2024-05-10T08:19:16.237Z

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Reinhold Ackermann hört auf als med. Betreuer des SV Mietingen

Beim letzten Saisonspiel des SV Mietingen am vergangen Samstag hatte Reinhold Ackermann alias „Acki“ nach 19 Jahren im Dienst zum letzten Mal als medizinischer Betreuer der ersten Mannschaft assistiert.

Acki, warum hörst du auf und gehst du mit einem lachenden oder weinenden Auge?

Ich geh nicht nur mit einem weinenden Auge, sondern mit zwei. Eigentlich wollte ich aus Altersgründen schon letztes Jahr aufhören, habe mich aber überreden lassen, dass ich für ein weiteres Jahr weitermache, um den neuen Trainer zu unterstützen. Dass ich jetzt mit dem Gewinn der Meisterschaft aufhöre, damit habe ich nicht gerechnet und das ist für mich noch ein ganz besonderer Höhepunkt.

Wie und warum bist du zum SV Mietingen gekommen?

Ich habe im Sommer 2004 in Schemmerhofen als Spieler der ersten Mannschaft mit 38 Jahren aufgehört. Die Nachricht hat über Umwege den damaligen Abteilungsleiter Fußball, Richard Glenzinger, erreicht. Wir kannten uns bis zu diesem Zeitpunkt nicht - heute sind wir beste Freunde. Die Chemie zwischen uns stimmte und eine Stunde später war ich per Handschlag der zukünftige medizinische Betreuer der ersten Mannschaft. Am darauffolgenden Donnerstag spielte Mietingen gegen Wacker Biberach und ich saß mit auf der Bank ohne dass ich einen einzigen der Mietinger Spieler kannte. Das Spiel wurde von Mietingen 3:1 gewonnen, ebenso auch die nachfolgenden Spiele und wir wurden Meister. Von den Mietinger Spielern wurde ich daraufhin als „Meistermacher“ bezeichnet.

Was war deine Hauptaufgabe als medizinischer Betreuer?

Meistens ging es um leichtere Blessuren, die mit etwas Eis zur Kühlung zu lindern waren. Allerdings hatte ich auch ein paar schwere Fälle wie einen Schienbein- oder Wadenbeinbruch. In den vergangenen Jahren sind viele Kreuzbandrisse dazugekommen, sowas hat es am Anfang gar nicht gegeben. Bei diesen Verletzungen musste ich schnell erkennen, wo die fachliche Kompetenz durch einen Notarzt notwendig ist.

Was hat dich befähigt, medizinischer Betreuer zu sein?

Schon in meinem Berufsleben hatte ich viele Kurse als Ersthelfer mitgemacht. Ebenso habe ich viel von professionellen Physiotherapeuten wie Sarah Feigelmann dazugelernt. Wenn dann aus dem Krankenhaus die Rückmeldung von den Fachärzten kam, dass die Vorbehandlung bestens war, war das für mich eine große Anerkennung.

Was bedeutet dir der SV Mietingen?

In der Vorstandschaft hat jeder sein Ressort um das er sich kümmert. Deshalb ist auch alles in einem Top-Zustand. Mietingen hat ein Sportgelände das Oberligareif ist. Außerdem sind die Leute hier sehr freundlich. Darum wird dieser Verein auch immer in meinem Herzen bleiben.

Deine Frau Hannelore begleitet dich bei jedem Spiel. Was bedeutet dir das?

Schon wo wir geheiratet haben, habe ich zu ihr gesagt, dass ich zu 99,9 Prozent am Sonntag auf dem Sportplatz bin und Hannelore hat gesagt, sie geht mit und dann hat sie mich auch immer begleitet.

Gibt es noch weitere Aktivitäten von dir im Verein?

Ja, ich bin zum Beispiel noch seit zehn Jahren Schiedsrichterbeauftragter. In dieser Zeit habe ich zwei Schiedsrichter dazugewonnen. Selber habe ich viele Spiele gepfiffen.

Sieht man dich auch in Zukunft auf dem Sportplatz?

Natürlich werde ich mir das eine oder andere Spiel vom SVM anschauen. Ich werde dann auch auf andere Sportplätze gehen. Als erstes werde ich allerdings nach Gladbach fahren und meine Borussia anschauen. Ich habe zwei große Fußball-Lieben, Mietingen und Gladbach. Mietingen kommt aber noch vor Gladbach.

Worauf bist du besonders stolz?

Dass ich im März dieses Jahres vom Deutschen Fußballbund mit dem Vereins-Ehrenamtspreis ausgezeichnet wurde. Das kriegt nicht jeder. Mein Herz wird immer für den SV Mietingen schlagen.

Aufrufe: 012.6.2023, 21:55 Uhr
Steffen Steinle - SV MietingenAutor