2024-06-14T14:12:32.331Z

Allgemeines
Der SV Schelsen hat sich wacker geschlagen.
Der SV Schelsen hat sich wacker geschlagen. – Foto: Sascha Köppen

Remis gegen den Meister als Wendepunkt

Nach einer schwachen Wintervorbereitung wirkte es, als sei beim Aufsteiger der Kreisliga A „die Luft raus“. Das 2:2 gegen die Red Stars war dann die Initialzündung für eine bärenstarke Rückrunde. Nun steht in Schelsen ein Umbruch an.

A Es war die erste Kreisliga-A-Saison in der 40-jährigen Vereinsgeschichte des SV Schelsen – und die schloss der Aufsteiger nach furioser Rückrunde auf Platz acht ab. Nun steht beim Dorfverein ein großer Umbruch an – auf und neben dem Platz.

So lief die Rückrunde

Einen Punkt stand der SV Schelsen am Ende der Hinrunde über der Abstiegszone – und drehte dann mächtig auf. Insgesamt sammelte der Aufsteiger in der zweiten Saisonhälfte 23 Punkte und belegte damit in der Rückrundentabelle hinter dem Spitzenquartett – Red Stars, Türkiyemspor, Odenkirchen, RSV – den fünften Rang. Neben den sieben Siegen, darunter die beeindruckenden Erfolge über den SC Rheindahlen (4:2) und die Sportfreunde Neersbroich (4:1), rang der SV dabei sogar den beiden Aufsteigern Red Stars (2:2) und Türkiyemspor Mönchengladbach (1:1) jeweils ein Unentschieden ab.

Im Rückblick macht Schelsen-Coach Frank Wachmeister das Duell gegen Meister Red Stars als wichtigsten Moment der Rückrunde aus. „Die Wintervorbereitung lief nicht gut, die Trainingsbeteiligung war ungewohnt schlecht und irgendwie war die Luft raus“, sagt Wachmeister, der aus diesen Gründen kein gutes Gefühl vor dem Duell mit dem späteren A-Liga-Meister Anfang März hatte. „Unser Spiel war dann aber super, und das 2:2 total verdient. Das war nach der schlechten Vorbereitung im Winter der Wendepunkt.“ So sprang nach der Debütsaison des Dorfvereins in der Kreisliga A ein starker achter Platz heraus – das Saisonziel Klassenerhalt war dementsprechend frühzeitig erreicht.

Das war gut

Dem erfahrenen Aufstiegscoach Frank Wachmeister war von Saisonbeginn an klar, dass sein Team in der neuen Liga nur übers Kollektiv bestehen könne. Und das hat Schelsen 28 Spiele lang geprägt. „Das Team hat gemerkt: Wenn wir zusammen anpacken, können wir alles schaffen. Trotz des Umbruchs im vergangenen Sommer sind in der Mannschaft sehr schnell Freundschaften entstanden, das zeichnet uns aus“, so Wachmeister. Das habe sich auch bei den Ersatzspielern gezeigt, die trotz geringer Spielzeit immer voll dabei waren. Spielerisch war der Coach in der Rückrunde insbesondere mit dem schnellen Umschaltspiel und den gefährlichen Standards zufrieden.

Das war nicht so gut

„Wenn du dir als Aufsteiger Platz acht bis zwölf vornimmst, und am Ende wirst du Achter, dann gibt es an der Saison nicht so viel zu kritisieren“, sagt Wachmeister. Neben der schwachen Vorbereitung sei es für die Mannschaft nach dem Aufstieg vor einem Jahr zunächst schwer gewesen, eine Identität zu finden. Nach vielen, teils hochkarätigen Abgängen und der Integration der Nachwuchsspieler hätte es einige Zeit gedauert, bis das Team zusammengefunden hätte – am Ende aber mit Erfolg.

Der Spieler der Saison

Das „Michael-Duo“ stach aus dem Kollektiv heraus. In der Abwehr zog Michael Prigge mit seinen 39 Jahren die Fäden, steuerte zudem sieben Tore bei; in der Offensive avancierte Michael Nelißen mit 19 Treffern zum gefährlichsten Torschützen des SV Schelsen. „Beide waren schon im Aufstiegsjahr enorm stark und auch in dieser Saison ein wichtiger Teil unserer Achse“, so Wachmeister.

So geht es weiter

Mit einem großen Umbruch – so viel steht fest. Die größte Veränderung betrifft die Trainerposition, die Erfolgscoach Frank Wachmeister nach vier Spielzeiten freiräumen wird. An seine Stelle tritt Chris Niebel, der mit dem SV Schelsen am 1. Juli indie Vorbereitung gestartet ist. Ebenfalls nicht mehr dabei sind Kai Semrau, Ali Alsaleh (beide TuS Liedberg), Alan Lipemba M‘Bulayi (Rheydter SV), Maurice Vaßen (Rheydt 08), Michael Nelißen (Wassenberg), Samad Yahyaoui (Dülken) und Yadi Camara (Türkiyemspor). Neu verpflichtet für die kommende Saison hat der SV Jonas Bihn (ASV Süchteln), Taylor Helm (Erft Kapellen), Nils Muders (Geistenbeck), Lukas Käsebier (SV Lürrip), Vasilios Anthitsis (Neuwerk), Basti Roquet, Oscar Wietheger, Sebastian Selke und David Ringel (eigene Jugend). „Die Mannschaft wird wieder ein neues Gesicht bekommen und muss – wie schon in den letzten Jahren – zu einer Einheit werden“, sagt Frank Wachmeister.

Aktuell sind sechs Testspiele geplant: Gegen SC Niederkrüchten (9.7.), Mennrath II (12.7.), Erft Kapellen U19 (16.7), Hellas Düsseldorf (23.7.), VFR Büttgen (2.8.) und Korschenbroich (6.8.).

Aufrufe: 04.7.2023, 22:00 Uhr
Sebastian KalenbergAutor