2024-05-02T16:12:49.858Z

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Der überraschende Rücktritt von Daniel Wilde von seinem Traineramt bei der TSG Pfeddersheim hat für reichlich Diskussionen gesorgt.	Foto: pakalski-press/Christine Dirigo
Der überraschende Rücktritt von Daniel Wilde von seinem Traineramt bei der TSG Pfeddersheim hat für reichlich Diskussionen gesorgt. Foto: pakalski-press/Christine Dirigo

Pfeddersheim: Wer wird der neue Macher?

Nach dem Rücktritt von Daniel Wilde beginnt bei der TSG Pfeddersheim die Suche nach einem Nachfolger

Pfeddersheim. Auf den ersten Blick sieht alles nur nach einem blöden Missverständnis aus. Doch die Trennung von Fußball-Oberligist und Trainer Daniel Wilde ist endgültig. Am Dienstagabend verabschiedete sich der 34-Jährige emotional von seiner Mannschaft, die er über viereinhalb Jahre, davon drei als Cheftrainer aufgebaut, geformt und entwickelt hat. Ab sofort übernimmt Björn Miehe, bis dato Trainer der Pfeddersheimer Zweitvertretung in der A-Klasse, das Kommando. Unterstützt werden soll er, sofern es die Zeit zulässt, vom bisherigen Co-Spielertrainer Benjamin Himmel, der neben dem Job jedoch in der näheren Zukunft nur wenig Kapazitäten haben wird. „Daran können wir nichts ändern, wir sind alle Amateure, da geht der Job ganz klar vor“, betont Marc Bullinger, Sportlicher Leiter der TSG im Gespräch mit dieser Zeitung.

Suche nach adäquaten Nachfolger hat begonnen

An dem 32-Jährigen ist es nun, schnellstmöglich einen Nachfolger zu finden. „Einen Schnellschuss wird es nicht geben, es muss schon passen“, betont Bullinger, der in den Gesprächen mit einzelnen Spielern sowie Team-Kapitän Tobias Bräuner vor allem über die Trennung von Daniel Wilde hinwegtrösten musste. „Klar sind die Jungs geschockt, alle bedauern das sehr und stehen hinter Daniel. Klar ist aber auch: wenn ein neuer Trainer da ist, hat er die volle Unterstützung von allen“, sagt Bullinger. Dass die Suche nach einem adäquaten Nachfolger nicht einfach wird, ist dem Sportlichen Leiter bewusst: „Die Arbeit, die Daniel hier geleistet hat, ist herausragend.“

Im Sommer 2018 war der damals 30-jährige Wilde als Co-Trainer von Marc Heidenmann bei der TSG eingestiegen. Zuvor hatte der gebürtige Lautrer im NLZ der Roten Teufel und beim 1. FSV Mainz 05 trainiert. Im August 2019 war der A-Lizenzinhaber dann zum Cheftrainer aufgestiegen, nachdem die Wormser sich nach einem 2:8 am vierten Spieltag gegen Wiesbach von Christoph Hartmüller getrennt hatten. Seitdem stand der 34-jährige Wilde in 81 Pflichtspielen (32 Siege/16 Remis/33 Niederlagen) in der Verantwortung, führte die TSG Pfeddersheim auch durch die sportlich schweren Corona-Spielzeiten.

TSGler sind erneut auf ein gutes Netzwerk angewiesen

Ein steter Begleiter waren große Verletzungssorgen, ohne die es das sportliche Auf und Ab wohl nicht gegeben hätte. Dennoch gelang es Daniel Wilde immer wieder, eine konkurrenzfähige Mannschaft auf den Platz zu bekommen, die sich trotz der Widrigkeiten immer weiter entwickelte, Defizite abstellte und sich neue Qualitäten erarbeitete. „Wir wissen, dass wir sehr, sehr viel von seinem Netzwerk und der professionellen Arbeit profitiert haben“, sagt Marc Bullinger.

Einige Talente zur TSG gelockt

Talente wie Aymen Chahloul, Mehmet Yildiz und Vincent Haber oder Hochkaräter wie Nils Gans und Luca Graciotti hätten wohl kaum den Weg zur TSG gefunden, wenn nicht mit Daniel Wilde ein kompetenter Coach das Sagen gehabt hätte. „Er war immer mit 100 Prozent dabei“, betont Bullinger, der auch die zahllosen 60-Kilometer-Fahrten Wildes von seinem Wohnort Kaiserslautern zum Training und Spiel nicht vergessen will. Gefehlt hat er über die Jahre lediglich krankheitsbedingt in ein oder zwei Einheiten.

Entsprechend groß sei die Lücke, die Daniel Wilde hinterlässt. „Wir hätten es uns alle anders gewünscht, aber jetzt ist es so gekommen und so hart es klingen mag, aber es muss weitergehen“, richtet Marc Bullinger den Blick nach vorne. Um frühestmöglich Planungssicherheit zu bekommen, bleibt Platz fünf und die Meisterrunde das erklärte Saisonziel. „Das hilft für die Spielergespräche enorm“, sagt Bullinger, dass durch die Teilnahme an der Abstiegsrunde vergangene Saison, welche die TSG souverän als Erster abschloss, die Unsicherheit dann doch zu groß war. „Für potenzielle Neuzugänge und den Bestandskader ist es wichtig, zu wissen, wo der Verein in der kommenden Saison spielt“, so Bullinger, der darauf hofft, dass die Pfeddersheimer im Sommer 2023 in das elfte Oberligajahr starten werden. Mit welchem Trainer das sein wird, gilt es nun zu klären.



Aufrufe: 017.11.2022, 05:00 Uhr
Martin ImruckAutor