2024-05-14T11:23:26.213Z

Spielbericht
Der Anschlusstreffer: Franz Fischer erzielt das 1:2. Das Aufbäumen der Penzberger kam aber zu spät.
Der Anschlusstreffer: Franz Fischer erzielt das 1:2. Das Aufbäumen der Penzberger kam aber zu spät. – Foto: Rabuser

Penzberg verliert gegen den FC Wacker: „Mir haben der Wille und die Leidenschaft gefehlt“

Penzbergs Trainer Sepp Siegert hadert nach der 1:2-Pleite mit dem Auftritt seines Teams

Der 1. FC Penzberg verlor am Wochenende mit 1:2 gegen den FC Wacker München. Coach Siegert war mit seiner Mannschaft nicht zufrieden.

Penzberg – Sepp Siegerts Haltung sprach Bände. Deutlich nach seiner Mannschaft trottete der Trainer des 1. FC Penzberg an der Demleitnerstraße in Richtung Kabinentrakt. Und auch das nur, weil die Wacker-Reserve ihr Tagwerk in der Kreisklasse einläuten wollte. Lieber hätte Siegert wohl noch etwas auf dem Platz verweilt. Etwa, um mit Co-Trainer Michael Bauer den Austausch zu suchen.

So wie es nach dem Halbzeitpfiff der Fall war, sich dabei schon andeutete, dass es nicht der Tag der Penzberger werden könnte. In der Tat zogen die Penzberger circa eine Stunde später mit 1:2 den Kürzeren.

Ein Resultat, das sich knapp anhört, in Wirklichkeit aber eher den Gästen schmeichelt. Anders als in der Vorwoche war auch keinerlei Hilfestellung vom Schiedsrichter zu erwarten. Spielleiter Alexander Hölscher bot eine tadellose Leistung, kommunizierte mit den Spielern, und machte damit genau das, was man beim 1. FC schmerzlich vermisste „Verdiente Niederlage, mir haben der Wille und die Leidenschaft gefehlt, um unbedingt gewinnen zu wollen“, spricht Siegert Klartext,

Trainer Siegert sprach nach der Niederlage Klartext

Schönspielerei auf einem Platz, der gefühlt älter ist als alle Penzberger Kicker zusammen, war optisch wie vom Wirkungsgrad völlig daneben. „Wir haben auf die völlig verkehrten Mittel gesetzt“, ergänzt der Coach. Abgesprochen war, dass im Falle fußballerischer Insuffizienz die berüchtigte Brechstange Anwendung finden darf. Wir haben in der Halbzeit einiges besprochen, aber vielleicht haben sie mich nicht verstanden“, merkt der Coach lakonisch an.

Vor Seitenwechsel war prinzipiell noch alles in Ordnung, obgleich es schon Tendenzen gab. Franz Fischer und Murat Ersoy verpassten einen möglichen Führungstreffer. „Hat anfangs gar nicht so schlecht ausgeschaut, aber wir hatten nicht so den Willen für die Tiefenläufe“, urteilt Siegert. „Das an die Leistungsgrenze gehen geht mir total ab“, sucht Siegert nach Gründen für den mentalen Paradigmenwechsel nach einer aus seiner Sicht „sehr starken Trainingswoche“. Ein simples Startleiberl begründet bei einigen Akteuren bereits Selbstzufriedenheit. „Das nervt mich aktuell“, fauchte die FC-Ikone. „Wir meinen, es geht von selber, aber das tut es eben nicht.“

Das Aufbäumen der Penzberger kam deutlich zu spät

Zumindest präsentieren sich Mannschaften mit weiterführenden Ambitionen für gewöhnlich anders. Doch reicht der biedere Fußball der Münchner ob deren klar überlegenen Entschlossenheit locker aus, um die Punkte einzufahren. Knackpunkt der Partie war ein völlig missratener Rückpass von Michael Wiedenhofer. Fazlican Verep setze im Hochrisiko-Modus die Rettungsgrätsche an, letztlich aber parierte Daniel Baltzer – nicht zum einzigen Mal – richtig stark. Ein Weckruf, der ungehört verhallte. „Wir haben 15 Minuten richtig um das Gegentor gebettelt“, moniert Siegert.

Davon gab’s dann gleich zwei am Stück binnen weniger Augenblicke. Beim 1:0 reichte ein simpler Haken am Sechzehnereck, um freie Schussbahn zu generieren. Dann war es eine Ablage, die per Außenspann in die Maschen zischte. Seine Elf habe „extrem gebettelt“, und das Glück gehabt, „nur mit 0:2 hinten zu liegen, weil uns der Dani noch ein paar rausholt“, sagte Siegert. Eine Reihe von Eckstößen führte kurz vor Schluss zum Kopfballtreffer von Franz Fischer und einem plötzlichen Aufbäumen, das viel früher hätte einsetzen müssen, um die achte Saisonniederlage vielleicht noch abzuwenden. (OLIVER RABUSER)

Statistik

FC Wacker München 2 1. FC Penzberg 1

Tore: 1:0 (61.) Bosnjak, 2:0 (62.) Totunoglu, 2:1 (89.) Fischer. Gelbe Karten: München 3, Penzberg 3. Schiedsrichter: Alexander Hölscher. Zuschauer: 120.

Aufrufe: 011.3.2024, 08:56 Uhr
Oliver RabuserAutor