2024-05-10T08:19:16.237Z

Spielvorbericht
– Foto: Jürgen Müller
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Positive Stimmung trotz durchwachsener Ergebnisse

Eine Standardsituation hat dem FC Thüringen Weida zuletzt drei Punkte in Eisenberg gebracht. Gleich fünf Gegentore nach ruhenden Bällen gab es für Schleiz in den letzten drei Begegnungen.

Sicher will Schleiz' Trainer Roger Fritzsch diesmal mehr Stabilität bei Standardsituationen sehen. Ansonsten macht der FSV-Trainer seiner Mannschaft auch mit Blick auf fehlende Offensivakteure wenige Vorwürfe. Dies ist bei Meistertrainer Hendrik Penzel ähnlich, der die Entwicklung beim Thüringenmeister trotz einige Punkte Rückstand auf die Spitze als positiv einordnet.

Mit Blick auf das Ende der abgelaufenen Saison empfängt der amtierende Thüringenmeister den Vorjahres-Vize-Meister. Doch seit dem ist einiges bei beiden Vereinen passiert. In der laufenden Spielzeit trifft zum aktuellen Zeitpunkt der Fünfte aus Weida auf den Elften aus Schleiz. Beide Teams rahmen aktuell das Tabellenmittelfeld ein. Verschiedene Umstände führten zu dieser Ausgangslage. Bei den Gästen aus Schleiz ist es vor allem die anhaltende Verletztenmisere, die sich insbesondere im Angriff niederschlägt. "Ich mache meinen Jungs aktuell keinerlei Vorwürfe. Wir spielen momentan in vorderster Linie mit Spielern, die eher für das Vorbereiten von Torchancen verantwortlich sind. Dies spiegelt sich in unseren Abschlusshandlungen deutlich wider. Gerisch, Pohl und Fatajo lassen sich momentan einfach nicht ersetzen. Obwohl die Jungs, die gerade in vorderster Linie agieren, alles raushauen! Ich bin beeindruckt wie die Mannschaft momentan auftritt und sich unserer Situation stellt. Leider haben wir es in den letzten beiden Partien versäumt uns für den aufgebrachten Aufwand zu belohnen", erklärt Roger Fritzsch die aktuelle Lage am Fasanengarten.

Meister Weida hat nach vier sieglosen Spielen letzte Woche in Eisenberg den Bock umstoßen können. Gegen jenen Gegner gab es letzte Saison noch zwei Niederlagen. "Wir haben uns in Eisenberg viel vorgenommen und konnten das auch über weite Strecken in Halbzeit Eins zeigen. Mitte der zweiten Halbzeit war Eisenberg am Drücker und wir mussten einige gefährliche Situationen überstehen. Der Sieg gelang uns dann durch eine Standardsituation, genau in der Drangphase des Gegners. Letztes Jahr waren wir in beiden Spielen gegen Eisenberg die bessere Mannschaft und haben beide verloren. Diesmal hatten wir das Spielglück etwas auf unserer Seite. Solche Siege sind wichtig und deshalb war ich auch stolz auf die Mannschaft", blickt Hendrik Penzel zurück.

Nach dem großen Vorjahreserfolg mit der Meisterschaft war dem jungen Weida-Trainer klar, dass auch Rückschläge kommen werden. Dennoch sieht er die Entwicklung auf dem Roten Hügel positiv. "Uns war klar, dass wir jetzt nicht automatisch die nächsten fünf Jahre Thüringenmeister werden. Die letzte Saison war hervorragend und alles lief für uns nahezu perfekt. Wir haben alles rausgehauen was wir hatten und dann fällt die ganze Anspannung ab. Nach der Meisterschaft war mir aber klar, dass die nächste Saison eine schwierige für uns wird. Das ist eine Frage der Ziele und Motivation. Mein persönliches und auch das Ziel des Vereines ist es - langfristig - einen gesunden und attraktiven Verein in der Thüringenliga zu etablieren. Dieses Ziel haben wir nicht aus den Augen verloren und sind deshalb mit der bisherigen Saison absolut zufrieden. Wir sind dieses Jahr ins Viertelfinale des Thüringenpokals gekommen und durften vor fast 2000 Zuschauern auf unserem „Roten Hügel“ spielen. Das war Wahnsinn und trägt alles zur Entwicklung bei", fasst Penzel zusammen.

Als Spitzenteam ordnet nicht nur wegen des Vorjahrestitels auch Roger Fritzsch den Gegner aus Weida ein. "Man muss neidlos anerkennen, dass die Entwicklung in Weida permanent in eine positive Richtung geht. Dass sie vor dem Pokalspiel gegen Jena nicht ganz so stabil ihre Punkte eingefahren haben, ist für mich völlig nachvollziehbar. Viele Spieler hatten sich auf das Highlight fokussiert. Da haben eventuell das ein oder andere Prozent an Konzentration gefehlt. Sie sind aus meiner Sicht eine absolute Spitzenmannschaft, die in der Tiefe und Breite ihres Kaders top besetzt ist. Sie haben Stärken bei Standards, sie haben eine gute Balance in ihrem Spielvortrag und sie haben mit Grabs, Wetzel, Urban und Pohland in ihrer vorderster Linie Spieler, die jederzeit eine Partie entscheiden können. Wir kommen zwar ohne Angst nach Weida, aber mit der nötigen Demut und dem größten Respekt", so Roger Fritzsch.

Jene Demut und Respekt erhalten die Schleizer wiederum auch vom Gegner aus Weida. "Die Spiele gegen Schleiz sind immer sehr umkämpft und darauf wird es auch ankommen. Gegen Schleiz gewinnt man nur als Mannschaft, weil du viel laufen musst und Zweikämpfe führst, die wehtun", stimmt sich Hendrik Penzel abschließend auf die Begegnung ein.

Aufrufe: 02.12.2022, 08:30 Uhr
André HofmannAutor