Vor rund vier Wochen meldete unsere Redaktion exklusiv, dass Oberligist Ratingen 04/19 Slone Matondo von VVV Venlo II verpflichtet hat. Damit galt seinerzeit die Kaderplanung des Sportlichen Leiters Frank Zilles für Cheftrainer Christian Dorda als abgeschlossen. Doch dann verpasste der Zugang die ersten vier Pflichtspiele: den Auftakt im Niederrheinpokal beim A-Ligisten SV Thomasstadt Kempen ebenso wie die Liga-Partien gegen Niederwenigern, Nettetal und Baumberg.
Der Grund: Der gebürtige Mönchengladbacher war nicht rechtzeitig spielberechtigt geworden. Das lag aber weder am abgebenden niederländischen Verein, noch an den Ratingern. José Concellon erklärt als Vereins-Geschäftsführer von 04/19: „Bei einem Transfer aus dem Ausland müssen wir beim Verband, in dem Fall dem Westdeutschen Fußballverband, einen internationalen Wechsel beantragen. Da wird dann zunächst geprüft, ob alle Unterlagen wie Pass und Meldebestätigung und so weiter dabei sind. Dann geht das Ganze zum DFB, der das alles noch einmal prüft, und der schickt das dann zurück, wenn etwas fehlt.“
Das war hier nicht der Fall, dennoch dauerte es bis Anfang der Woche, bis Matondos Spielberechtigung kam. „Wir hatten alle Unterlagen eingereicht. Wir wissen ja, welche wir brauchen“, beteuert Concellon, der dabei auch Austausch mit und Hilfe von Zilles hatte. „Man muss halt eine Zeit lang warten, bis die Prüfung abgeschlossen ist. Der DFB prüft bei Vertragsspielern zum Beispiel ihren Status in den Ländern, in denen sie gespielt haben, und schaut beispielsweise, ob es noch irgendwelche Forderungen gibt.“
Nun ist Matondo spielberechtigt, der 21-Jährige stand am Freitagabend in der zweiten Runde im Niederrheinpokal im Heimspiel gegen Liga-Konkurrent SpVg. Schonnebeck auch gleich im Kader. Bislang hatte James Shepard als Linksverteidiger bei 04/19 agiert, der 20-jährige Zugang vom KFC Uerdingen ist zwar ein dafür nötiger Linksfuß, aber eigentlich Innenverteidiger. Und das war bei seinen Einsätzen auch zu erkennen: Defensiv ließ Shepard wenig anbrennen in seinen Zweikämpfen, nach vorne fehlte ihm aber oft das nötige Tempo, und auch die Flanken kamen nicht immer an – in Baumberg setzte er zwei hinter das Tor statt in den Strafraum. Als gelernter Linksverteidiger dürfte Matondo da die besseren Karten haben.
Seine Verpflichtung war Teil der 120 bis 150 Anträge auf Vereinswechsel zu 04/19 inklusive Erstanmeldungen, die Concellon zwischen dem 1. Juni und 4. September abwickelte. Zur Erinnerung – ein Vollzeit-Geschäftsführer ist er nicht, sondern macht das zusätzlich zu seinem Haupt-Job als kaufmännischer Angestellter eines US-Unternehmens in Ratingen, wo er im Fuhrpark-Management tätig ist. „Wir sind bei 04/19 aber gut aufgestellt und haben ein gutes Team, mit dem wir uns die Arbeit aufteilen können“, beteuert Concellon. Dennoch dürfte er froh sein, dass der Matondo-Deal nun geschafft ist.