2024-04-25T14:35:39.956Z

Pokal
Kurz nach dem Abpfiff wurde bei Rot-Weiss Wittlich kräftig gefeiert: Gerade hatte der Rheinlandligist den klassenhöheren Oberligisten Cosmos Koblenz aus dem Pokalwettbewerb geworfen.
Kurz nach dem Abpfiff wurde bei Rot-Weiss Wittlich kräftig gefeiert: Gerade hatte der Rheinlandligist den klassenhöheren Oberligisten Cosmos Koblenz aus dem Pokalwettbewerb geworfen. – Foto: Andreas Arens

Rot-Weiss gelingt die Überraschung ​

Rheinlandpokal-Achtelfinale: Wittlicher düpieren den klassenhöheren Oberligisten Cosmos Koblenz im Elfmeterschießen – Salmrohr gewinnt souverän bei Bezirksligist im Westerwald.​ VIDEOINTERVIEWS

Rot-Weiss Wittlich - FC Cosmos Koblenz⇥5:4 (0:0, 0:0) nach Elfmeterschießen

Um 17.19 Uhr war am Mittwochabend die Überraschung perfekt: Ralf Rizvani hatte den fünften Elfmeter für Rot-Weiss Wittlich souverän verwandelt und damit sein Team ins Pokal-Viertelfinale geschossen. Hier geht’s am oder um den 6. März kommenden Jahres gegen den Gewinner der Partie zwischen Rheinlandligist Ahrweiler BC und Oberligist FC Karbach. Dieses Spiel findet erst am Dienstag, 7. November statt. Bei der Entscheidung vom Punkt aus zeigten die Wittlicher gegen den klassenhöheren FC Cosmos Koblenz Nervenstärke und brachten alle fünf Schüsse souverän im Netz der Gäste unter. Beim Oberligisten vergab Ben Heuser, der am glänzend reagierenden Philipp Berhard scheiterte. Der Wittlicher Schlussmann hatte auch seinen Anteil daran, dass es nach 120 kampfbetonten und intensiven Minuten 0:0 hieß. Mal fischte der 21-Jährige, der zuletzt in der Liga nur auf der Bank saß, einen abgefälschten Schuss aus dem Winkel (Can Moustfa, 19.), mal rettete er aus kurzer Distanz gegen Nazif Tchadjei (45.+4). In der 82. Minute vollbrachte der Wittlicher Keeper seine größte Tat, als er den Kopfball von Jan Henrich mit einem Monsterreflex klärte. Gegen Ende der regulären Spielzeit und in der Verlängerung hatten die unter Vollprofibedingungen arbeitenden Koblenzer erwartungsgemäß mehr zuzusetzen. Wittlich hielt aber mit viel taktischer Disziplin und enormer Leidenschaft dagegen. Vereinzelt gelangen Rot-Weiss auch Nadelstiche. Schon nach wenigen Sekunden wäre der Lupfer von Ömer Kayhaoglu fast im Cosmos-Kasten gelandet. Der Schuss von Albutrin Aliu ging knapp am langen Pfosten vorbei (31.), und in der Verlängerung verfehlte der Kopfball von Kahyaoglu knapp das Ziel (114.).

„Wir wussten um deren Stärke, hätten mit etwas Glück auch schon gegen Ende der Verlängerung in Führung gehen können“, sagte Rot-Weiss-Trainer Guido Habscheid, der sich riesig über den nächsten Coup im Pokal freute: „Meine Jungs haben die Räume gut zugemacht und mit viel Einsatz verteidigt. Der Sieg ist nicht unverdient.“ Elfmetertöter Berhard strahlte: „Ich habe ein bestimmtes Muster bei Elfmetern, das Erfolg gebracht hat.“ Sein Team habe es „super gemacht gegen eine Mannschaft, die eine Liga höher spielt“. RW Wittlich: Berhard - Harig, Düpre (97. T. Habscheid), Aliu (75. Prebreza), Kahyaoglu, Stefan, Braun (86. Schütz), N. Habscheid, Habbouchi, M. Habscheid (69. Rizvani), Heck (59. Littau).

Schiedsrichterin: Naemi Breier (Zerf)

Zuschauer: 205

Tore im Elfmeterschießen für Wittlich: Nils Habscheid, Ömer Kahyaouglu, Gabriel Harig, Daniel Littau, Ralf Rizvani.

Guido Habscheid, Trainer von Rot-Weiss Wittlich:

Wittlichs Torwart Philipp Berhard:

SG Müschenbach/Hachenburg - FSV Salmrohr⇥1:4 (0:1)

Der klassenhöhere Rheinlandligist ist seiner Favoritenrolle beim Gastspiel im Westerwald gerecht geworden und gewann auch in der Höhe verdient mit 4:1. Damit trifft die Mannschaft von Trainer Frank Meeth nun im Viertelfinale auswärts auf die ebenfalls eine Liga tiefer angesiedelte SG Altenkirchen/Neitersen. Mann des Tages auf dem holprigen Rasenplatz in Müschenbach war Eric Haas. Bereits in der sechsten Minute nutzte der 20-Jährige einen Torwartfehler aus und staubte zum 1:0 für den FSV ab. Per platziertem Flachschuss gelang Haas nach gut einer Stunde der zweite Salmrohrer Treffer. Nach einer Faustabwehr von Julius Benz, bei der sich der Schlussmann mit einem Akteur der Hausherren ins Gehege gekommen sein soll, zeigte Schiedsrichter Robert Depken zur großen Überraschung von Frank Meeth und seiner Mannschaft auf den Elfmeterpunkt. Fabian Hüsch traf zum 1:2 (66.). Spannung kam aber nur kurz auf, schließlich bugsierte Justus Bonn den Ball nur sechs Minuten später nach einer Ecke von Louis Thul ins eigene Netz. Auf Zuspiel des starken Haas setzte Hendrik Thul den Schlusspunkt (89.). Meeth freute sich darüber, dass sein Team nach den jüngsten Negativerlebnissen in der Liga im Pokal wieder in die Erfolgsspur zurückfand, bemängelte aber die mangelhafte Chancenverwertung. Hendrik Thul und Alexander Klein vergaben mehrfach hochkarätige Möglichkeiten. „Aber es ist mir lieber, man hat so viele Chancen als keine“, wollte Meeth nicht allzu hart mit seinen Schützlingen ins Gericht gehen. Fußballerisch sei noch Luft nach oben gewesen. Positiv registrierte er, dass man dem Gegner nur wenige Entfaltungsmöglichkeiten in dessen Offensive gegeben habe. Doppeltorschütze Haas merkte an: „Wir haben uns in der ersten Hälfte noch schwer getan. Danach lief es runder und wir konnten noch drei weitere Treffer erzielen.“

Salmrohr: Benz - Mennicke (90. Meyer), Klein, H. Thul, L.Thul, Kirsch (90. Chukwuemeka), Eichhorn, Munzel, Hansen, Haas (90. Willwertz), Grün.

Tore: 0:1, 0:2 Haas (6., 64.), 1:2 Fabian Hüsch (66., Foulelfmeter), 1:3 Justus Bonn (Eigentor, 72.), 1:4 H. Thul (89.)

Schiedsrichter: Robert Depken (Koblenz)

Zuschauer: 130

Doppeltorschütze Eric Haas:

Salmrohrs Trainer Frank Meeth:

Aufrufe: 02.11.2023, 18:42 Uhr
Andreas Arens Autor