Ratingen 04/19 darf nur noch auf sich schauen

Am Sonntag (15 Uhr) tritt der Tabellen-13. nun beim -Zweiten Ratingen 04/19 an, dessen kleine Serie ebenfalls vor der Osterpause endete: Nach zuvor vier ungeschlagenen Spielen, darunter zwei Siegen, kassierte das Team von Trainer Martin Hasenpflug in der Nachspielzeit bei ETB Schwarz-Weiß Essen am Gründonnerstag eine bittere 0:2-Niederlage.

Lizenzfrage im Aufstiegskampf

Im Anschluss verkündeten die Gastgeber, dass sie die Lizenz für die Regionalliga beantragt haben – genau wie die Ratinger, die die Unterlagen am selben Tag durch den zweiten Vorsitzenden Michael Schneider beim Verband eingereicht hatten. „Die einstimme Entscheidung des Ratinger Stadtrates zur Ertüchtigung des Stadions gemäß der geforderten Auflagen (...) und die aktuelle Tabellenplatzierung unseres Oberligateams haben uns ermutigt, diesen Schritt zu gehen“, verkündete 04/19 anschließend.

Diese Platzierung gilt es nun aber zu halten. Da der um zehn Punkte enteilte Spitzenreiter Sportfreunde Baumberg seinen Verzicht auf den Aufstieg erklärt hat, würde Rang zwei, eventuell sogar Rang drei, reichen, um in die Regionalliga zu kommen. Denn neben ETB und 04/19 hat nur noch der aktuell viertplatzierte KFC Uerdingen den Lizenzantrag gestellt, nicht aber die SpVg Schonnebeck, die bis auf einen Punkt an die Ratinger herangerückt ist und drei Zähler Vorsprung vor Uerdingen hat. Würde 04/19 am Saisonende also hinter den verzichtenden Teams aus Baumberg und Schonnebeck landen, darf es in die Regionalliga aufsteigen. Nicht vorbei dürfen demnach die ebenso aufstiegswilligen KFC und ETB. Vier Punkte Vorsprung hat 04/19 auf Uerdingen, sechs auf Essen.

Daumendrücken im Topspiel

Sicherlich schielt man in Ratingen bereits auf den Samstag, wenn die SFB den KFC zum Spitzenspiel empfangen und drückt dabei dem Spitzenreiter die Daumen. Zudem empfängt ETB als Tabellenfünfter am Sonntag den durchaus unangenehmen direkten Verfolger VfB 03 Hilden – gut möglich also, dass beide Aufstiegskonkurrenten am Wochenende nicht dreifach punkten. Das ist aber nichts, was die Ratinger beeinflussen können – daher muss ihr ganzes Augenmerk auf der eigenen Aufgabe daheim gegen Kleve liegen. Auch das Highlight im Halbfinale des Niederrheinpokals bei Drittligist Rot-Weiss Essen am Mittwoch (19.30 Uhr) darf in den Köpfen noch keine Rolle spielen.

Das bestätigt Hasenpflug: „Wir haben uns mit der Mannschaft und dem Staff noch einmal ausgetauscht, weil wir bisher noch nicht an die Leistung der Hinrunde angeknüpft haben. Wir sind allgemein zu dem Schluss gekommen, dass wir uns nicht weiter ablenken lassen dürfen von äußeren Einflüssen. Wir dürfen nur noch auf unser jeweils nächstes Spiel schauen, nicht darauf, was andere Mannschaften auf anderen Plätzen machen. Wir müssen uns wieder fokussieren, dann wird die Leistung auch wieder kommen. Wir haben uns zu viel ablenken lassen, jetzt konzentrieren wir uns komplett auf Kleve.“

Dort hatte es im Hinspiel im August 2023 ein 2:2 gegeben, das Ergebnis war aber zweitrangig. Viel bedrückender war dabei die schwere Knieverletzung von Simon Busch, für den seitdem mindestens diese Saison beendet ist. Der Außenverteidiger verpasst so logischerweise auch das erneute Duell am Sonntag, fehlen werden den Ratingern zudem der ebenfalls am Knie verletzte Verteidiger Mike Koenders und Innenverteidiger Gianluca Silberbach, der bei ETB seine fünfte Gelbe Karte sah und so ein Spiel gesperrt ist.

Seinen Part im Abwehrzentrum neben Phil Spillmann könnte Daniel Nesseler übernehmen, der nach seinen Adduktorenbeschwerden in der Vorwoche wieder ins Training einstieg und nun die komplette Woche mitmachen konnte. Zudem ist Außenverteidiger Luca Paura, der zuletzt beruflich bedingt länger ausfiel, wieder da. „Wir haben im Defensivbereich wieder Alternativen und haben es im Abwehrzentrum ja auch gelöst, als wir nur einen Innenverteidiger hatten“, sagt Hasenpflug.

Der Ratinger Coach erwartet eine eingespielte, erfahrene Klever Mannschaft um die offensivstarken Akteure Danny Rankl und Niklas Klein-Wiele, der auch im Hinspiel früh zum 1:0 traf. „Kleve hat in den letzten Spielen wenig Gegentore bekommen und steht etwas überraschend so tief in der Tabelle“, sagt Hasenpflug und betont dann: „Wir wollen eigentlich gar nicht so sehr auf den Gegner gucken, sondern auf uns, dass wir wieder eine bessere Leistung abrufen. Dadurch, dass es in der Liga für uns um etwas geht, ist da kein Spiel zweitrangig – die ganze Konzentration muss der Liga gelten. Der Kopf spielt im Fußball eine große Rolle. Man muss Lust haben auf die Spiele, und wenn man mit den Gedanken abdriftet, ist man auch fußballerisch als Mannschaft oft nicht in der Lage, die Dinge entsprechend abzurufen. Das müssen wir bis Saisonende abstellen.“