2024-05-10T08:19:16.237Z

Relegation
Spielertrainer Michael Stoßberger vom TSV Peißenberg (im roten Trikot) im Zweikampf Rachid Teouri) beim Hinspiel der Bezirksliga-Relegation bei der DJK Pasing am 31. Mai 2023.
Spielertrainer Michael Stoßberger vom TSV Peißenberg (im roten Trikot) im Zweikampf Rachid Teouri) beim Hinspiel der Bezirksliga-Relegation bei der DJK Pasing am 31. Mai 2023. – Foto: Oliver Rabuser

„Komplett den Faden verloren“: Peißenberg leistet sich in Pasing zu viele Fehler

Schlechter Start in die Bezirksliga-Relegation

Das hatten sie sich beim TSV Peißenberg ganz anders vorgestellt. Im Hinspiel der Bezirksliga-Relegation bei der DJK Pasing lief einiges schief. Das fand auch im Ergebnis seinen Niederschlag.

Peißenberg – Sie hatten sich so auf diese Relegation gefreut, einen Fanbus organisiert, damit sie im Westen von München auf den Rängen keiner feindlichen Übermacht gegenüberstehen. Selbst der Kader war mit Ausnahme von Christoph Berner komplett – und dann das.

Das Hinspiel der Auftaktrunde für die Qualifikation zur Bezirksliga geht klar an den Gegner. Schien die DJK Pasing bis zum Seitenwechsel ein ebenbürtiger Widersacher, waren danach Vorteile der Gastgeber, was Erfahrung, Cleverness und Entschlossenheit betraf, unübersehbar. Der TSV Peißenberg unterlag in Pasing mit 2:4 (2:2), obwohl er zweimal vorne lag. Damit stehen die Pfaffenwinkler vor dem Rückspiel am Samstag mit dem Rücken zur Wand.

Peißenberg lässt Tugenden vermissen, die das Team sonst auszeichnen

So gerieten sie in eine Ausgangslage, die absolut überflüssig war. Doch ließ der TSV ausgerechnet im bedeutsamsten Saisonspiel die Tugenden vermissen, die ihn sonst auszeichnen. Eine dezidierte Analyse wäre überflüssig gewesen. Der Gesichtsausdruck von Spielertrainer Michael Stoßberger sprach Bände. „Kann man so stehen lassen“, fiel die Replik auf eine entscheidende Frage selbstkritisch aus. Weder Stoßberger noch Offensivmotor Johannes Jungmann waren in der Lage, der Partie in maßgeblichen Situationen ihren Stempel aufzudrücken. Auch von mehr oder weniger kapitalen Fehlpässen blieben die beiden Routiniers nicht verschont.

„Ich weiß gar nicht, worauf man es schieben kann, aber wir haben komplett den Faden verloren.“

Peißenbergs Spielertrainer Michael Stoßberger

Peißenberg präsentierte sich anfällig nach ruhenden Bällen, zwei Gegentore resultierten aus solchen Situationen. „Normal sind wir diejenigen, die solche Tore machen“, so Stoßberger Er betonte allerdings auch, dass man die Niederlage nicht gezielt an einigen Spielern festmachen könne. „Ich weiß gar nicht, worauf man es schieben kann, aber wir haben komplett den Faden verloren“, so Stoßberger. „Das Kollektiv hat im Mittelfeld und hinten schlecht verteidigt.“

Peißenberg erwischt Start nach Maß und geht früh in Führung

Dabei begann alles so stimmungsvoll. Philipp Solleder schoss nach wenigen Minuten zum Führungstor für den TSV ein, weil gleich zwei Pasinger Abwehrspieler bei einer flacher Hereingabe von Denis Mulaj über den Ball schlugen (7.). Solleder bekam Augenblicke später das 2:0 auf dem Silbertablett serviert, als sich Lorenz Daisenberger und DJK-Keeper Adem Ünver beim Rückpass nicht ganz einig waren – er vergab aber. Fiel zunächst nicht ins Gewicht, obgleich die DJK durch ihren Torjäger Rachid Teouri ausglich. Jungmann spielte im Mittelfeld einen Pass ins Nirwana, Mulaj verlor den wichtigen Zweikampf – 1:1 (26.). Diesen Fauxpas vermochte Jungmann noch auszumerzen. Die Peißenberger täuschten bei Freistoß aus dem Halbfeld eine Flanke in die Mitte an, der Ball aber kam auf halblinks zu Jungmann, dessen Abschluss zielgenau in der entlegenen Torecke landete (37.).

Caci hat Probleme mit Patellasehne und muss früh raus

Doch die Widrigkeiten auf Peißenberger Seite mehrten sich. Elefterios Caci musste wegen Problemen an der Patellasehne früh vom Platz. „War auch so ein Bruch“, konstatierte Stoßberger. Hannes Kunterweit musste für ihn von der Sechserposition zurück in die Viererkette, und daraufhin fiel der Pasingern plötzlich der Spielaufbau leichter. Den Knaller von Niklas Kuttruff parierte Adrian Erhart noch, beim neuerlichen Ausgleich aber war der TSV-Keeper aber machtlos. Moritz Gruber durfte mit dem Pausenpfiff einen weiten Flugball seelenruhig über die Linie drücken.

Schwarzer Tag für Johannes Jungmann

Dann kam der zweite Abschnitt und statt eines Aufbäumens der Gäste der zweite Katastrophenpass von Spielmacher Jungmann, der, losgelöst von seinen zwei Böcken, komplett abtauchte. Kutruff bedankte sich für die schöne Vorlage mit einem präzisen Schuss neben den Pfosten (49.). Grubers 4:2 ging dann wieder ein Standard-Flugball über große Distanz voraus (60.). Peißenberg war danach völlig von der Rolle. Einzig der eingetauschte Caner Demirci hatte per Kopfball den dritten Treffer vor Augen. „Eine Chance in der zweiten Halbzeit ist zu wenig“, betonte Stoßberger. „Es war einschläfernd“, räumte der 33-Jährige ein. Beim Rückspiel gehe es nunmehr darum, unter „positivem Druck vorn voll drauf zu schieben, weil wir zwei Tore brauchen“.

Statistik

DJK Pasing - TSV Peißenberg 4:2 (2:2)

Tore: 0:1 (7.) Solleder, 1:1 (26.) Teouri, 1:2 (37.) J. Jungmann, 2:2 (45.) Gruber, 3:2 (49.) Kuttruff, 4:2 (60.) Gruber. Gelbe Karten: Pasing 1, Peißenberg 2. Schiedsrichter: Michael Hagl. Zuschauer: 350.

Aufrufe: 031.5.2023, 21:10 Uhr
Oliver RabuserAutor