternierten Gastgeber. Die folgenden zehn Minuten waren von einem sichtlichen Bemühen des SV gekennzeichnet den Anschluss zu erzielen, erwiesen sich aber letztendlich als ungefährlich für den TSV. Dieser bewies mit seinem nächsten Angriff seine an diesem Tage große Effektivität. Niklas Fritzler schickte auf der rechten Seite Nico Schubert auf die Reise, welcher den Ball hoch vor das Vatan-Tor schlug, wo Robin Busch, technisch höchst anspruchsvoll, am langen Pfosten das Leder volley im rechten Eck versenkte und seine aufsteigende Form unterstrich (71.). In der 80. Minute gelang den Gastgebern durch einen kuriosen Treffer noch Ergebniskosmetik, als ein von rechts flach vor das Tor gespielter Ball an Rottendorfer Verteidigern und Torhüter Väth vorbei ins lange Eck kullerte. Sturmtank Noyan hatte der Kugel noch eine kleine Richtungsänderung gegeben. Fast mit dem Schlusspfiff wäre den Gastgebern dann doch noch das 3:4 geglückt, als sie mit einem Steckpass einen Stürmer am Elfmeterpunkt frei spielten, dieser jedoch an Väth scheiterte.

Nach dieser Leistung kann der TSV optimistisch in die verbliebenen Partien gehen, hat man doch gezeigt, dass man in fast voller Besetzung absolut landesligatauglich ist. Das kommende spielfreie Wochenende nutzt der TSV zu einem Testspiel beim mittelfränkischen Landesligisten aus Schwabach, bevor es in 14 Tagen mit einem Auswärtsmatch beim souveränen Tabellenführer FC Coburg weiter geht.

Aufrufe: 026.2.2023, 12:09 Uhr
Fabian HeßAutor