2024-05-24T11:28:31.627Z

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Beim Walking Football, wie hier in Groß-Winternheim, darf nur gegangen werden.
Beim Walking Football, wie hier in Groß-Winternheim, darf nur gegangen werden. – Foto: Thomas Schmidt

Rennen verboten beim "Walking Football"

"Walking Football" kommt mittlerweile auch in Rheinhessen an +++ Kameradschaft steht im Vordergrund

MAINZ-BINGEN. Spaß am Fußballspielen, spielerisch in Bewegung bleiben, dadurch die Gesundheit verbessern und zusätzlich noch interkulturelle Kontakte knüpfen. Das sind laut Webseite der Deutschen-Fußball-Liga (DFL) die Ideen hinter der "Walking Football League", die der FC Schalke 04 und Bayer 04 Leverkusen für die Saison 2018/19 ins Leben gerufen haben. Auch bis nach Rheinhessen haben sich Idee und Begeisterung für den deutlich langsameren Fußball mittlerweile verbreitet.

Doch was ist Walking Football eigentlich? Kurz gesagt eine Variante des Fußballs, für ältere Menschen und für diejenigen, die nicht in der Lage sind, das traditionelle Spiel zu spielen. Gerd Schmitt, Vorsitzender des Fußballkreises Mainz-Bingen, sagt, man wolle mit dem Angebot Fußballer ansprechen, die nicht mehr rennen können. Aber nicht nur alte Männer, sondern auch Frauen und Kinder seien die Zielgruppe. "Weil es beim Walking Football nicht so auf das Körperliche ankommt", so Schmitt weiter.

Spieleranzahl und Platzgröße sind flexibel

Erste Vereine in der Region haben die Idee bereits umgesetzt und in den Vereinsalltag integriert. Die TSG Groß-Winternheim ist im Landkreis Mainz-Bingen der Vorreiter. Jürgen Domann, Breitensportbeauftragter des Kreises, sagt: "Dort treffen sich regelmäßig acht bis zehn Leute, die werden langsam an den Sport herangeführt." Kreisverantwortliche und Vereine sehen im Walking Football eine Möglichkeit, um unter anderem neue Mitglieder zu werben. Domann sagt zwar, dass sich die Euphorie noch in Grenzen halte, dass dies aber sicher nach und nach komme. "Das muss sich erst rumsprechen, wir müssen in die Köpfe der Leute kommen", sagt der Breitensportbeauftragte.

Andere Vereine wollen nachziehen

Er könnte Recht behalten, denn auch andere Vereine im Kreis wollen bald nachziehen und die Idee umsetzen. Schmitt sagt: "Uns liegen Anfragen aus Weiler und Schwabsburg vor. Die wollen es in ihre Sportangebote einflechten. Und noch mehr Vereine haben erstes Interesse signalisiert." Walking Football ist laut Schmitt in der Theorie leicht umzusetzen. Denn ideal sei, dass man nicht zwingend einen großen Platz benötige. Ein Kleinfeld oder gar ein noch kleineres Feld reichen aus. "Walking Football kann vier gegen vier oder sieben gegen sieben gespielt werden. Das ist nicht so scharf reguliert." Dadurch böten sich den Vereinen mehr Möglichkeiten. Es müsse nicht der ganze Platz blockiert werden, mehrere Mannschaften könnten gleichzeitig trainieren.

In Zukunft auch Deutsche Meisterschaften

Ein weiteres Merkmal, das Walking Football auszeichnet, aber nicht auf, sondern neben dem Platz stattfindet, soll die Stärkung der Gemeinschaft sein. So wie es auch auf der Webseite der DFL steht. Der Kreisvorsitzende unterstreicht das: "Die Kameradschaft soll im Vordergrund stehen. Walking Football soll jeden ansprechen." Es gelte das Motto: Früher anfangen, länger dabeibleiben. Walking Football soll laut Schmitt nicht nur neue Mitglieder in die Vereine bringen, sondern auch aktive Mitglieder halten. In Zukunft sind auch Deutsche Meisterschaften geplant. Vielleicht gebe es irgendwann auch auf regionaler Ebene Meisterschaften, hoffen Schmitt und Domann.

Aufrufe: 020.12.2022, 06:00 Uhr
Aaron NeumannAutor