2024-06-14T14:12:32.331Z

Ligavorschau
Stimmungsvoll, so wie im Halbfinale der Vorsaison zwischen TSV und SVG, dürfte es auch beim Endspiel zugehen.
Stimmungsvoll, so wie im Halbfinale der Vorsaison zwischen TSV und SVG, dürfte es auch beim Endspiel zugehen. – Foto: Michael Wolff

Pokalfinale: "Da wird der Teufel los sein"

Endspiel-Derby bietet den langjährigen Ehrenamtlichen besondere Momente

Das Pokalfinale am Samstag, 11.45 Uhr, in Ingelheim wird von einem Stadionsprecher des Verbandes begleitet. Doch die Aufstellung geben die bekannten Stimmen des SV Gonsenheim und des TSV Schott Mainz durch. Schott-Stimme Robert Skarupke war früher am Willigis-Gymnasium Schüler von Hans Walter Sans, der seit drei Jahrzehnten in Gonsenheim am Mikrofon steht.

„Auch an seine Auftritte in der Saal-Fassenacht in Mombach und Gonsenheim erinnere ich mich gern“, erzählt Skarupke, „toll, dass wir beim Finale gemeinsam ans Mikro dürfen.“ Sans kennt die Familie seines TSV-Kollegen seit Jahrzehnten, aus Schuldienst und Fastnacht. „Robert macht das hervorragend“, betont das SVG-Ehrenmitglied, das auch gern die Schott-Spiele guckt.

Hans Walter Sans (Mitte) inmitten der Gonsenheimer Spieler, die im DFB-Pokal der A-Junioren in Halle gespielt haben.
Hans Walter Sans (Mitte) inmitten der Gonsenheimer Spieler, die im DFB-Pokal der A-Junioren in Halle gespielt haben.

Und vor dem Finale? „Die Aufforderung, das Spiel zu gewinnen und für sich selbst einen absoluten Höhepunkt zu erreichen, könnte man ja noch einflechten“, grinst Sans. „Die Spieler und Trainer, die nach vielen Jahren ihr letztes Spiel für den TSV erleben, noch mal vor großer Kulisse hervorzuheben“, hat sich Skarupke, der nach seiner Groundhopper-Zeit dem TSV treu bleibt, vorgenommen.

Eine „Riesen-Sache“ ist das Spiel für Schott-Betreuer Dieter Senftleben. „Ein Sieg wäre das Triple für den Verein.“ Der Essenheimer freut sich auf eine schöne Final-Atmosphäre: „Da wird der Teufel los sein. Aufregend wird’s. Die Chancen stehen 50:50, wobei ich glaube, dass wir einen Tick besser sind.“

Wenn sein TSV Schott spielt, guckt Dieter Senftleben ganz genau hin.
Wenn sein TSV Schott spielt, guckt Dieter Senftleben ganz genau hin. – Foto: Marcel Heeg / TSV Schott Mainz

Senftleben kam zum TSV, als sein Sohn Marco als Spieler begann. Seit 21 Jahren ist Bettina Stritter Betreuerin und Teammanagerin beim SVG. „Mein größtes Highlight bisher war 2014, als wir mit der A-Jugend den Verbandspokal gewonnen haben, in die Regionalliga aufgestiegen sind und zwei Spiele im DFB-Pokal gespielt haben. Ich habe immer gesagt, so etwas fehlt mir noch mit der ersten Mannschaft, vorher höre ich nicht auf.“

Mit Obst, Nüssen und Kuchen, Wasser, Saft und Kaffee werden sie beide die Spieler versorgen, so wie vor jedem anderen Spiel auch. „Wenn der Pott gewonnen wird, habe ich mein letztes selbst gestecktes Ziel erreicht und kann in den Ruhestand gehen“, lacht Stritter, „nein, im Ernst: Darüber, was dann passiert, mache ich mit Gedanken, wenn wir den Pott in den Händen halten.“

Bettina Stritter im Einsatz beim Verbandspokalfinale der A-Junioren 2014.
Bettina Stritter im Einsatz beim Verbandspokalfinale der A-Junioren 2014.

Wie schon nach den beiden Pokal-Siegen 2022 und 2023, wird der TSV-Tross auf dem Heimweg bei der Familie Senftleben halt machen. Dieters Frau Petra Senftleben, ebenfalls als Helferin omnipräsent, feiert ihren Geburtstag. „Wir haben ja alles da“, betont der Schott-Betreuer, der seine Jungs während des Spiels immer wieder mit seinen „Auf ihr Blaue!“-Rufen anspornt. Geklärt ist, dass der TSV in blauen und der SVG in weißen Trikots spielen wird.

Das erste Verbandspokal-Endspiel überhaupt ist für Hans Walter Sans, der dem SVG seit bald fünf Jahrzehnten die Treue hält, ein großes Highlight: „Für unseren Verein ist es der erste Schritt, nach noch Höherem zu greifen. Ich habe ein gutes Verhältnis zu Schott, auch wenn einige Alt-Gonsenheimer da eher reserviert sind. Aber wir haben jetzt die Möglichkeit, etwas Besonderes zu erreichen.“

Schott-Fan Robert Skarupke fühlt sich am Mikrofon wohl.
Schott-Fan Robert Skarupke fühlt sich am Mikrofon wohl. – Foto: Heeg

Nachdem ab März auf eine „Saison des Grauens“ und den Abstieg eine richtig tolle Phase folgte, wäre der Pokal-Triumph für Robert Skarupke ein krönender Saisonabschluss. „Und die Aussicht auf einen weiteren Festtag im DFB-Pokal ist total verlockend.“ Gegen den BVB und Hannover 96 musste Skarupke das Mikrofon nach Verlesen der Aufstellungen nämlich nicht abgeben.

Aufrufe: 024.5.2024, 15:29 Uhr
Torben SchröderAutor