Oberliga Kompakt - Reiner Scheu soll Villingen auf Kurs bringen

Freiburger FC - SV Oberachern. Die Lage beim Fußball-Oberligisten Freiburger FC ist nach den drei Niederlagen in diesem Jahr so gut wie hoffnungslos. Gleichwohl kann Karl-Peter Schneider, neben Simon Behr Co-Trainer von Chefcoach Benjamin Pfahler, Positives aus dem Dietenbachsportpark berichten: „Noch ist die Stimmung gut, keiner gibt sich auf.“ Solange rechnerisch auch nur die geringste Hoffnung auf den Klassenerhalt bestehe, werde man den Abstieg nicht als beschlossen hinnehmen. Man denke von Spiel zu Spiel und wolle jedes auch gewinnen. So auch das südbadische Duell am Samstag, 15.30 Uhr, gegen den SV Oberachern, der vergangenen Samstag den Stuttgarter Kickers nur mit 0:1 unterlag. Die in der Rückrunde noch sieglosen Achertäler gewannen das Hinspiel gegen den FFC klar mit 4:1, haben als 13. 14 Punkte mehr auf dem Konto. Die Gastgeber müssen auf Marco Anlicker (Außenbandriss im Sprunggelenk) verzichten, Matthis Eggert steht nach Urlaub wieder zur Verfügung.


1. FC Rielasingen-Arlen - Offenburger FV. Mit elf Punkten in der Rückrunde hat sich Fußball-Oberligist Offenburger FV wieder an die Nichtabstiegsplätze und somit an das untere Mittelfeld herangeschlichen. Sollte am Sonntag, 15 Uhr, ein Sieg beim 1. FC Rielasingen-Arlen gelingen, würde man einen weiteren direkten Konkurrenten im Kampf um den Klassenerhalt überholen. Bei den passenden Ergebnissen der Mitkonkurrenten könnten die Offenburger bei einem eigenen Erfolgserlebnis die Abstiegsplätze sogar verlassen. Zwar verlor der Offenburger FV das Hinrundenspiel 3:4, „mittlerweile präsentieren wir uns aber in einer ganz anderen Verfassung“, sagt Trainer Sascha Ruf. Eine Siegermentalität hätten seine Jungs in der Zwischenzeit entwickelt. „Wir müssen nun da weitermachen, wo wir beim 2:0-Erfolg am vergangenen Wochenende in Villingen aufgehört haben. Da waren wir über weite Strecken dominant und strahlten stets Gefährlichkeit aus“, sagt Ruf.


FSV 08 Bietigheim-Bissingen - FC 08 Villingen. Ein Fußball-Lehrer soll es richten: Reiner Scheu wird am Samstag beim FC08 auf der Bank sitzen und das Team Coachen. Der erfahrene Coach, der früher selber bei den Villingern in den 1980igern in der Oberliga spielte und später in mehreren Funktionen schon einmal als Trainer, Retter, Pokalsieger und zuletzt als U19-A-Junioren-Coach agierte und noch tätig ist, soll die Unruhe der letzten Tage in sportlichen Erfolg ummünzen. Am Donnerstag ging es etwas turbulent zu im Friedengrund: Die geplante Pressekonferenz am Morgen um 10.30 Uhr wurde kurzerhand gestrichen. Eine interne Sitzung am Mittag brachte Klarheit warum. Statt des zuerst geplanten Aufrückens von U21-Trainer Daniel Miletic zum Oberligateam, bleibt dieser in der Verbandsliga und kann dort in Ruhe weiterarbeiten. Statdessen wird Scheu mit seiner Erfahrung aus über 35 Jahren als Trainer bei seinem Heimatverein einbringen und in dieser prekären Lage helfen. In der Vorrunde kassierte der FC08 eine herbe 2:5-Heimpleite. Und möchte es nun besser machen. Dazu wird Scheu in Bietigheim die Aufgabe haben Ruhe in die Mannschaft zu bringen, damit sie sich auf den sportlichen Bereich konzentrieren kann. Bis Ostern stehen „die Wochen der Wahrheit“ bevor: Erst die beiden Ligaspiele in Bissingen und das Derby gegen Rielasingen. Dann vor Ostern das wichtige Pokal-Halbfinale in Lahr. Verlieren verboten heißt es auf der Agenda der 08-Verantwortlichen. Sport-Vorstand Denis Stiagiannidis steht nun unter Zugzwang und muss Erfolge bringen, damit die entstandene Baustelle mit Siegen geschlossen werden kann. In der Tabelle ist klar: Villingen ist in Bissingen (4./40 Punkte) Außenseiter. Ein Dreier dürfte als Pflicht dürfte zu hochgegrifffen sein. Vielmehr geht es darum, Stabilität zu bekommen und Substanz für die Duelle auf Augenhöhe zu entwickeln. Scheu ist ein erfahrener Trainer, der als früherer Lehrer seine Motivations- und Führungskünste einbringen wird, die jetzt von Nöten werden. Der FSVBiBi hat von den ersten drei Spielen zwei gewonnen, verlor allerdings zuletzt gegen Nöttingen 1:2. Für Villingen gilt es sich von den Abstiegsplätzen fernzuhalten, die nur zwei Zähler entfernt sind. Zusammen mit den Führungsspielern um Kapitän Tevfik Ceylan oder Torjäger Ibrahima Diakité haben die Nullachter jedoch trotz eines kleinen Kaders genug Potential, um in der aktuellen Situation gute Leistungen abzurufen.